Schulschließungen am Montag in zwei Landkreisen
Für die öffentlichen Schulen im Landkreis Mühldorf am Inn ordnete das dortige staatliche Schulamt für Montag Distanzunterricht an. Die Entscheidung sei angesichts der winterlichen Straßenverhältnisse zum Schutz der Schülerinnen und Schüler getroffen worden, hieß es.
Im Landkreis Starnberg entfällt für die Klassen 1 bis 6 der Grund- und Mittelschulen der Unterricht ganz, wie ein Sprecher des Landratsamtes am Sonntag sagte. Es werde aber eine Notbetreuung an den Schulen gewährleistet. Weiterführende Schulen wie Realschulen und Gymnasien könnten individuell entscheiden, ob sie Distanzunterricht anbieten oder den Unterricht ausfallen lassen. Dort sei keine Betreuung an den Schulen vorgesehen.
In Augsburg werden 20 Schulen vorläufig ganz oder teilweise gesperrt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Grund seien die Schneemassen, die auf den Dächern der Gebäude lasten. Nach dem Abtauen des Schnees müssten die Gebäude auf ihre Statik hin überprüft werden. Eltern sind gebeten, sich bei den Schulen ihrer Kinder über den aktuellen Stand zu informieren.
Zoos geschlossen, Messe wieder geöffnet
Während der Tierpark Hellabrunn und der Zoo Augsburg am Sonntag noch geschlossen blieben, öffneten Sprechern zufolge die Münchner Messe und das Tollwood-Winterfestival wieder. Die Münchner Residenz wurde ebenfalls wieder für Besucher geöffnet, Schloss Herrenchiemsee und Schloss Linderhof dagegen blieben nach Angaben der Bayerischen Schlösserverwaltung am Sonntag geschlossen. Das galt wegen Schneebruchgefahr auch für den Schlosspark Nymphenburg. In Schloss Neuschwanstein nahe Füssen war am Wochenende regulärer Besucherbetrieb möglich.
Betrieb in Skigebieten
In den bayerischen Skigebieten liefen am Sonntag zahlreiche Lifte. Nachdem an der Zugspitze am Samstag Seilbahn und Zahnradbahn gesperrt werden mussten, war am Sonntag zumindest die Seilbahn wieder in Betrieb. In den Alpen-Plus-Gebieten Sudelfeld, Spitzingsee und Brauneck genossen Skifahrer seit Samstag den Neuschnee. Auch am Großen Arber im Bayerischen Wald waren Pisten und Loipen präpariert.
In den bayerischen Alpen herrschte erhebliche Lawinengefahr. Weiterer Neuschnee wurde für den Wochenanfang zunächst nicht erwartet. Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge soll es am Montag und Dienstag weiter kalt bleiben. Gerade nachts müsse mit Glätte gerechnet werden.
Innenminister: Noch keine Entwarnung
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte am Sonntag, dass noch keine Entwarnung gegeben werden könne, auch wenn der Schneefall seit Samstagabend in vielen Regionen nachgelassen habe. "Die großen Mengen nassen Schnees, die derzeit auf den Bäumen lasten, stellen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar", sagte er. Abbrechende Äste oder herunterfallendes Eis sowie Bäume, die unter der Last nachgeben, gefährdeten Autofahrer und Fußgänger. Dass am Wochenende nichts Schlimmeres passiert sei, verdanke man auch der Arbeit der Einsatzkräfte, die seit Freitagabend tätig seien.
Auch Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Christian Bernreiter (beide CSU) hatten am Wochenende den Hilfskräften gedankt.
Originalmeldung vom 2.12.2023
Die Prognosen vor dem Wochenende waren unklar: Gibt es auch in Franken Schneemassen? Oder wird es "nur" sehr kalt? Im Laufe des Samstags wird klar: Viel Schnee gibt es vor allem im Süden und Osten Bayerns, Probleme aber fast überall im Freistaat. In München musste wegen des "unkalkulierbaren Risikos" für die Zuschauer das Spiel des FC Bayern gegen Union Berlin abgesagt werden. Für die angereisten Fans gleich doppelt schlimm: Denn wegen des Schnees fielen in München gleichzeitig große Teile des Zugverkehrs aus und auch der Flughafen hatte vorübergehend den Betrieb eingestellt.
Trotz weiter winterlichem Wetter hat sich die Lage auf den Straßen in Südbayern in der Nacht zu Sonntag (3. Dezember 2023) beruhigt. Der Flughafen München gab bekannt, am Sonntag um 6 Uhr den Flugverkehr wieder in Betrieb zu nehmen. Doch trotz entspannterer Verkehrslage fuhren am frühen Sonntagmorgen weiterhin keine Züge am Münchner Hauptbahnhof.
Stromausfälle, Verkehrschaos und ADAC-Warnung
Große Probleme gibt es auch im benachbarten Tschechien: Starke Schneefälle haben auch dort zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen geführt. Hunderte Räumfahrzeuge waren am Samstag im Dauereinsatz. In der Verwaltungsregion Südböhmen an der Grenze zu Bayern wurde der Schneenotstand ausgerufen. Dort war über Nacht rund ein dreiviertel Meter Neuschnee gefallen. Auf der Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn (Brno) bildete sich nach einem Lkw-Unfall ein rund 20 Kilometer langer Stau.
