Im Januar diesen Jahres ist der Wünschewagen des ASB gesegnet worden. Seitdem erfüllte der fränkische Wünschewagen vielen Todkranken ihre Herzenswünsche.
Nach der Segnung Anfang des Jahres in der Forchheimer Kaiserpfalz, war der fränkische Wünschewagen seit April im Einsatz. Im Dezember fand die 41. Wunschfahrt statt. "Der Wünschewagen wird wirklich sehr gut angenommen", meint die Koordinatorin beim Arbeiter-Samariterbund (ASB), Caterina Hertweck.
Die erste Wunschfahrt: Neun Monate alten Jungen ins eigene Kinderzimmer gebracht
Am 16. April wurde vom ASB Erlangen-Höchstadt ein neun Monate alter Junge von der Kinderklinik Erlangen in sein eigenes Kinderzimmer gefahren. Der Kleine hat einen schweren Herzfehler und eine Fehlbildung der Speiseröhre. Er hatte die Möglichkeit einmal einen "normalen" Familientag zu erleben.
Die zweite Wunschfahrt: Noch einmal den FC Bayern live erleben
Die zweite Wunschfahrt war von Lukas Hänsch und Luzia Taschner vom ASB Forchheim übernommen worden. Ein schwer erkrankter 54-Jähriger Bayern-Fan konnte im Max-Morlock-Stadion Nürnberg das Lokalderby zwischen dem Club und dem FC Bayern München erleben. "Das war die zweite Wunschfahrt, deshalb war es für uns schon ein wenig aufregend", verrät Lukas Hänsch und erzählt, dass nach der Anspannung die Freude groß war, als die Begleiter sehen konnten, wie sehr sich der Fahrgast freute: "Das war ein super Ereignis. Es war auch schön, dass sich die Leute im Stadion interessierten und kümmerten."
Er und Luzia Taschner begleiten ehrenamtlich. "Ich mache das, weil ich selbst eine pflegebedürftige Schwester hatte, die am Ende ihres Lebens noch einmal an die Ostsee wollte", erzählt Luzia Taschner. Damals hatte sie das selbst organisiert, was sehr aufwendig war. "Es ist egal, was gewesen ist, jetzt ist jemand todkrank und man kann ihm im Rahmen der Nächstenliebe einen letzten Wunsch erfüllen", sagt Luzia Taschner. Von ihrer Arbeit weiß sie, wie wichtig die Lebensqualität gerade am Ende des Lebens ist und die Angehörigen nach dem Tod des geliebten Menschen noch schöne letzte Erinnerungen haben. "Für mich ist es auch schön, im Team etwas Gutes zu bewirken."
Die Fahrten sind innerhalb von 24 Stunden auf die Beine gestellt. Probleme gab es bisher nur, wenn Ärzte gegen eine Fahrt sind oder Angehörige sich zu spät an das Wünschewagen-Team wenden. "Da hatten wir eine Fahrt geplant und wurden zwei Tage vorher informiert, dass der Fahrgast verstorben ist", berichtet Hertweck. Ansonsten freut sie sich über die positive Resonanz in der Bevölkerung, aber auch die Rückmeldungen der Fahrgäste und deren Angehörigen.