Ein reiche alte Tante, moralische Abgründe und eine resolute Oberschwester - mehr braucht Laderer Bletsch´n Bühna nicht, um ihr Publikum zu amüsieren.
Alles dreht sich um das Erben und Vererben. Natürlich durfte da auch die berühmt-berüchtigte alte Tante nicht fehlen: inzwischen recht kauzig und voller Selbstmitleid.
"Denn sie wissen nicht, was sie erben" heißt das Stück von Erich Virch, das jetzt die Theatergruppe Laderer Bletsch´n Bühna auf die Bühne gebracht hat. In einer Mundart-Inszenierung von Maria Riediger wartete auf das Publikum in der Grundschulturnhalle von Unterleinleiter ein sehenswertes Bühnenspektakel.
Mit allen Wassern gewaschen In der an Entbehrungen reichen Fastenzeit hatte das Publikum reichlich Anlass, sich über die am Rande der Verzweiflung entlangschrammenden Möchtegern-Erben bestens zu amüsieren. Die vielen gelungenen Rollencharaktere verriten deutlich die Handschrift Maria Riedigers.
Dabei fängt das Stück durchaus ernst an, als die 90 Jahre alte Tante Witha Gotthold (Barbara Wagner) nach einem Sturz von der Leiter in das Krankenhaus gebracht werden muss. Dieser Umstand weckt bei ihrer Nichte Edith (Alexandra Fogle-Chatzigeorgion) und ihrem Mann Dietrich Buschmeier (Horst Vogel), einem mit allen Wassern gewaschenen Steueranwalt, Vorfreude auf eine baldige Erbschaft.
Die große Ernüchterung erwischt die beiden umso kälter: Nicht sind sind die Erben, sondern Neffe Eugen (Reinhold Knörl). Diesen hat die alten Tante kurzerhand noch mit der Hinterlassenschaft bedacht.
Letzte Lebensgeister So richtig chaotisch wird es, als sich die dafür Anzeigen mehren, dass das Testament in einer Vase versteckt ist.
Die aber gleicht der Urne des erst kürzlich gestorbenen Nachbarn zum Verwechseln.
Und dessen Witwe Doris (Eva-Maria König) verehrt niemand anderes als Neffe Eugen.
Alles geht seinen chaotischen Gang - bis die schon sterbend geglaubte Tante doch nochmals ihre Lebensgeister mobilisiert. Zwar hört und sieht Tante Witha nicht mehr so gut, weiß aber trotzdem, dass sie bereits von Buschmeier im Heim angemeldet worden ist. Als sei dies nicht schon genug der Verwirrung, hat auch noch Oberschwester Severitas (Margit Längenfelder) ihren Auftritt. Ihrem Beinamen "Die Unbarmherzige" - oder in feinstem Laderer Dialekt: "Bißgurn" - trägt sie im Übrigen nicht umsonst. Es ist ein großer Spaß.
Das Stück sollte eigentlich heißen "Denn sie wissen nicht was sie sagen"
In einer Mundart - Inszenierung von Maria Riediger. Das kann was werden!
Diese Frau selber, kann nur Mundart sprechen. Anders zu sprechen hat sie nie gelernt.
Ein Spruch unserer Vorfahren bezüglich Unterleinleiter, der auch heutzutage noch passen sollte:
Wost du net wo Lada liegt, Lada liegt im Taich.
Wennse a por Endla hoom, dann manans sie sen reich!