Über 100 Millionen Zugvögel brechen im Herbst von Deutschland aus in wärmere Gefilde aus. Auch in Franken sind die Schwärme zu beobachten. Aber kanntest du schon diese interessanten Fakten über sie?
Zugvögel in Franken: Woher wissen sie, wann sie startensollen?
Im September und Oktober herrscht am Himmel wieder Hochbetrieb bei den Zugvögeln. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) starten in der gesamten Bundesrepublik über 100 Millionen Vögel zu ihren Winterquartieren. Manche fliegen nachts, manche tagsüber, manche in kleineren Gruppen, andere in großen Scharen. Wer die Zugvögel jetzt beispielsweise am fränkischen Himmel erblickt, fragt sich vielleicht, wie sich die Tiere genau für diesen Zeitpunkt entschieden haben und wie sie sich auf ihrem Weg orientieren. Verschiedene Naturschutzvereinigungen geben Antworten. Hättest du beispielsweise gewusst, dass Vögel einen eingebauten Magnetkompass haben?
Kuckuck, Storch und Co.: Faszinierende Fakten über Zugvögel
1. Woher wissen die Vögel, dass es losgeht?
"Zugvögel verfügen über eine Art innere Uhr, die ihnen mitteilt, wann es Zeit für den Aufbruch ist", erläutert der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Der eigentliche Grund für den Abzug der Vögel gen Süden ist laut dem NABU nicht die Kälte der Wintermonate, sondern der Mangel an leicht zugänglichem Futter. Wenn die Temperaturen unter null sinken und eine dichte Schneedecke den Boden bedeckt, die Tage spürbar kürzer werden, wird es für die Nahrungssuche für Vögel sehr schwer. Jedes Jahr kehren sie allerdings wieder in den Norden zurück, um im Frühling und Sommer die reichlichen Nahrungsquellen für die Aufzucht ihrer Jungen zu nutzen.
2. Wie unterscheiden sich Lang- und Kurzstreckenzieher?
Langstreckenzieher fliegen bis südlich der Sahara, wie der NABU erklärt. Die meisten Arten ernähren sich hauptsächlich von Insekten. Aufgrund ihrer weiten Wanderstrecken verbringen sie nur eine begrenzte Zeit in Deutschland und sind hier ungefähr von April bis August anzutreffen. Zu den etwa 80 verschiedenen Arten zählen unter anderem der Weißstorch, der Kuckuck, der Mauersegler, die Rauchschwalbe, der Neuntöter und die Nachtigall. "Mit Ausnahme der großen Segelflieger wie dem Weißstorch ziehen sie nachts und einzeln und sind daher kaum beim Ziehen zu beobachten", so die Organisation.
Kurzstreckenzieher fliegen dagegen in der Regel in den wintermilden Regionen Westeuropas oder im Mittelmeerraum, führt der NABU fort. Sie ziehen erst im Herbst fort, kehren jedoch schon ab Februar zurück. Im Unterschied zu den Langstreckenziehern reagieren sie flexibel auf Wetteränderungen, sodass sie bei einem Kälteeinbruch im Herbst früher in den Süden aufbrechen können. Ein milder Spätwinter kann sie jedoch veranlassen, früher nach Norden zu ziehen. Zu den etwa 40 Arten zählen unter anderem der Kranich, der Kiebitz, die Feldlerche, der Star und der Hausrotschwanz.
3. Wie orientieren sich Zugvögel?
Viele Vogelarten, wie etwa der Kuckuck und der Weißstorch, besitzen laut dem LBV einen angeborenen Orientierungssinn und kennen die Länge der Strecke durch Vererbung. Im Gegensatz dazu lernen junge Gänse ihre Zugroute, inklusive der Rastplätze und des besten Winterquartiers, während ihrer ersten Reise von ihren Eltern. "Auf dem Zugweg orientieren sich Vögel bei klarem Himmel tagsüber am Sonnenstand und nachts am Sternenhimmel. Außerdem verfügen sie über einen eingebauten Magnetkompass, der ihnen insbesondere bei schlechtem Wetter den Weg weist", so der NABU hierzu. Sie können sich auch an markanten geografischen Leitlinien wie Flüssen, Meeresküsten oder Gebirgen orientieren.
4. Kommen Zugvögel auch nach Bayern?
Der bayerische Winter wird von einigen Vogelarten aus dem Norden zum Überwintern genutzt, klärt der LBV auf. Während viele bayerische, weibliche Rotkehlchen die kalte Jahreszeit bevorzugt in Italien oder auf der iberischen Halbinsel verbringen, ziehen Rotkehlchen aus Nord- und Osteuropa gen Bayern. Ähnlich wie bei den Amseln gibt es bei den Rotkehlchen eine Art Schichtwechsel. "Der Eindruck, dass Vögel das ganze Jahr im Freistaat verbringen, kann also täuschen." Willst du Vögel aus nächster Nähe beobachten, hilft ein herbstlicher Naturgarten. Wir erklären, weshalb du Laub liegen lassen und nur so viel wie nötig zurückschneiden solltest.
5. Verändert der Klimawandel das Zugverhalten?
"Fernreisen sind out", schreibt der Bund Naturschutz in Bayern. Tatsächlich zeigen Zugvögel demnach aufgrund des Klimawandels inzwischen ein anderes Verhalten: "Viele Vögel verkürzen die Wege, etwa Weißstörche, die in Spanien statt in Afrika überwintern. Manche Arten bleiben gleich ganz im heimischen Brutgebiet." Vögel, die sich von Körnern und Sämereien ernähren, darunter der Buchfink, der Sperling sowie Kohl- und Blaumeisen, haben auch in den Wintermonaten ausreichend Nahrung zur Verfügung und verbleiben das ganze Jahr über in ihrer Brutregion.
Laut dem LBV ist es deshalb keine Seltenheit mehr, einen Zilpzalp oder eine Mönchsgrasmücke mitten im Winter an der Futterstelle zu entdecken. Gar nicht zu ziehen, kann allerdings auch gefährlich sein, lenkt der Bund Naturschutz ein. "Fällt der Winter doch kalt und schneereich aus, finden die Tiere keine Nahrung und sterben." Mit Nistkästen und Vogelhäuschen kannst du Vögeln in deinem Garten eine Freude machen. Hier liest du, wie Tiere überwintern und wie du ihnen dabei helfen kannst.
Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen
Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.