Es wurde in einigen Regionen Deutschlands vor Unwettern gewarnt - auch in Franken. Wie fällt die erste Bilanz der Einsatzkräfte aus?
Trotz teils heftiger Unwetterwarnungen in einigen Regionen Deutschlands ist es zwischen Montagmittag und Dienstagmorgen (21./22. Juli 2025) laut Angaben der Behörden zunächst weitgehend ruhig geblieben. Im unterfränkischen Kreis Würzburg schlug ein Blitz in einen Kirchturm ein. Wie die Polizei am Montagabend mitteilte, drohe der Turm einzustürzen. Er würde deshalb gesichert.
Auf der A9 zwischen Himmelkron (Kreis Kulmbach) und Plech (Kreis Bayreuth) kam es am Montag zwischen 12 und 14.30 Uhr in beiden Fahrtrichtungen zu mehreren Verkehrsunfällen mit einem leicht verletzten Mann und Sachschaden in Höhe von circa 100.000 Euro. In allen Fällen wurde den Unfallverursachern der starke Regen zum Verhängnis.
Diverse Unfälle auf A9 innerhalb kurzer Zeit
Besonders schwer traf es den Autobahnabschnitt bei Plech in Richtung Berlin. Dort waren drei Fahrzeuge in einen Unfall involviert. Zudem wurde ein 24-Jähriger aus Baden-Württemberg leicht verletzt. Zwei Autos mussten abgeschleppt werden. Der Schaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro.
Auch in Richtung München kam es zu Problemen: Bei Himmelkron geriet ein Lastwagen ins Schleudern und prallte gegen einen Wohnanhänger. Dabei entstand ein Schaden von circa 5.000 Euro.
Bei Haag in Richtung Berlin krachte ein 54-jähriger Dresdner bei zu hoher Geschwindigkeit und der nassen Fahrbahn mit seinem Wagen in die Außenschutzplanke. Dabei verursachte er einen Schaden von etwa 40.000 Euro. Sein Auto musste abgeschleppt werden.
Aquaplaning wird Autofahrern zum Verhängnis
Im Kreis Hof verlor gegen 12.15 Uhr ein 46-jähriger Bayreuther auf der A9 die Kontrolle über seinen Wagen. Das Auto geriet ins Schleudern, rutschte von der linken Spur nach rechts und prallte gegen den Wagen eines 29-Jährigen aus Thüringen. Der 63-jährige Fahrer eines Transporters wurde ebenfalls in den Unfall verwickelt, als sein Fahrzeug seitlich getroffen wurde. Nach mehreren Schleudermanövern und Kollisionen mit der Leitplanke kam die Fahrzeuge schwer beschädigt auf der Fahrbahn zum Stehen. Drei Menschen – der Unfallverursacher, der Thüringer und dessen 53-jähriger Beifahrer – wurden leicht verletzt. Der Schaden an den Fahrzeugen beläuft sich auf etwa 60.000 Euro. Die Polizei leitete ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den Bayreuther ein.
Etwa anderthalb Stunden später verlor ein 57-jähriger Vogtländer auf der A72 gegen 13.50 Uhr bei Ködnitz (Kreis Hof) aufgrund von Starkregen ebenfalls die Kontrolle über seinen Wagen. Das Auto geriet auf der regennassen Fahrbahn ins Aquaplaning, prallte gegen die Leitplanke und wurde abgelenkt. Anschließend überschlug sich der Wagen mindestens einmal, bevor er stark beschädigt auf den Rädern zum Stillstand kam. Der leichtverletzte Fahrer konnte sich selbst aus dem Wrack befreien. Die Bergung des Fahrzeugs gestaltete sich jedoch schwierig. Ein Traktor musste angefordert werden, um den demolierten Skoda von der Autobahn zu schaffen. Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf circa 50.000 Euro und nahm gegen den 57-Jährigen eine Bußgeldanzeige wegen nicht angepasster Geschwindigkeit auf.
Zum vierten Unfall kam es gegen 14:30 Uhr zwischen Bayreuth-Süd und Bayreuth-Nord. Ein 45-jähriger Oberbayer verlor durch Aquaplaning die Kontrolle über sein Fahrzeug. Es schleuderte gegen ein Verkehrszeichen. Auch hier war das Auto nicht mehr fahrtüchtig. Der Schaden beläuft sich auch geschätzte 5.000 Euro.
