Corona: So hat sich die Stimmung der inFranken.de-Leser in der Krise verändert

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Ausnahmezustand oder bereits normal: Wie ist die Stimmung in der Corona-Krise in Franken? Symbolfoto: Tom Weller/dpa
Coronavirus - Göppingen

Seit mehreren Wochen gelten aufgrund des Coronavirus Beschränkungen in unserem Alltag. Jeder geht mit der aktuellen Situation aktuell anders um. Wie hat sich die Stimmung in Franken verändert? Die Umfrageergebnisse unserer Leser.

Seit mehreren Wochen bestimmt das Thema Coronavirus unser tägliches Leben: Am Anfang der Pandemie standen strikte Ausgangsbeschränkungen, die nun Schritt für Schritt wieder gelockert werden können. Täglich gibt es neue Erkenntnisse rund um das Virus und Änderungen für unseren Alltag. Dieser hat sich seit Ausbruch der Pandemie stark verändert und bringt weitreichende Folgen mit sich. Wie geht es den Franken damit?

Bereits im April haben wir den inFranken.de-Lesern acht Fragen rund um das Thema Corona gestellt. Dabei zeigte sich, dass sich die Befragten besonders Sorgen um die wirtschaftlichen Folgen der Krise machen, aber die Einschränkungen unseres Alltags für notwendig halten. Um herauszufinden wie sich die Stimmung im Laufe der Krise verändert hat, haben wir dieselben Fragen knapp einen Monat später nochmal gestellt - mit spannenden Erkenntnissen. Bei den Umfrageergebnissen handelt es sich allerdings nicht um repräsentative Statistiken - sie können nur einen allgemeinen Eindruck der Stimmung der inFranken.de-Leser geben.

Die Stimmung in Franken

Auf die Frage, ob die Corona-Krise hätte verhindert werden können, antworteten im Mai noch 36 Prozent mit "Ja", während dies ein paar Wochen später nur noch 26 Prozent antworteten. Über 12 Prozent der Befragten haben scheinbar ihre Meinung geändert und denken nun, dass man gegen die Ausbreitung des Virus nichts unternehmen hätte können. 

Mehr als die Hälfte finden jedoch, dass die Politik in den letzten Jahren bessere Vorsorgemaßnahmen hätte treffen sollen - das hat sich auch während der Krise nicht geändert. Ein Politiker, der in der Corona-Krise besonders oft ins Rampenlicht geriet, ist Markus Söder. Mit seinem vergleichsweise harten Regelungen für Bayern sorgte er für heftige Diskussionen. Dennoch waren im Mai 63 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit zufrieden, 26 Prozent eher nicht. Knapp einen Monat später bleiben die Umfrageergebnisse nahezu gleich.

Blickt man auf die letzten Wochen und die Entwicklung der Corona-Fallzahlen zurück, scheint es, als ob das Virus unter Kontrolle ist. Ob das den vielen Beschränkungen zu verdanken ist, oder sich die Lage auch ohne diese entspannt hätte, weiß keiner. Allerdings waren die Vorsichtsmaßnahmen besonders wichtig - denn die Alternative wären überfüllte Krankenhäuser und Szenarien wie beispielsweise in Italien gewesen. Mitte Mai fanden noch 64 Prozent der Befragten, dass die Einschränkungen notwendig waren, ein paar Wochen später schon nur noch 56 Prozent - dafür bekamen die Kritiker deutlichen Zuwachs.

Der Weg in die Normalität

Die zunächst sehr strengen Ausgangsbeschränkungen in Bayern werden bereits Schritt für Schritt weiter gelockert. Was bereits wieder erlaubt ist, und was noch verboten ist, erfahren Sie hier. Mit den aktuellen Regelungen scheint es, als ob das Virus weitgehend unter Kontrolle gehalten werden kann. Dennoch geht vielen der Weg zurück in den Alltag nicht schnell genug: Während Mitte Mai nur 37 Prozent für schnellere Lockerungen waren, sind es nun 43 Prozent. Knapp 50 Prozent waren jedoch zu beiden Zeitpunkten gegen schnellere Lockerungen.

Home-Office, geschlossene Schulen und Kitas und kaum Freizeitangebote belasten viele Menschen in Deutschland. Besonders große Sorgen bereiten vielen Menschen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie: Mitte Mai waren bereits 65 Prozent der Leute besorgt, Anfang Juni sind es mit 72 Prozent nochmal ein paar Leute mehr. Knapp 20 Prozent machen sich zu beiden Zeitpunkten keine Sorgen. Auch die Zahl der Leute, die Angst davor haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, ist gestiegen:

Die Ängste und Sorgen vieler Menschen haben sich über mehrere Wochen angestaut und teilweise für Unverständnis gegenüber den Regelungen gesorgt. Die Folge waren Corona-Demonstrationen, die teilweise sogar aus dem Ruder liefen. Diese Proteste kamen Mitte Mai auf, kurz nach der Einführung von Maskenpflicht in Supermärkten und Tankstellen. Auch zu diesen Punkten wollten wir herausfinden, wie es den Franken damit geht und haben in der zweiten Umfrage noch weitere Fragen ergänzt:

Es zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der Befragten kein Verständnis für die Demonstranten haben - immerhin 37 Prozent jedoch können die Proteste verstehen. Ein anderer Aspekt, der für viele Virologen und Politiker der einzig wahre Weg im Kampf gegen das Coronavirus ist, ist ein Impfstoff. Je früher dieser gefunden wird, desto besser - doch knapp drei Viertel der Befragten glauben nicht daran, dass ein solches Mittel noch dieses Jahr gefunden wird. Solange müssen wir wahrscheinlich noch mit Alltagsbeschränkungen und Schutzmasken auskommen. Dabei geht es den meisten in Franken mit den Masken gar nicht gut:

Die Ergebnisse der beiden Umfragerunden zeigen, dass die Franken relativ ausgeglichen sind und sich die Stimmung nicht allzu sehr verändert hat. Besonders positiv ist jedoch, dass die Zahl der Personen, die unter den Beschränkungen leiden, langsam sinkt: 

Während in der ersten Fragerunde gleich viele Leute angaben mit den Beschränkungen klar zu kommen bzw. zu leiden, gibt die Mehrheit der Befragten mittlerweile an, nicht mehr unter den Regelungen zu leiden.

Hinweis: Die Umfrageergebnisse sind nicht repräsentativ.