Mit einem Post nach dem Trump-Attentat im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen hat der Comedian "El Hotzo" für Aufregung gesorgt. Ein Kommentar des Satirikers El Hotzo dazu hatte ein nun Nachspiel an einem Gericht in Berlin.
Update vom 23.07.2025: Freispruch für El Hotzo nach Witz über Trump-Attentat
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat den fränkischen Komiker und Satiriker Sebastian Hotz alias El Hotzo von dem Vorwurf freigesprochen, das Attentat auf Donald Trump vor einem Jahr gutgeheißen und damit den öffentlichen Frieden gestört zu haben. Der Beitrag des 29-Jährigen auf der Plattform X sei dafür nicht geeignet gewesen, erklärte Richterin Andrea Wilms in ihrer Urteilsbegründung. Es handele sich um "straflose Satire", auch wenn die Aussagen möglicherweise geschmacklos gewesen seien. "Man muss sich streiten können über gute und schlechte Meinungen."
Der Staatsanwalt hatte hingegen in seinem Plädoyer eine "milde Geldstrafe" in Höhe von 6000 Euro gefordert. "Auch Satiriker stehen nicht über dem Gesetz", sagte er. Die Beiträge fielen unter die sogenannte Hasskriminalität und seien unter anderem wegen ihrer Reichweite - Hotz hat rund 740.000 Follower auf X - geeignet, den öffentlichen Frieden zu stören. Es werde so ein Klima geschaffen, in dem Angriffe auf staatliche Funktionsträger gedeihen könnten.
Hotz selbst äußerte, er sei als Satiriker "ein bisschen unseriöser" als viele seiner Kollegen. Wenn ein Satiriker sich äußere, sei dies als Witz zu verstehen.
ARD-Sender kündigte Zusammenarbeit mit El Hotzo auf
Vor einem Jahr hatte in Pennsylvania ein Attentäter auf Trump geschossen und ihn am rechten Ohr getroffen. Ein Besucher kam ums Leben, zwei weitere wurden verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. In einem Beitrag verglich Hotz die Schüsse auf Trump mit dem "letzten Bus" und kommentierte: "Leider knapp verpasst." Ergänzend schrieb der 29-Jährige: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
Die umstrittenen Beiträge löschte Hotz kurz darauf, doch brach ein Shitstorm in den Online-Medien los, und es gab zahlreiche Strafanzeigen gegen ihn. Eine direkte Konsequenz war, dass der öffentlich-rechtliche ARD-Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Zusammenarbeit mit Hotz beim Jugendsender Fritz beendete.
Ursprungsmeldung vom 12.07.2025: Wünschte er Trump den Tod? Fränkischer Satiriker muss vor Gericht
Der Post sorgte im vergangenen Jahr für viel Aufregung: Comedy-Autor und Satiriker Sebastian Hotz alias "El Hotzo" kommt wegen Äußerungen zum Attentat auf US-Präsident Donald Trump vor Gericht.
Die Berliner Staatsanwaltschaft wirft ihm Belohnung und Billigung von Straftaten vor. Am 23. Juli soll vor dem Amtsgericht Tiergarten der Prozess gegen ihn beginnen, wie eine Gerichtssprecherin auf Anfrage mitteilte.
dieser unsägliche Präsident sagt auch so Einiges wofür man ihn (zumindestens moralisch) verurteilen müsste 🙄
@Bamberger1961: "mit juristischen Spitzfindigkeiten aus der Verantwortung windet"
Er hat sich nicht gewunden. Ein Gericht hat entschieden!
"... ein weiterer Beleg für den schleichenden Verlust an Niveau in der öffentlichen Debatte."
Ja, genau das ist es, wenn man ein Urteil als "Spitzfindigkeit" abtut, nur weil es einem persönlich nicht in den Kram passt.
Ganz gleich, was juristisch entschieden wurde – jemandem den Tod zu wünschen bleibt moralisch inakzeptabel. Dass El Hotzo sich mit juristischen Spitzfindigkeiten aus der Verantwortung windet und sich nun als Sieger fühlt, ändert nichts daran. Für mich ist das keine Rehabilitierung, sondern ein weiterer Beleg für den schleichenden Verlust an Niveau in der öffentlichen Debatte.
Ich kann jemanden den Tod wünschen ohne belangt zu werden. Meine Meinung ist meine Meinung und das gilt für alle Personen, ein jeder soll Gewalthaber über sein Leben und seine Ansichten sein. Ermächtigt Euch, Euerr Leben, Denken & Handeln in Eure eigenen Hände zu nehmen. Dann seid Ihr Mensch.
Der Post hätte auch von Böhmermann sein können, nur hätte man diesen Mann dafür gefeiert (warum auch immer).