Unfall im Kreis Main-Spessart: Autofahrer verliert Kontrolle auf nasser Fahrbahn
Bei Zellingen (Kreis Main-Spessart) geriet ein 22-Jähriger gegen 20.30 Uhr mit seinem Wagen ins Schleudern, kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum sowie eine Leuchte. Zuvor war er laut Polizei zu schnell durch den Kreisverkehr im Gemeindeteil Retzbach gefahren. Sein Auto musste nach dem Unfall abgeschleppt werden. Der entstandene Schaden wird auf rund 16.000 Euro geschätzt.
Auf der A3 geriet am Montagmittag gegen 11.50 Uhr in Winkelhaid (Kreis Nürnberger Land) beim Autobahnkreuz Altdorf ein LKW-Fahrer aufgrund zu hoher Geschwindigkeit und der nassen Fahrbahn ins Schleudern. Der Sattelzug rutschte den Polizeiangaben zufolge nach links von der Fahrbahn und durchbrach die Schutzplanke. Das Führerhaus hing über der Böschung, der Auflieger blieb auf der Fahrbahn stehen. Die Bergung des Fahrzeugs war schwierig und dauerte fünfeinhalb Stunden. Die Fahrbahn blieb so lange gesperrt. Der Schaden beläuft sich auf rund 25.000 Euro.
Zwischen Hilpoltstein und Allersberg (Kreis Roth) verlor ein 28-Jähriger ein Starkregen die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der Fahrer geriet laut Polizei bei zu hoher Geschwindigkeit ins Bankett. Beim Versuch, gegenzulenken, übersteuerte er und schleuderte auf die Gegenfahrbahn. Dort prallte das Auto frontal gegen eine Leitplanke, wo es schließlich zum Stehen kam. Das Fahrzeug des Mannes wurde vollständig zerstört, der Schaden beläuft sich auf etwa 5.000 Euro. Es musste abgeschleppt werden.
Höchste Warnstufe in anderen Teilen Deutschlands
Bei Ahorn im Landkreis Coburg geriet ein 51-jähriger Mann gegen 20.50 Uhr auf der B303 ebenfalls bei starkem Regen mit seinem Auto ins Schleudern. Der Wagen überschlug sich mehrfach und blieb hinter der Leitplanke seitlich liegen. Der leichtverletzte Fahrer konnte sich selbst aus dem Wrack befreien und musste von Rettungskräften vor Ort versorgt werden. Sein nicht mehr fahrbereites Auto musste abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf etwa 25.000 Euro geschätzt.
Auch im Osten und Nordosten Deutschlands wurde vor Unwettern gewarnt. In Mecklenburg-Vorpommern habe es zwar stark geregnet, zu einem besonderen Einsatzaufkommen oder größeren Schäden sei es jedoch nicht gekommen, teilte die Polizei mit. Ähnlich sei es sich demnach in Berlin, Brandenburg und Sachsen gewesen. Hier meldeten die Behörden ebenfalls keine größeren Zwischenfälle. Auch die Feuerwehr in Rostock meldete zunächst keine besonderen Vorkommnisse. Es habe bis 4 Uhr am Dienstagmorgen keinen einzigen Einsatz gegeben, so ein Sprecher.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte im Vorfeld für die Gebiete zwischen Rostock und Stralsund, beziehungsweise Teilen der Ostseeinsel Rügen, die höchste Warnstufe ausgerufen - für Teile Frankens galt die zweite von fünf Gewitter-Warnstufen. Unwetterwarnungen wegen Stark- oder Dauerregens galten auch für Teile Brandenburgs, Berlins und Sachsens. Am frühen Morgen sagte ein DWD-Sprecher auf dpa-Anfrage, genaue Angaben zu den Niederschlagsmengen aus der Nacht könnten noch nicht gemacht werden - es könne aber sein, dass es weniger geregnet habe als vorhergesagt.
Wegen Unwetter: Open-Air-Konzerte abgesagt
Auch in Berlin und Brandenburg hatte der Regen am Abend zunächst zu keinen größeren Problemen geführt. Dort waren am Nachmittag angesichts der Wetterlage Open-Air-Konzerte von Robbie Williams und Opernsängerin Anna Netrebko abgesagt worden.
