Seit Beginn der Corona-Pandemie befinden sich die Spritpreise auf Talfahrt. Ab Januar gibt es auf nationaler und internationaler Ebene allerdings mehrere Entwicklungen, die den Spritpreis beeinflussen. Wie geht es 2021 an der Zapfsäule weiter?
- Strategie der Förderstaaten des Ölkartells Opec für 2021
- Entwicklung des amerikanischen Marktes
- Steigende Steuern in Deutschland (Ende der Mehrwertsteuersenkung/CO2-Steuer)
Weltweit werden die Menschen dazu angehalten, zu Hause zubleiben. Pendler wechseln ins Homeoffice und Flugzeuge bleiben am Boden. Im Frühjahr sorgte dieser plötzliche Einbruch der Weltwirtschaft dazu, dass Benzin keine Abnehmer mehr fand und der Markt mit Rohöl überschüttet wurde. Die Folge: Ein negativer Ölpreis. Segen für die Autofahrer an der Zapfsäule, Fluch für die Ölländer. Mittlerweile hat sich der Benzinpreis zwar erholt, laut ADAC-Auswertung des Monats November bleibt er im Vergleich zum Vorjahr aber auf einem Rekordtief. Wie sich der Benzinpreis in den nächsten Monaten weiterentwickeln wird, hängt von mehreren Faktoren ab.
Der Benzinpreis hängt von der Strategie des Ölkartells Opec ab
Anfang Dezember trafen sich die Förderstaaten des Ölkartells Opec in Wien, um über eine Strategie für das kommende Jahr abzustimmen. Saudi-Arabien ist der größte Ölproduzent und wollte aufgrund der Pandemie die aktuell geltenden Förderkürzungen um drei Monate verlängern. So wären die Saudis bei einem erneuten coronabedingten Wirtschaftseinbruch nicht wieder auf ihrem Rohstoff sitzen geblieben. Doch die übrigen Mitgliedsstaaten stellten sich gegen das Königreich.
Der in Wien beschlossene Deal sieht laut Handelsblatt vor, "dass die 23 Länder umfassende Öl-Allianz Opec-plus im neuen Jahr 500.000 Fass Öl zusätzlich fördert." Durchbrüche in der Impfstoffentwicklung hätten die Hoffnung auf einen Anstieg der Ölnachfrage geweckt, so das Handelsblatt. Allerdings bleibt der Flugverkehr weiter stark eingeschränkt und die hohen Infektions- und Todeszahlen weltweit werden daran kurzfristig wohl nichts ändern.
Der Ölpreis hängt zudem stark von der Entwicklung des amerikanischen Marktes ab. Sollte der gewählte US-Präsident Joe Biden seine angedrohten Corona-Maßnahmen ab Januar umsetzten oder sich die geplante Auslieferung des Impfstoffes verzögern, könnte laut Handelsblatt die Ölnachfrage erneut einbrechen und der Preis ins Bodenlose sinken.
Steigende Steuern werden den Spritpreis 2021 erhöhen
Trotz internationaler Unsicherheiten erwartet der ADAC zum Jahreswechsel einen Anstieg des Spritpreises in Deutschland. Der Grund dafür liegt zum einen daran, dass die Senkung der Mehrwertsteuer wegfällt und zum anderen, dass ab 1. Januar 2021 ein nationaler CO2-Preis für die Bereiche Heizen und Verkehr in Kraft tritt. Die sogenannte CO2-Steuer wird beim Ausstoß des umweltschädlichen Kohlendioxid (CO2) fällig. CO2 entsteht beim Verbrennen von Benzin, Heizöl und Erdgas. Pro Tonne müssen Unternehmen ab Januar zunächst 25 Euro zahlen. Dieser Preis wird an die Verbraucher weitergeben. Der ADAC geht daher von einem Anstieg des Benzinpreises um 10, bei Diesel um 11 Cent aus.
Alles für die Auto-Pflege gibt's auf Amazon
Der Sprit aus der Zapfsäule wird also teurer. Es lohnt sich umso mehr Spritpreise zu vergleichen. Laut ADAC ist das Tanken meist zwischen 18 und 22 Uhr am günstigsten. Diverse Apps wie "ADAC Spritpreise" helfen dabei, die Preisunterschiede verschiedener Tankstellen zu vergleichen.