Walburgiskapelle auf dem heiligen Berg der Franken wird saniert

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Michael Gehret und Thomas Erlwein vor der Kapelle Foto: Franz Galster
Michael Gehret und Thomas Erlwein vor der Kapelle Foto: Franz Galster
Die Walburgiskapelle bekommt eine neue Lattung. Foto: Franz Galster
Die Walburgiskapelle bekommt eine neue Lattung. Foto: Franz Galster
 
Alte Hölzer, im Gotteshaus gelagert, werden durch neue ersetzt. Foto: Franz Galster
Alte Hölzer, im Gotteshaus gelagert, werden durch neue ersetzt. Foto: Franz Galster
 
Die Außentür soll künftig ein Sichtfenster erhalten. Foto: Franz Galster
Die Außentür soll künftig ein Sichtfenster erhalten. Foto: Franz Galster
 
Die Holzdecke wird mit Eisenbändern mit dem Mauerwerk verbunden. Foto: Franz Galster
Die Holzdecke wird mit Eisenbändern mit dem Mauerwerk verbunden. Foto: Franz Galster
 
Die Kapelle erhält ein neues Dach Foto: Franz Galster
Die Kapelle erhält ein neues Dach Foto: Franz Galster
 
Foto: Franz Galster
Foto: Franz Galster
 
 

Ein Sturm hat die Kapelle auf dem Walberla beschädigt. Der Turm neigt sich um sechs Zentimeter zur Seite. Nun wird das Kirchlein saniert.

Der Frühling kündigt sich, wenn auch zögerlich, aber in deutlichen Schritten an. Darüber kann sich Pfarrer Michael Gehret mit der Kirchenverwaltung der Pfarrgemeinde St. Matthäus in Wiesenthau besonders freuen: Das Wetter kommt ihnen entgegen bei der überfälligen Renovierung der Walburgiskapelle auf dem Walberla. Man hatte das Projekt seit Jahren im Auge, wissend, dass ein beträchtlicher Aufwand zu betreiben ist. Zudem sind auch Gesichtspunkte des Denkmalschutzes zu berücksichtigen. Ein Sturm hatte 2018 Ziegel vom Dach geweht. Es wurde das größere Ausmaß des Schadens im Dachbereich erkennbar. Die Kapelle steht zum Teil auf Fels, zum Teil auch auf aufgeschüttetem Material, was zu empfindlichen Rissbildungen im Mauerwerk führte. Im November 2018 wurden diese Risse mit Druck verfüllt, somit das Mauerwerk stabilisiert und eine Drainage zur Trockenlegung des Fundaments angebracht. Der Winter bremste dann die Arbeiten. Jetzt zeigt sich Pfarrer Gehret mit dem Fortschritt im Gespräch vor Ort mit Thomas Erlwein von der gleichnamigen Zimmerei in Schlaifhausen zufrieden. Die letzten Wochen waren aufregend. Die Stürme und Wetterkapriolen entwickeln auf dem sogenannten heiligen Berg der Franken eine besondere Dynamik, verursachten aber glücklicherweise keine größeren Schäden.

Umfangreiche Zimmererarbeiten

Erlwein erläutert die umfangreichen Zimmererarbeiten. Der Dachstuhl wurde komplett überarbeitet, Teile gegebenenfalls ausgetauscht. Eisenbänder verbinden künftig die Giebelseiten und Seitenwände mit dem Deckengebälk. So soll ein stabiles Ganzes entstehen. Bei der Vermessung, so Thomas Erlwein, stellten sie fest, dass sich der Turm um sechs Zentimeter zur Seite verlagert hatte. Er wurde neu ausgerichtet.

Jetzt ist Erlwein mit seinen Leuten dabei, das Dach komplett mit neuen Latten zu versehen und anschließend mit Bieberschwanzziegeln zu decken. Im Innern des Gotteshauses hat man die Holzdecke sorgfältig überarbeitet. Die Wände sind innen und außen abschließend komplett neu zu verputzen. Der Fußboden wird voraussichtlich so belassen.

Spuren eines Einbruchs

Die Kirchentür zeigt noch Spuren eines früheren Einbruches. Überarbeiten oder neu machen ist hier die Frage. In jedem Falle soll sie ein Fenster erhalten, so dass der Besucher auch bei verschlossener Tür künftig einen Blick ins Innere werfen kann. Alles in allem ist viel Handarbeit gefragt, Maschinen kommen nur sehr begrenzt zum Einsatz. "In der dritten Generation beschäftigen wir uns mit dem Kirchlein, es war schon mein Opa 1966 dabei", erinnert sich Thomas Erlwein. 250.000 Euro werden laut Pfarrer Gehret am Ende voraussichtlich an Kosten zu Buche stehen. Das Erzbistum Bamberg, die Oberfrankenstiftung , das Landesamt für Denkmalpflege, die umliegenden Gemeinden und nicht zuletzt die Kirchengemeinde Wiesenthau schultern das Projekt. "Es sind viele Sponsoren und großzügige Gönner", sagt Gehret, "dafür sind wir unendlich dankbar. Wir brauchen sie aber auch, ohne sie ginge es nicht". Im Juli ist die offizielle Wiedereinweihung geplant. Über das Mitwirken von Erzbischof Ludwig Schick würde man sich sehr freuen. Eingeladen ist er.