Nass soll es im Osten und Nordosten dennoch weiterhin bleiben. Der DWD prognostiziert hier gebietsweise Schauer und einzelne Gewitter. Auch von Westen ziehen demnach erneut Schauer auf. Ähnlich wird das Wetter laut des fränkischen Wetterexperten Stefan Ochs ("Wetterochs") auch im Norden Bayerns. So werde es am Dienstag (22. Juli) bei maximal stark bewölkt. Dazu könne es zu schauerartigen Regenfällen und Gewittern kommen. Die beste Chance auf Sonne sei erst gegen Abend. Mit längeren sonnigen Abschnitten hingegen ist südlich der Donau zu rechnen. Im Laufe des Tages liegen die Höchstwerte im ganzen Land zwischen 19 und 26 Grad.
Ein Zwischenhoch bringe am Mittwoch (23. Juli) Wetterberuhigung. Am Tag sei es heiter bis wolkig, dazu bleibe es trocken. Die Temperaturen sollen auf 25 bis 26 Grad ansteigen. Am Donnerstag und Freitag (24./25. Juli) ziehe ein großes Tiefdruckgebiet vom Atlantik nach Ostfrankreich. Laut Ochs werde dabei auch feuchtwarme Luft aus Südosteuropa mit einbezogen, was zu einer komplizierten Situation führe. Die Folge könnte lang anhaltender Regen bei maximal 20 Grad oder wechselhaftes Wetter mit Gewittern und Temperaturen bis 26 Grad sein. Anschließend könnte Atlantikluft das Wetter am Samstag (26. Juli) stabilisieren und für Temperaturen von bis zu 24 Grad sorgen. ami/mit dpa
Diese amtlichen Warnstufen des DWD gibt es - der Überblick:
Diese werden anhand einer Farbskala gekennzeichnet und durch einige weitere Kategorien ergänzt:
Stufe 1: Amtliche Warnungen (Gelb). Hier können wetterbedingte Gefährdungen auftreten, die in einem gewöhnlichen Rahmen ablaufen. Wenn diese Warnstufe vorliegt und du dich im Freien aufhalten möchtest, solltest du die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen.
Stufe 2: Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange/Ocker). Auch in dieser Stufe ist das jeweilige Wetterereignis nicht ungewöhnlich. Es besteht jedoch mancherorts erhöhte Gefahr, weshalb Vorsicht geboten ist.
Stufe 3: Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Ist diese Stufe erreicht, sind die zugrundeliegenden Unwetter sehr gefährlich und meist weit verbreitet. Nun sind Aufenthalte im Freien zu vermeiden und regelmäßiges Informieren über die Wetterentwicklung unverzichtbar.
Stufe 4: Amtliche Warnung vor extremen Unwetter (Dunkelrot). Bei der Höchststufe besteht Lebensgefahr. Große Flächen drohen zerstört zu werden. Hier sollte man unbedingt die Wettersituation verfolgen, auf ungewöhnliche Maßnahmen gefasst sein und sich an die Anweisungen der örtlichen Behörden halten.
Neben den vier Warnstufen gibt es eine Vorwarnstufe. Diese wird schraffiert gekennzeichnet und dann eingesetzt, wenn ein Unwetter vorhersehbar ist, jedoch noch nicht feststeht, wo, wann und wie stark es sich ausbreiten wird. Lila bzw. Violett signalisiert erhöhte Hitze- oder UV-Warnung. Zu erwarten sind eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit, annähernde Windstille und intensive Sonneneinstrahlung. Grün bedeutet: Alles ist in Ordnung, es geht keine Gefahr vom Wetter aus. Jedes Wetterereignis kann in diese Abstufung eingeordnet werden.
Gewitter werden in die Warnstufen 1 bis 4 eingeteilt:
Stufe 1 (Gewitter): elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen
Stufe 2 (Starkes Gewitter): in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel
Stufe 3 (Schwere Gewitter): mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
Stufe 4 (Extreme Gewitter): mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan(artigen)Böen, ggf. Tornadogefahr
Noch mehr Informationen zu den Warnungen bei bestimmten Wetterereignissen findest du in unserem separaten Artikel.
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