Die Toilettenanlage am Pretzfelder Kellerwald muss saniert werden. Der Antrag auf Errichtung eines neuen Daches jedoch fiel im Gemeinderat durch.
Dritter Bürgermeister Gerhard Kraft (FW) ist begeistert vom Pretzfelder Keller. Er sieht darin einen wichtigen Anlaufpunkt für Touristen. "Es gibt immer weniger Wirtschaften, da muss man schauen, dass man das, was man hat, auch erhält", meint er und hat bei der Gemeinde einen Antrag auf Sanierung der Toilettenanlage am Pretzfelder Kellerwald und Ersetzen des Daches eingereicht. "Die ist wirklich nicht mehr zeitgemäß", sagt Kraft und berichtet, dass ihn schon seit Jahren die Anlage und das Dach stören würden. Es habe auch bereits eine Begehung gegeben. Um Bewegung in das Thema zu bringen, stellte er einen Antrag, der in der Sitzung des Marktgemeinderates Pretzfeld für Diskussion sorgte. "Wie man den Zustand auch beschreiben mag, aus meiner Sicht ist das Gebäude verwahrlost und kann wohl kaum als Aushängeschild bezeichnet werden", schrieb der Marktgemeinderat in seinem Antrag. Kraft merkt an, dass für das Jahr 2019 wohl Sanierungsmaßnahmen vorgesehen seien, die allerdings nur den Fassadenanstrich und das Gebäude von innen betreffen würden; also den Austausch von Trennwänden, kleinere Reparaturen und Streicharbeiten.
Schräges statt Flachdach
Der Marktgemeinderat wollte im Sanierungspaket auch das Dach berücksichtigt haben: "Das bisherige Flachdach soll durch ein schräges Dach ersetzt werden." Kraft ließ offen, ob die Ausführung als Spitzdach oder Pultdach ausgeführt wird. Auch verschiedene Modelle oder Farben könne er sich vorstellen. "Ich gebe auch zu bedenken, dass unser Bauhof mit einem Zimmermann besetzt ist und somit auch grundsätzlich ohne Vergabe gearbeitet werden könnte, wenn man sich der Maßnahme nicht verschließen wollte", ist im Antrag zu lesen.
Die Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökol.) meinte, dass es klar sei, dass die Toiletten saniert werden müssten. Beim Dach sah sie es jedoch anders. "Das entspricht aber nicht meinem Antrag", wandte Gerhard Kraft ein. Karl-Ludwig Grodd (WPA) fragte nach, wann die Begehung stattgefunden habe und ob der Pächter Jonathan Wunderlich dabei gewesen war. Rose Stark informierte, dass sie selbst, Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA), Gerhard Kraft und der Pächter am 2. Januar am Keller gewesen waren.
Betonwanne ist dicht
Sie äußerte ihre Bedenken, dass ein neues Dach beschädigt werden könnte, wenn beispielsweise ein Ast herunterfalle. Das aktuelle Dach sei eine Betonwanne. Außerdem befürchtete sie, dass man eine Baugenehmigung benötige. "Und es ist die Frage, ob ein kleiner Bebauungsplan gemacht werden müsste", trug die Bürgermeisterin vor. Sie könne ein anderes Dach nicht empfehlen, da die Betonwanne dicht sei. Gerhard Mühlhäußer (CSU/BB) fragte nach, ob man das Dach nicht einfach öfter pflegen und die langen Gräser zurückschneiden könne, wenn das Dach schon dicht ist. Gerhard Kraft gab an, dass es am Kellerwald diverse Gebäude mit Dach gebe und schimpfte: "Wenn die Gemeinde schon Probleme hat, eine Baugenehmigung zu bekommen, was sollen dann andere machen?" Die Bürgermeisterin verwies auch darauf, dass das Raumklima besser sei, wenn das Dach begrünt sei, denn die Moosschicht biete eine Isolation. "Und manches Insekt wird sich da wohlfühlen", sagte Rose Stark. Das Gremium lehnte den Antrag mit zehn Gegenstimmen ab. Die langen Gräser am Dach sollen jedoch abgeschnitten werden.
Diese Toilettenanlage ist eine Zumutung!
... aber dafür freuen sich die Insekten. !!!