Bei Hagebau kommt es zu Stellenstreichungen. inFranken.de hat beim Baumarkt-Verbund nachgehakt, wie es um die Standorte in Franken bestellt ist.
Laut der Online-Plattform Statista gibt es in Deutschland aktuell 2050 Bau- und Heimwerkermärkte. Die Anzahl der Geschäfte hat sich in den vergangenen Jahren konsolidiert, während die Verkaufsflächen dem Portal zufolge tendenziell größer geworden sind, um den gestiegenen Anforderungen der Verbraucher gerecht zu werden.
In Nürnberg wird mit Spannung die Eröffnung einer modernen Hornbach-Filiale erwartet, in der sogar ein eigener Drive-in für Autofahrer vorgesehen ist. Der Obi im oberfränkischen Kulmbach musste nach rund 30 Jahren schließen. Der Toom-Baumarkt in Selb, der fast genauso lange existierte, hat Ende Januar seine Türen ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen für immer zugemacht. Wie nun bekannt wurde, hat auch Hagebau die Reißleine gezogen - in Form von Stellenstreichungen.
"Kosteneinsparungen": Hagebau streicht 73 Stellen in Dienstleistungszentrale
Laut Medienberichten baut Hagebau 73 Arbeitsplätze in seiner Zentrale im niedersächsischen Soltau ab. inFranken.de hat das Unternehmen nach den Hintergründen des Schritts befragt. Wissen wollten wir vor allem auch, wie es um die Zukunft der fränkischen Hagebaumärkte bestellt ist - drohen auch in der Region, Jobs wegzufallen? In Franken ist Hagebau an mehreren Orten vertreten. Baumärkte des Unternehmens gibt es beispielsweise in Altenkunstadt, Bad Staffelstein, Bayreuth, Ebern, Feucht, Gemünden, Hirschaid, Kronach, Marktheidenfeld, Marktredwitz und Wörth am Main. Müssen auch die dortigen Beschäftigten um ihren Arbeitsplatz bangen?
"Die Hagebau ist eine Kooperation", erklärt Firmensprecherin Sabine Krause am Montag (3. Februar 2025) gegenüber unserer Redaktion. "Bei uns betreiben rechtlich selbstständige Gesellschafter ihre Märkte – unter anderem im Franchisesystem hagebaumarkt. Insofern handelt es sich hier bei uns in Soltau nicht um die Unternehmenszentrale, sondern die Dienstleistungszentrale." Den dortigen Personalabbau bestätigt Krause gleichwohl. "Das ist korrekt", hält die Sprecherin gegenüber inFranken.de fest.
Die Maßnahme erfolgt demzufolge aus ökonomischen Gesichtspunkten. "Wie viele Unternehmen der Branche sehen wir uns aufgrund der aktuellen Marktlage gezwungen, unsere Kostenstrukturen kontinuierlich zu überprüfen und Kosteneinsparungen umzusetzen", konstatiert Krause. "In diesem Rahmen wurden, neben Einsparungen im Sachkostenbereich, 73 Stellen in der Dienstleistungszentrale gestrichen."
Hagebau: Baumarkt-Verbund besteht aus rund 350 Groß- und Einzelhändlern
In einemgroßen Baumarkt-Checkwurden derweil die Geschäfte der großen Ketten unter die Lupe genommen. Wer ist besser - Obi, Bauhaus oder Hornbach?
Die Handelsgesellschaft für Baustoffe (Hagebau) ist eine Kooperation im Baustoff-, Holz- und Fliesenhandel sowie in der Do-it-yourself-Branche. Das Unternehmen wurde vor mehr als 60 Jahren als Einkaufsgemeinschaft in Soltau gegründet. Die Hagebaumärkte werden nach Unternehmensangaben insgesamt von mehr als 350 rechtlich unabhängigen Gesellschaftern betrieben. Gegenwärtig gibt es in Europa über 1500 Betriebsstätten für den Fachhandel und den Einzelhandel.
Das Aufgabenfeld der Dienstleistungszentrale in Niedersachsen umfasst unter anderem die Bereiche Logistik-Lösungen, Sortimentsentwicklung, Standortplanung, Lagerhaltung, Warenwirtschaft und Marketingmaßnahmen. Laut Angaben der Baumarktkooperation sind für die Hagebau-Unternehmensgruppe am Hauptsitz Soltau, Brunn am Gebirge (Österreich), Hamburg sowie an sechs Logistikstandorten rund 1400 Mitarbeiter tätig
Insolventer Hagebau in NRW geschlossen - kein Zusammenhang zu Baumärkten in Franken
Ob an anderen Hagebaumarkt-Standorten - etwa in einem der fränkischen Baumärkte - ebenfalls Jobs abgebaut, ist nicht bekannt. "Personalentscheidungen in den Hagebaumärkten obliegen vollständig unseren Gesellschaftern", erklärt die Hagebau-Sprecherin. "Darüber können wir also keine Auskunft erteilen."
Ein Unternehmenssprecher konnte damals diesbezüglich beruhigen. "Ein Zusammenhang zur Situation an jeweils anderen Hagebaumarkt-Standorten, auch in der Region Franken, ist nicht gegeben", hielt er vor wenigen Wochen gegenüber unserer Redaktion fest.