Tag der Parke: 150 000 Pflanzen für die Stadt

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Die Stadtgärtnerei ist ein Ausbildungsbetrieb, Stefan befindet sich im zweiten Lehrjahr Foto: Josef Hofbauer
Die Stadtgärtnerei ist ein Ausbildungsbetrieb, Stefan befindet sich im zweiten Lehrjahr Foto: Josef Hofbauer
 

Am 24. Mai ist der "Europäische Tag der Parke". In Forchheim sind über 200 Hektar Grünflächen und Parkanlagen zu pflegen.

Seit 1999 werden jedes Jahr am 24. Mai mit dem "Europäischen Tag der Parke" vor allem Nationalparks ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Damit kann Forchheim zwar nicht dienen, dafür gestalten und pflegen die Mitarbeiter des Stadtgartenamtes (Amt für öffentliches Grün) mehr als 200 Hektar Grünflächen und Parkanlagen - Naherholungsraum für die Forchheimer.

Zu verdanken hat Forchheim seinen guten Ruf als Gartenstadt dem gärtnerischen Urgestein Hugo Post. Er gilt als Begründer und verantwortlicher Leiter des Gärtnereiwesens. Als er 1918 zum Stadtgärtner berufen wurde, begann er, den zu einer wüsten Schutthalde verkommenen Stadtpark an der Egloffsteinstraße - ehemals Hindenburganlage - auf Vordermann zu bringen. Es war in den 20er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg eine vordringliche Aufgabe des Stadtgartenamtes, für Nahrung zu sorgen.


Prachtvolle Rosenanlage

An der Eisenbahnstraße hatte Hugo Post 1926 eine kleine Parkanlage errichtet. Das Bamberger Tageblatt schreibt darüber: "Vor der evangelischen Johanniskirche stoßen wir auf eine prachtvolle Rosenanlage. Sie stellt in ihrer ruhigen Aufteilung einen Willkommensgruß an die Fremden dar. Ein kleiner Zierbrunnen plätschert inmitten einer Reihe von Ruhebänken."

Nur 200 Meter stadteinwärts folgt ein weiterer Park, für den der Bildhauer Georg Leisgang (1893 bis 1970) die Plastik des "Fischerbuben" geschaffen hat. 1928 wurde diese Anlage mit dem Kriegerdenkmal grundlegend umgestaltet.

Damit nicht genug: Die Flächen entlang der Von-Brun-Straße werden zu Erholungsanlagen mit Spazierwegen Ruhebänken und Spielplatz umgestaltet und die Anlage am Streckerplatz wird 1936 neu angelegt. Allerdings ist dies nicht von Dauer, denn am 7. Juni 1950 schreibt das Volksblatt: " Gestern begann die Stadtgärtnerei mit dem Umpflügen der ehemaligen Anlage am Streckerplatz." Die Anlage soll neu angepflanzt werden.

Dies gilt auch für den Bereich zwischen der Von-Brun-Straße und der Sattlertorstraße. Darüber schreibt das Volksblatt 1952: Das Stadtgartenamt arbeitet unermüdlich an der Stadtverschönerung.

Wörtlich heißt es in dem Artikel: "Der nach Überquerung der Sattlertorstraße zum Philosophenweg führende Pfad, der gleichsam eine Fortsetzung der neuen Anlage nach Süden darstellt, ist fertiggestellt worden." Der Auto schwärmt, dass sich inmitten der Stadt ein ausgedehnter Grüngürtel befindet, eine "Erholungsstätte für Mütter mit Kindern und Senioren".


Aufzuchtbetrieb seit 1918

Von Anfang an betrieb Hugo Post auch eine eigene Stadtgärtnerei, in der die Pflanzen für die Parkanlagen gezüchtet wurden. "Auch heute züchten wir die Pflanzen für die Blumenbeete und Parks noch selbst", erklärt Herbert Fuchs, Leiter der Abteilung "Öffentliches Grün" in der Stadt Forchheim. Zwei- bis dreimal im Jahr müssen seine Mitarbeiter die Parkanlagen neu bepflanzen. Der Weiher im Stadtpark - jetzt Le-Perreux-Park - muss alle drei bis vier Wochen gründlich gesäubert werden.

In dem 1000 Quadratmeter großen gläsernen Gewächshaus an der Dechant-Reuder-Straße werden jährlich rund 150 000 Pflanzen gezogen. "Damit werden unter anderem die 350 Blumenkästen an Rathaus und am Katharinenspital geschmückt, ebenso die 230 Ehren- und Stiftsgräber", informiert Dieter Imiolczyk, Leiter des Anzuchtbetriebes.

Zwei der insgesamt 64 Mitarbeiter der Abteilung sind ausschließlich für die Instandhaltung der Parkanlagen zuständig. Die Mitarbeiter des Gartenamtes zeichnen auch verantwortlich für 15 000 Bäume, die ein bis zweimal pro Jahr kontrolliert werden müssen. "Auch dafür sind zwei Mitarbeiter abgestellt, die ausschließlich Baumkontrollen durchführen", bestätigt der für die Bäume zuständige Abteilungsleiter Andreas Geck.

Unterstützt werden sie von weiteren geschulten Mitarbeitern, die sich um die Neugestaltung von Pflanzflächen, den Unterhalt der Rasen- und Grünflächen sowie Schädlingsbekämpfung kümmern.

Auf der Sportinsel muss ein 21 Hektar großes Sport- und Freizeitgelände unterhalten werden. Und auf der Schleuseninsel gilt es, einen vier Hektar großen Jugendzeltplatz mit dazugehöriger Freizeitanlage instandzuhalten.

"Wir bemühen uns, den Bürgern einen möglichst intakten und attraktiven Naherholungsraum zur Verfügung zu stellen", betont Herbert Fuchs. Dazu gehörten auch die 56 Kinderspielplätze , Sportanlagen und Bolzplätze mit mehr als 50 000 Quadratmetern. Keine einfache Aufgabe, denn neben ökologischen Aspekten gelte es zunehmend auch ökonomische Belange zu berücksichtigen.