In Rügland bei Ansbach kam es zu einem schweren Unfall, nachdem eine Autofahrerin bei Graupelschauer auf der Staatsstraße 2255 ins Schleudern gekommen war. Die 54-Jährige geriet nach Angaben der Polizei auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit einem Pickup. Ein dritter Autofahrer stieß seitlich mit den beiden Wagen zusammen. Der 47-jährige Fahrer des Pickup verletzte sich schwer, die 54 Jahre alte Autofahrerin erlitt laut Polizei lebensgefährliche Verletzungen.
Die Verkehrspolizei in Feucht (Landkreis Nürnberger Land) berichtete ebenfalls von zahlreichen unwetterbedingten Unfällen am Dienstagmorgen. Zwischen 6.15 Uhr und 8.40 Uhr sei es zu zwölf Verkehrsunfällen gekommen, bei drei davon habe es Verletzte gegeben. Auf der A9 Richtung München zwischen dem Autobahnkreuz Nürnberg und der Anschlussstelle Fischbach sei ein Lkw liegengeblieben und andere Fahrzeuge seien auf ihn aufgefahren.
Außerdem habe Glätte auf der A9 zwischen den Anschlussstellen Allersberg und Hilpoltstein (Landkreis Roth) für mehrere Unfälle gesorgt, teilte die Verkehrspolizei Feucht weiter mit. Den Angaben der Polizei zufolge musste die Fahrbahn Richtung München zeitweise voll gesperrt werden.
Unterfranken
In den Abendstunden des Montags registrierte das Polizeipräsidium Unterfranken knapp über 100 Unwetter-Einsätze, wie die Redaktion erfährt. "Es waren zum Großteil Bäume oder Äste auf der Straße oder umgefallene Warnbaken. Darunter waren aber auch sieben Unfälle, allerdings ohne Verletzte", informiert eine Sprecherin im Gespräch.
Zunächst war der Bereich Aschaffenburg betroffen. "Dann zog es sich durch den nördlichen Bereich Würzburgs bis in den westlichen Kreis Schweinfurt."
Experten geben eine bittere Wetterprognose für die kommenden Tage in Franken. Wir müssen mit Schnee, Gewitter und frostiger Kälte rechnen.
Update vom 16.04.2024, 14.40 Uhr: Baum stürzt auf fahrendes Auto im Landkreis Bad Kissingen - Insassen haben Glück im Unglück
Am Montagnachmittag (15. April 2024), kurz nach 15 Uhr, fuhr eine Autofahrerin von Haard in Richtung Reichenbach. Dabei fiel kurz nach dem Ortsschild von Haard ein Baum auf das fahrende Auto. Die Windschutzscheibe wurde eingeschlagen und die Motorhaube beschädigt.
Die beiden im Auto sitzenden Personen hatten Glück im Unglück, wie die Polizeiinspektion Bad Kissingen am Dienstag (16. April 2024) berichtet: Sie blieben unverletzt. Das Auto wurde durch ein Abschleppunternehmen geborgen. Insgesamt waren 12 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort.
Zudem sorgte das Sturmtief Yupadee auch über Fürth und Erlangen. Dort stürzte in der Nacht auf Dienstag (16. April 2024) ein Baum über einer Bahnstrecke auf einen Betonpfosten, der ein Datenkabel hielt. Der Pfosten stürzte um, weshalb der Bahnverkehr nach Angaben von News5 erst eingeschränkt war. Die Reparaturarbeiten zogen sich noch einige Zeit hin.
Erstmeldung vom 16.04.2024: Bahnverkehr durch Unwetter in Franken stark beeinträchtigt
Ein Unwetter hat den Bahn-Fernverkehr in Franken am Montagabend (15. April 2024) stark beeinträchtigt. Manche ICE-Züge hatten eine Verspätung von vier Stunden. Passagiere harrten noch kurz vor Mitternacht darin aus, obwohl sie längst am Ziel sein wollten. "Einzelne Strecken sind gesperrt und es kommt zu Umleitungen mit Verspätungen", teilte die Deutsche Bahn mit. So wurden ICE-Züge zwischen Nürnberg und Erfurt umgeleitet und verspäteten sich um etwa 75 Minuten, hieß es am Montagabend. Sie hätten nicht in Erlangen gehalten, der Halt Bamberg habe entfallen können.
In Mittelfranken hat der Sturm für Schäden an der Oberleitung zwischen Vach und Eltersdorf. Die Strecke sei deshalb weiterhin gesperrt, meldete die Deutsche Bahn am Dienstagmorgen und sprach von "erheblichen Beeinträchtigungen". Die S-Bahnen der Linie S1 aus Richtung Nürnberg Hauptbahnhof würden am Hauptbahnhof in Fürth vorzeitig wenden, die S-Bahnen aus Richtung Forchheim würden nur bis Eltersdorf fahren.
Ebenfalls betroffen ist der Regionalverkehr. Während die Züge der Linie RE19 komplett entfallen, verkehrt die Linie RE20 nur zwischen Bamberg und Würzburg. Bei den Linien RE14 und RE28 fahren die Züge bis Bamberg und nur vereinzelt bis Forchheim. Ein Ersatzverkehr sei nicht möglich, teilte die Bahn mit.
Unwetter sorgt für Chaos in Franken - Schwerverletzte nach Unfall auf Autobahn
Auch auf den Straßenverkehr wirkte sich das Unwetter aus. In Bamberg sollen nach Angaben des Portals News5 einige Bäume durch den Sturm entwurzelt worden sei. So auch zwischen dem Stadtteil Bug und Pettstadt, wo ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt sein und für eine Straßensperrung gesorgt haben soll. Auch im oberfränkischen Ködnitz sowie Trebgast und Schlömen waren Straßen durch entwurzelte Bäume und herabgefallene Äste blockiert.
Eine Windböe riss im Kulmbacher Oberland ein Metallgerätehaus aus der Verankerung und schleuderte es über eine Hecke auf die Fahrbahn. Aufgeschreckte Anwohner hatten das Gartenhaus bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, heißt es in einer Pressemitteilung. In Schlömen wurde ein Auto von einem herabfallenden Ast getroffen. Der Fahrer blieb dabei unverletzt und konnte sich selbstständig aus dem Auto befreien.
Auf der A9 wurden bei einem Autounfall durch Aquaplaning bei Reichertshofen im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm drei junge Menschen um die 20 Jahre schwer verletzt. Der mit vier Insassen besetzte Wagen habe sich Montagabend in Richtung München überschlagen, so die Polizei. Der Fahrer hatte auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen verloren, wie es hieß. Dieser krachte gegen die Leitplanke und überschlug sich dann. Die drei Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht.
DWD warnt auch heute vor Unwettern in Franken
Auch für Dienstag warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in vielen fränkischen Regionen vor schweren Sturmböen. Es bestehe die Gefahr vor herabfallenden Gegenständen und umstürzenden Bäumen, hieß es. Der DWD empfiehlt deshalb, frei stehende Objekte wie Leinwände und Möbel zu sichern oder Zelte und Abdeckungen befestigen. Im Freien sollte auf die Umgebung geachtet werden, um nicht von herabfallen Gegenständen getroffen zu werden. Neben den Sturmböen ist auch eine Kaltfront auf dem Weg nach Franken. Am Wochenende könnte es in vereinzelten Regionen sogar schneien.
ami/mit dpa
Vorschaubild: © News5/Oßwald; News5/Merzbach; Collage: inFranken.de