Ebermannstadt muss sich entscheiden, wo seine Kleinkinder betreut werden sollen. Zwei städtische Grundstücke am Hasenbergzentrum kommen für die Kita infrage und eines an der Kaplanswiese, das der Kirche gehört.
Mit zwei Vorentwürfen soll ein Planungsbüro dem Stadtrat Ebermannstadt Entscheidungshilfe beim Standort für den Neubau einer zweigruppigen Kinderkrippe mit 24 Plätzen geben. Der Stadtrat konnte sich in seiner jüngsten Sitzung nicht auf die Alte Reithalle am Hasenbergzentrum oder die Kaplanswiese hinter dem Pfarrzentrum als Standort für den dringend notwendigen Neubau einigen.
Zumindest die Notwendigkeit des Krippeneubaus wurde in den Fraktionen nicht angezweifelt, als Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) die neuesten Bedarfszahlen vorlas. Im Stadtgebiet Ebermannstadt wird trotz des Betreuungsangebots von 24 Plätzen im Zwergenland Fränkische Schweiz noch einmal die gleiche Anzahl Plätze gebraucht.
Der Stadtrat erkannte diesen Bedarf einstimmig an.
Nachholbedarf
Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz besteht bereits seit dem letzten Jahr, trotzdem gebe es in Ebermannstadt nur eine Deckungsgrad von 17 Prozent. Die Maßnahme müsse deshalb, so Meyer weiter, bereits in diesem Winter ausgeschrieben werden, auch um die zu dieser Zeit günstigeren Preise zu bekommen. Im September 2015 könnte die neue Einrichtung mit dem Zwergenland als möglichem Träger eröffnen.
Dabei hatte sich das Ganze recht zügig angelassen, als sich der Bauausschuss noch in der Juni-Sitzung für den Standort an der Alten Reithalle am Hasenbergzentrum entschieden hatte. Das Gelände gehört der Stadt und dort sind der Caritas-Hort, der Kindergarten St.
Marien (wo ein Jahr lang eine Krippengruppe provisorisch unterkommen soll), ein Mütterzentrum und die Stadtbücherei. Deshalb hatte der Ausschuss von der Kaplanswiese sowie weiteren Alternativstandorten Abstand genommen.
Da würde sich anstelle der alten Reithalle ein Krippenneubau geradezu anbieten, meint die Bürgermeisterin. Diese Ansicht teilen Umland, CSU und Junge Bürger aber nicht. Franz Dorn (WGM) hält die vier Meter hohe Stützmauer hinter der Reithalle möglicherweise für eine Kostenfalle. Sie ist in schlechtem Zustand und die Besitzverhältnisse sind ungeklärt.
Klaus Neuner sprach sich für die CSU/JB ebenfalls gegen die Reithalle aus, weil man bisher nicht weiß, was der Bau an diesem Standort kosten würde Niemand wisse, wie der Boden der 1934 vom Reichsarbeitsdienst eingeweihten Holzhalle heute beschaffen sei: ob er nicht vielleicht sogar mit Teer und Pech durchsetzt als Sondermüll
entsorgt werden müsse, und das alles auf Kosten der Stadt. Außerdem müsse im Falle eines Abrisses für den dort ansässigen Taubenverein eine Ersatz-Bleibe gefunden werden.
Variante
Deshalb halte er an seiner Lieblingsidee fest, die zur Straße hin stehende alte Schreinerei zur Kinderkrippe umzubauen. Der Parkplatz könnte zum gemeinsamen Spiel- und Aufenthaltsbereich für alle Einrichtungen im Hasenbergzentrum umgestaltet werden. Anfahren könnten die Eltern über die Verbindungsstraße zwischen der Feuersteinstraße und dem Mittelschulweg, für Parkplätze wäre Platz unterhalb der jetzigen Spielfläche.
Die von der CSU/JB gemeinsam favorisierte Kaplanswiese wäre auch für alle nicht motorisierten Besucher gut erreichbar.
Allerdings ist hier die Kirche Eigentümerin, was die Stadt über einen Erbpachtvertrag auf 99 Jahre etwa 750 000 Euro kosten würde. Erschwerend käme noch die Tatsache hinzu, wie Bürgermeisterin Meyer ergänzte, dass unter der Fläche der Hauptverteiler für die Abwasserentsorgung der Altstadt liege. Der sollte nicht überbaut werden.
Außerdem wäre das Grundstück mit seinen 400 Quadratmetern für eine solche Einrichtung mit den nötigen Freiflächen zu klein, die aber durchaus da rein passe, wie Neuner erwiderte.
Schließlich lehnte das Gremium mit der Mehrheit von CSU, Jungen Bürgern und dem Umland mit knapper Mehrheit den Beschluss ab, der den Krippenneubau im Hasenbergzentrum vorsah. NLE-Fraktionssprecher Erwin Horn ermunterte die CSU, dass nun aber auch etwas von dieser Seite kommen müsse. Mit wiederum knapper Mehrheit verständigte sich der Satdtrat darauf, für beide Standorte eine Kostenschätzung einschließlich einer Bodenanalyse in Auftrag zu geben.
Ich glaube für den neuen Stadtrat bräuchte man auch ein paar Kripenplätze