Vorgaben für künftige Bebauungspläne und die Umleitung der Trubach waren Themen in der Gemeinderatssitzung in Obertrubach.
Einen breiten Raum nahm in der Gemeinderatssitzung in Obertrubach der Vortrag "Baukultur in der Fränkischen Schweiz" ein. Als Referenten begrüßte Bürgermeister Markus Grüner (CSU) Gerhard Wittmann vom Büro "Städtebau und Bauleitplanung Wittmann" in Bamberg. Wittmann stammt ursprünglich aus Aufseß, war 13 Jahre Vorsitzender im Fränkische-Schweiz-Verein des Arbeitskreises "Bauen und Gestalten" und ist somit ausgewiesener Fachmann für fränkische Baukultur.
Hintergrund der Einladung durch die Kommune ist die Tatsache, dass der Trend dahin geht, seitens der Gemeinden die Vorgaben für die Bebauungspläne immer großzügiger auslegen zu müssen. Die Bebauungspläne stammen meist aus der Zeit um 1980 bis 2000.
So werden immer mehr Ausnahmen von den Bauwilligen beantragt und die Gemeinden stehen vor der Wahl, die neuen Pläne weiter zu öffnen, um die Ausnahmen einzugrenzen. Grundsätzlich stehen die Gemeinden, so Wittmann, vor der Option, Landschaft und Tourismus, also Wahrung der Identität, oder dem Einwohnerzuwachs den Vorzug zu geben.
Allen sei bewusst: Der Zeitgeist ist nicht aufzuhalten. Gerhard Wittmann betont aber, auf den Wiedererkennungswert eines Dorfes sollte schon Wert gelegt werden. "Mit altem Wissen Neues bauen", ist eine seiner Devisen. Er zeigte dabei Beispiele, warum Franken einen anderen Baustil wählte als beispielsweise Oberbayern. Daneben zeigte er viele Beispiele von gelungenen Renovierungen oder Neubauten und stellte sie negativen gegenüber. Alles in allem machte es den Zuhörern bewusst, worauf bei Planungen, auch der Kommune, besonders zu achten ist.
Bericht über Seniorenarbeit
Mit Spannung hörten die Räte auch die jährlichen Berichte im Jugend und Seniorenbereich der Gemeinde. Für den Seniorenbereich zeichnen Walter Hofmann und Heike Habermann verantwortlich. Insgesamt 50 Senioren werden im "Seniorenkreis Geselligkeit" betreut, wie Hofmann erläuterte. Es waren alle Ortsteile der Gemeinde einbezogen mit einem unterhalsamen Programm mit sechs größeren Veranstaltungen.
Kristina Kirsch gab zusammen mit ihrer Schwester Nadine einen Einblick in die Jugendarbeit. Das breite Sommerferienprogramm mit 25 Veranstaltungen für Kinder unter 15 Jahren fand großen Anklang. Ausflüge nach Nürnberg in die Felsenkeller, in den Tiergarten Hellabrunn nach München und ins Maislabyrinth der Familie Galster in Gosberg waren nur einige von vielen Aktivitäten. Nicht wegzudenken ist die "Kidskerwa". Ein Höhepunkt bedeuteten der zweitägige Musical-Workshop und die zweifache Aufführung mit dem Kindergarten und der Grundschule als Publikum.
Nicht so gut sieht die Zukunft des Gaudirennens jeweils im September aus. Es ist beliebt, erfordert aber viel Aufwand der Aktiven. Der besondere Dank für langjährige und großzügige Unterstützung galt der Firma Schmetterling-Reisen und den vielen weiteren Helfern und Sponsoren.
Zugestimmt hat der Gemeinderat die Anschaffungen für die Feuerwehren in Obertrubach, Bärnfels, Geschwand und Wolfsberg in Höhe von insgesamt 9150 Euro. Bürgermeister Grüner berichtete von einer Steuerungssitzung des Wirtschaftsbandes A9 in Pegnitz. Thematisiert wurden unter anderen ein Vitalitätscheck und die "Bike-Schaukel Fränkische Schweiz", für die man das Konzept gab.
Gute Chancen, erhalten zu bleiben, hat das Stauwehr bei Wolfsberg Richtung Egloffstein. Nach der Umleitung der Trubach dieses Jahr wird zwar dort kein Wasser mehr fließen, im Rahmen des Förderprogrammes "Leader" und des A9-Wirtschaftsbands sollen aber Mittel bereitgestellt werden, diesen interessanten Zeitzeugen zu erhalten. Damit kommt man einem Wunsch der Wolfsberger entgegen.
Bürgermeister Grüner teilte im Bereich Tourismus mit, dass die Ankünfte in Obertrubach im Zeitraum Januar bis November 2017 laut Landesamt für Statistik mit 20.300 sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Die Übernachtungen sanken dagegen um 7,7 Prozent auf 51.116.
Felsen beleuchten
Der FSV Wolfsberg feiert am 10. Juni 2018 sein 50-jähriges Bestehen. Dazu gibt es den Wunsch an den Gemeinderat, die Felsen zu diesem Anlass zu beleuchten. Die Möglichkeiten werden geprüft.
Schließlich teilte Grüner noch mit, dass heuer Schöffen und Jugendschöffen für den Zeitraum 2019 bis 2023 gewählt werden. Die Gemeinde muss mindestens eine Person vorschlagen.