Wer kauft das Schwedenhaus in Poxdorf?

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So sah das Schwedenhaus im Juli 2011 aus. Bürgermeisterin Gunhild Wiegner engagiert sich, einen Käufer für das Anwesen zu finden. Foto: Niemann
So sah das Schwedenhaus im Juli 2011 aus. Bürgermeisterin Gunhild Wiegner engagiert sich, einen Käufer für das Anwesen zu finden. Foto: Niemann
So sieht das Schwedenhaus heute aus. Augenfällig: Passiert ist nichts. Foto: Niemann
So sieht das Schwedenhaus heute aus. Augenfällig: Passiert ist nichts. Foto: Niemann
 
2011 kaufte Hannfried Graf Bentzel die Jägersburg... Foto: FT-Archiv
2011 kaufte Hannfried Graf Bentzel die Jägersburg... Foto: FT-Archiv
 
...und brachte wieder Musik in die alten Mauern. Foto: Lengenfelder
...und brachte wieder Musik in die alten Mauern. Foto: Lengenfelder
 
Die Veränderungen in Baiersdorf am Rathausplatz Nr. 5 und 7 zwischen Juli 2011... Foto: Lewerenz
Die Veränderungen in Baiersdorf am Rathausplatz Nr. 5 und 7 zwischen Juli 2011... Foto: Lewerenz
 
...und Mai 2013 sind deutlich zu erkennen. Foto: Memmel
...und Mai 2013 sind deutlich zu erkennen. Foto: Memmel
 
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
 
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
 
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
 
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
 
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
Rathausplatz Nr. 5 und 7 in Baiersdorf heute. Foto: Memmel
 

Für die Themen-Ausgabe vom 29. Juli 2011 wird der Fränkische Tag mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet. Damals haben wir drei Objekte aus der Region Forchheim vorgestellt. Bei denen hat sich viel getan. Nur die Fachwerkscheune in Poxdorf bleibt ein Problemfall.

Was wird aus dem Schwedenhaus? Diese Frage hatten sich im Sommer 2011 viele Poxdorfer gestellt, als bekannt wurde, dass Reinhold Göller, am Landratsamt zuständig für Denkmalschutz, dieses älteste erhaltene Bauernhaus im Landkreis Forchheim als "kulturgeschichtliches Kleinod" bezeichnet hatte, dessen Verfall unbedingt verhindert werden müsse.

Preis liegt bei 145.000 Euro

Das aus dem Jahr 1581 stammende Anwesen, einer der sieben Gründungshöfe von Poxdorf, ist mit Einverständnis der Besitzer in den vergangenen zwei Jahren vom Landesamt für Denkmalpflege per Anzeige und im Internet zum Verkauf angeboten worden. Der aufgerufene Preis für das Wohnstallhaus einschließlich der beiden Nebengebäude: 145.000 Euro.


"Es gab durchaus schon etliche Interessenten", berichtet die Poxdorfer Bürgermeisterin Gunhild Wiegner (FW). "Speziell mit einem Bayreuther habe ich sehr häufig telefoniert. Doch bei ihm war es schließlich wie bei den anderen Kaufwilligen auch: Nachdem er sich näher umgesehen hatte, macht er einen Rückzieher, weil offenbar geworden war, dass nicht nur die Kaufsumme, sondern auch hohe Sanierungskosten anfallen würden."

Zufahrt ist verschwunden

Das Schwedenhaus befindet sich seit Jahren in einem schlechten Zustand. Außerdem ist die Lage sehr ungünstig: Unmittelbar am Kreuzbach gelegen, ist es hochwassergefährdet, und dazu ein "gefangenes Grundstück", das heißt, es hat keinen eigenen Zugang. In früheren Zeiten gab es einen Zufahrtsweg von der Hauptstraße her, der zwischen der Alten Schule und deren Nachbargebäude verlief und die seichteste Stelle des Kreuzbaches nutzte. Aber das ist lange her; die Furt existiert nicht mehr, und der Zufahrtsweg ist schon vor Jahrzehnten in Privatbesitz übergegangen.

Mitte des Jahres läuft die Frist aus, den Denkmalschutzbehörde und Besitzer für den Verkaufsversuch angesetzt hatten. Wird sich bis dahin noch ein Retter für das Schwedenhaus finden? Reinhold Göller sagt: "Uns bleiben noch zwei Monate. Da kann immer noch ein Wunder geschehen und ein Investor auftauchen. Aber es fällt mir doch zunehmend schwer, daran zu glauben."

Sollte das Wunder nicht geschehen, wird wohl der Abbruch genehmigt werden müssen. Poxdorf und der Landkreis wären um eine kunsthistorische Besonderheit ärmer.

Am Baiersdorfer Rathausplatz läuft der Umbau

Blinde Fenster, bröckelnder Putz und keine Bewohner - so präsentierten sich im Juli 2011 die knapp 400 Jahre alten Häuser Nr. 5 und 7 am Rathausplatz in Baiersdorf. Inzwischen schaut es hier völlig anders aus: moderne Fenster sind eingesetzt, eine neue Isolierung geschaffen und das Dach komplett erneuert. Die Eigentümer warten nur darauf, dass im Lauf des Sommers die Sanierung abgeschlossen wird, damit sie in die sechs neuen Wohnungen entweder selbst einziehen oder sie vermieten können.

Etwa eine dreiviertel Million Euro wird laut Roland Ziegler vom Investor rzb aus Heroldsberg die Umgestaltung verschlingen. "Im Haus Nr. 5 war das Holz sehr marode und musste ausgetauscht werden", lässt er wissen. Bürgermeister Andreas Galster (CSU) freut sich: "Ich kann den Fortschritt Tag für Tag von meinem Amtsfenster aus verfolgen."

In der Jägersburg ist das Leben zurück

"Herr Graf kauft sich ein Jagdschloss" stand am 29. Juli 2011 auf der Titelseite des Fränkischen Tags. Der Artikel informierte exklusiv, dass Hannfried Graf Bentzel die Jägersburg bei Bammersdorf erworben hat. Das barocke Jagdschloss gehörte bereits früher der gräflichen Familie aus Heroldsbach-Thurn, deshalb sei der Kauf laut Sohn Benedikt auch ein "hoch emotionales Projekt" gewesen. Das Ziel, wieder Leben in die zwischen 1721 und 1728 errichteten Mauern zu bringen, wurde schnell erreicht.

In den vergangenen knapp zwei Jahren fanden bereits mehrere Veranstaltungen in der Jägersburg statt, wie Frühlings- und Weihnachtsmärkte, ein keltisches Rock-Festival, Kunstausstellungen, ein Lichtfest und Konzerte. Aber auch private Feiern wie Hochzeiten sind mittlerweile wieder möglich im Bammersdorfer Jagdschloss.