Schon seit sieben Jahren verkörpert Marina Amon mit ihrem Pferd Maxi den Heiligen Martin. Im Artikel erzählt sie, wie es dazu gekommen ist.
Marina und ihr Pferd Maxi sind zwei alte Hasen in ihrem Geschäft: Seit sieben Jahren hat Marina Amon aus Weilersbach mit ihrer 13-jährigen braunen Stute mit der hellen Mähne am Martinstag ihren großen Tag. Sie beide spielen die Hauptrolle in der St. Martins-Geschichte. Am Mittwochabend, am Martinstag, wird Maxi mit Marina im Sattel wieder souverän und ohne große Aufregung vom Weilersbacher Kindergarten zur Wallfahrtskirche St. Anna traben.
Helm, Mantel und Schwert
Zum Weilersbacher St. Martin wurde die 21-Jährige durch die ehemalige Kindergartenleiterin Hermine Kemmerth. Als das Pferd deren Tochter verstarb, fragte sie bei dem Mädchen an. Und die junge Pferdenärrin - sie war damals ja noch ein Schulmädchen - sagte mit der Unterstützung ihrer Eltern Sabine und Gerhard zu. Seitdem herrscht jedes Jahr um den 11. November Ausnahmezustand bei den Amons.
Pferd Maxi wird herausgeputzt und Marina schlüpft in ihr Kostüm: Helm, Mantel, Schwert und Halterung machen aus Marina einen richtigen St. Martin.
Pferde sind die große Leidenschaft der Studentin - und zwar von Kindheit an. Bereits mit sieben Jahren fing sie an zu reiten. Als sie 14 Jahre alt war, bekam sie ihr eigenes Pferd. Ihre Maxi liebt sie über alles. Auch die Großeltern Frieda und Waldemar Hofmann, auf deren Hofstelle Maxi liebevoll betreut wird, helfen zuweilen mit, meist bei der Fütterung.
Ein bisschen nervös ist Marina am Martinstag schon. Es soll ja alles gut laufen. Obwohl sie selbst eine erfahrene Reiterin ist. "Ich weiß, dass ja eigentlich nichts passieren kann. Die Maxi ist brav und Festzug-erfahren." Bisher habe ihr Pferd noch nie Probleme gemacht und habe sich auch nicht von den vielen Kindern mit ihren Laternen ablenken lassen.
Vertraut gemacht wurde ihr Pferd auch mit dem rotierenden Blaulicht von Rettungsfahrzeugen und zwar bei Feuerwehrübungen oder Festumzügen. Doch ganz alleine reitet Marina an diesem Tag nicht. Sie wird von ihrer Mutter Sabine zur Sicherheit zu Fuß begleitet. "Ich mache es gerne für die Kinder und zudem macht es mich stolz, dass meine Maxi das mitmacht", strahlte sie. Mit ihrem Pferd bleibt sie am Martinstag bis zum Schluss im Kirchenvorhof stehen, damit die Kinder sich noch mit ihr fotografieren lassen und das Tier streicheln können.
Bei Einbruch der Dunkelheit sind am Mittwoch ab 17.15 Uhr Ross und Reiterin gefragt. Da erfolgt die Aufstellung am Kindergarten. Um 17.30 Uhr reitet sie dann als St. Martin über den Anger in Unterweilersbach und leitet den bunten Laternenzug zur Wallfahrtskirche St. Anna, wo eine kurze Andacht mit der Wortgottesdienstleiterin stattfindet. Die "Schlauen Füchse" zeigen das Spiellied der "Laterne Lumina". Mit dabei sind die Weilersbacher Musikanten und zur Absicherung die örtliche Feuerwehr. Nach der Andacht gibt es für jedes Kind eine Martinsbrezel. Organisiert wird der Weilersbacher Martinszug vom Gemeindekindergarten.