Mehr als 15 000 Haushalte waren nach Angaben der Energieversorger ohne Strom, nachdem schwerer Nassschnee Freileitungen beschädigt hatte. Im Zugverkehr kam es auf mehreren Strecken wegen umgestürzter Bäume zu Sperrungen und Behinderungen.
Doch nicht nur im Bahnverkehr, auch auf der Straße gibt es große Probleme: Denn der starke Schneefall verursacht in Bayern lange Staus auf den Autobahnen. Auf der A8 in Richtung Salzburg erstrecke sich nahe München ein Stau bereits auf 30 Kilometer, sagte eine Sprecherin des ADAC am Samstagvormittag. Deutschlandweit gebe es aktuell 96 Staus mit mehr als zehn Kilometern Länge - sämtliche in Bayern. Auch die A6 und die A9 seien stark betroffen. Der Automobilclub empfehle, vorübergehend auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten und wenn, dann nur mit Winterausrüstung zu fahren, sagte die Sprecherin.
Zahlreiche Unfälle auf fränkischen Straßen
Wie wichtig eine angepasste Fahrweise und gute Winterbereifung sind, zeigen auch mehrere Unfälle in Franken. In der Nacht auf Samstag geriet beispielsweise ein Autofahrer bei Herzogenaurach bei winterlichen Verhältnissen von der Straße ab und landete schließlich mitten in einer Schafsherde. Auch aus dem Landkreis Ansbach wurden mehrere Unfälle wegen glatten Straßen gemeldet. Die Polizei berichtet allein von fünf Unfällen in der Nacht auf Samstag.
Im Landkreis Forchheim gab es ebenfalls mehrere Unfälle wegen Schnee und Glätte. Besonders bitter traf es hier einen Fahranfänger, der erst einen Tag seinen Führerschein hatte: Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit kam er laut Polizei von der Straße ab und muss nun auch rechtliche Konsequenzen fürchten.
Darüber hinaus ist der Zugverkehr in Franken noch relativ glimpflich davon gekommen. Denn generell ist der Zugverkehr in Bayern aufgrund der anhaltenden Schneefälle erheblich beeinträchtigt. Wie die Deutsche Bahn am Samstag mitteilte, kommt es im Freistaat in verschiedenen Regionen seit Freitagabend zu Verspätungen und Zugausfällen. Besonders betroffen dabei die Regionen im Süden Bayerns und an der Grenze zu Tschechien. In Franken kann es vor allem im Osten im Bahnverkehr in die Oberpfalz Probleme geben.
Wetteraussichten: Fällt noch mehr Schnee?
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt derweil weiter vor den winterlichen Bedingungen in Deutschland. Nach den schweren Schneefällen an den Alpen und im Erzgebirge werden in der Nacht zu Sonntag etwas weniger Flocken erwartet, wie der Meteorologe Robert Hausen vom DWD in Offenbach am Samstag mitteilte. Am Sonntag kommt es in der Osthälfte Deutschlands zu örtlichen Schneeschauern. "Am ersten Advent zeigt sich dabei vielerorts auch mal länger die Sonne", sagte Hausen. Oftmals gebe es bei 0 bis -4 Grad leichten Dauerfrost. Nur in den Niederungen vom Emsland bis zum Oberrhein werden Höchstwerte zwischen 0 bis 4 Grad erreicht.
In der Nacht zum Montag bleibt es dem DWD zufolge im Nordwesten meist bedeckt, zeitweise fällt Schnee. Örtlich könne Nebel auftreten. Die Tiefsttemperaturen liegen am Niederrhein um 1 Grad, sonst zwischen -1 und -8 Grad. Bei längerem Aufklaren über Schnee und südlich der Donau können es auch -10 bis -15, vereinzelt sogar bis -20 Grad werden.
Die neue Woche beginnt im Norden zunächst mit gebietsweise Schneefall, der jedoch abklingen wird, wie die Meteorologen voraussagen. Durch Niederschläge im Tagesverlauf besteht vorübergehend Glatteisgefahr. Von Berlin bis zu den Alpen dagegen bleibt es vermehrt trocken. Die Höchstwerte liegen im Westen und Südwesten bei 1 bis 5 Grad, sonst überwiegend Dauerfrost bei -5 bis 0 Grad. rowa/mit dpa
Vorschaubild: © Felix Hörhager/dpa
Zürich im Schnee - Flughafen geöffnet.
Oslo im Schnee - Flughafen geöffnet.
Stockholm im Schnee - Flughafen geöffnet.
Helsinki im Schnee - Flughafen geöffnet.
Moskau im Schnee - Flughafen geöffnet.
Alaska im Schnee - alle Flughäfen geöffnet.
Reykjavík im Schnee - Flughafen geöffnet.
Kangerlussuaq im Schnee - Flughafen geöffnet.
München im Schnee - FLUGHAFEN EIN GANZES WOCHENENDE GESCHLOSSEN
(und der Hauptbahnhof ebenfalls)
Chaos und Stillstand im Wunderwinterland SöDDRs: Bayern - der "Vorstufe zum Paradies" im "besten Deutschland aller Zeiten"...
Wieso sind fast alle Bilder aus München ? Es gäbe auch noch einige andere Städte die eingeschneit sind.
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