Vor dem Wein wartet noch die Arbeit

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Der Neidecker Johannes Kauer bedrängt den Kleinsendelbacher Dominik Fabricius (blau), so dass dieser beim 2:2-Remis in der Vorsaison nicht zum Abschluss kommt. Foto: Leo Hühnlein
Der Neidecker Johannes Kauer bedrängt den Kleinsendelbacher Dominik Fabricius (blau), so dass dieser beim 2:2-Remis in der Vorsaison nicht zum Abschluss kommt.  Foto: Leo Hühnlein

Die Fahrt zum Weinfest in Abtswind ist schon gebucht, einen sportlichen Ausrutscher sollte sich die SpVgg Muggendorf in der A-Klasse 3 gegen den SV Langensendelbach also nicht leisten, wenn das edle Nass munden soll. Doch die Aufgabe könnte größer kaum sein.

Diesmal gastiert der InFranken-Kick in der A-Klasse 3 bei der SpVgg Muggendorf, wo die Neidecker auf Langensendelbach treffen. Es ist das Duell zweier Kreisklassen-absteiger, die unterschiedlich auf dem Hosenboden landeten.


A-Klasse 3

SpVgg Muggendorf - SV Langensendelbach
Während der SV nach sieben Partien noch mit blütenweißer Weste und 21 Punkten vom zweiten Platz grüßt, hat die SpVgg vier ihrer acht Spiele verloren, aber auch vier gewonnen und rangiert an sechster Stelle. Das Spiel beginnt bereits am heutigen Samstag um 15 Uhr, direkt nach Abpfiff fahren die Muggendorfer zur Weinfahrt nach Abtswind. Im Sportplatzheftchen "Neidecker Kurier" wird zwar kein Sieg erwartet, aber zumindest ein Achtungserfolg erhofft, damit "der Wein besser mundet", so die Zeilen.


Robert Distler macht kein Hehl daraus, dass der Saisonauftakt nicht ganz zufriedenstellend für ihn verlief. Vor allem die beiden Niederlagen gegen Reserveteams stoßen ihm auf: "Man kann durchaus gegen Dürrbrunn und Pretzfeld verlieren, aber gegen die zweiten Garnituren aus Eggolsheim und Buckenhofen wollten wir schon punkten. Für uns wird es heuer schwierig, da vom Plan her oft die erste Mannschaft einer Reserve gegen uns spielfrei ist. Deshalb werden wir noch häufiger auf aufgebesserte Kader treffen."


Leistungsträger sind weg

Den Hauptgrund für den durchwachsenen Start nach dem Abstieg sieht Distler im großen Aderlass, den ein Ortsverein nicht so einfach bewältigen könne: "Wir haben vom Stammkader sechs Leistungsträger verloren und zusätzlich noch drei Spieler der Reserve. Das ist derzeit schwer zu verkraften, uns fehlt es an Quantität und Qualität. Dem gegenüber stockten wir mit vier A-Jugendspielern auf, die wir dringend benötigten. Inzwischen sind die Jungen sehr gut integriert und nicht mehr aus dem Team wegzudenken." Als wäre der Personalschwund nicht schon groß genug, stehen weitere Akteure auf der Kippe: "Es sind mit Dieter Dennerlein, Lukas Seybert und Michael Gröschel drei Spieler angeschlagen. Ob es bis Samstag reicht, muss sich zeigen. Noch mehr schmerzt uns der mögliche Ausfall meines Co-Trainers Rene Müller, der trotz seiner 31 Jahre heuer bereits sechs Tore erzielte und sehr wichtig für das Team ist. Er ist mein verlängerter Arm auf dem Platz, wir ergänzen uns gut und beraten alle Entscheidungen miteinander."


Langensendelbach hat einen Lauf

Fast wie ein Luxusproblem erscheinen die "Sorgen" von Gästetrainer Dieter Stettner, der den Abstieg des SV im Vorjahr als Feuerwehrmann fast noch verhindert hätte. Als der 60-jährige Routinier aus Reichmannsdorf nach der Winterpause kam, holte seine Mannschaft in den verbleibenden 12 Spielen noch 20 Zähler - davor gelangen in 18 Partien lediglich 13 Punkte, und in der Endabrechnung damit einer zu wenig: "So gute Rahmenbedingungen habe ich in meinen 30 Trainerjahren zuvor noch nicht gehabt. Mir imponiert vor allem, dass trotz des Abstiegs keine Personalflucht herrschte. Im Gegenteil, ich habe meistens 30 Spieler oder sogar ein paar mehr im Training, so dass wir gezwungen sind, die Einheiten entsprechend aufzuteilen."

So ist die Pause von Johannes Fees durch die bevorstehende Meisterprüfung verschmerzbar. Stettner wird von den etwa 18 gleichwertigen Spielern im Kader, wie er sagt, noch fast eine Handvoll zur Reserve abgeben müssen: "Wir haben sieben Siege und einen Schnitt von fünf Toren pro Spiel. Das Ziel war zunächst nur, vorn mitzuspielen, trotzdem heben wir nicht ab. Ich versuche auch immer auf den jeweiligen Gegner und dessen Stärken einzugehen. Ich halte nichts davon zu sagen, der Gegner muss sich nach uns richten." Trotz früherer Engagements in Etzelskirchen und Vestenbergsgreuth kennt Stettner vor allem die Teams der Fränkischen Schweiz im Spielkreis noch nicht so gut. Mit der SpVgg hatte er noch überhaupt keine Berührungspunkte. Dennoch warnte er seine Jungs vor allzu großem Leichtsinn: "Wir werden Muggendorf trotz des 0:5 in Pretzfeld nicht unterschätzen."