So richtete Wolfgang Hasselkus (SPD) den Blick auf den Sitzungssaal. Der ist in der neuen Planung noch immer an der selben Stelle. Daher ist auch nicht mehr Platz als bisher darin - auch wenn die die Anordnung der Sitze im Plan etwas anders ausfällt, als es die Ratsmitglieder gewohnt sind. Das brachte Hasselkus zur Feststellung, dass die Planer von einem Ende der Corona-Pandemie ausgehen. Was Christian Wutke bestätigte: "Wir gehen davon aus, dass die Pandemie einmal vorüber ist, ja." Hasselkus, selbst Mediziner, hält es aber offenbar für wahrscheinlicher, dass eine Rückkehr zu einer Normalität wie vor Corona, nicht stattfinden wird, auch wenn das in einigen Ländern bereits jetzt der Fall ist. Er regte daher an, den Saal so zu planen, dass Abstandsregeln eingehalten werden können. Die Lüftungsanlage sollte seiner Meinung nach mit einem Virenfilter ausgestattet sein. Das, erläuterte Markus Hanisch, könne erst Thema der Detailplanung sein.
Jürgen Faber (Grüne), freute sich über die geplante Verwendung von viel Holz beim Innenausbau. Allerdings hätte er gern eine der geplanten Rettungstreppen aus den Plänen gestrichen. Es gebe ja bereits jetzt einige Rettungswege über Außentreppen, da könne bei der Sanierung eine weniger ausreichen. Dem widersprach Christian Wutke mit Hinweis auf Vorschriften zur maximalen Entfernung eines Notausganges von jedem Punkt des Gebäudes aus. Dafür wollte er nicht ausschließen, auch an der Fassade Elemente zur Nutzung der Sonnenenergie anzubringen.
Ulrich Leicht (Grüne) vermisste die Schließfächer für die Mitglieder des Stadtrats, die es jetzt nahe dem Eingangsbereiches gibt: "Es ist immer mein erster Weg. Ich geh' zu meinem Schließfach und schaue nach, ob für mich etwas drin ist", sagte er. Hier war es Marco Steiner, der zu Leichts Enttäuschung bestätigte: "Wir möchten tatsächlich bei der Sanierung auf die Schließfächer verzichten." In einer Zeit, die immer digitaler wird, hatten die Planer diese Einrichtung für überholt gehalten.
Mehr Raum, ohne zu wachsen
Vom jetzt erfolgten Beginn der Planung bis zur Fertigstellung rechnen die Architekten mit einer Zeitspanne von vier Jahren. In dieser Zeit soll die Nutzfläche im Inneren des Rathauses von jetzt 1541 auf dann 2547 Quadratmeter steigen. Wie alles gestaltet werden soll, wird nun auch den Mitarbeitern vorgestellt, die ebenfalls noch Anregungen geben können.
Angesichts des doch erheblichen Aufwandes für die Sanierung, stand auch die Frage eines Neubaus im Raum. Doch da begann für Christian Wutke das Problem schon mit einer einfachen Frage: "Wo soll das hin?" Außerdem wäre dann zu fragen, was mit dem alten Rathaus geschehen soll. Es bleibt also bei der Sanierung, die auch Räume wie die Bibliothek und den Mehrzweckraum für Kurse und Musikproben im Untergeschoss weiter berücksichtigt, die jetzt vorhanden sind und rege genutzt werden.