Geboren im heutigen Kosovo, aufgewachsen in Erlangen-Bruck: Am Sonntag treffen die Freunde Nuhi Sylejmani vom FSV Erlangen-Bruck und Adem Selmani von der SpVgg Jahn Forchheim im Bayernliga-Derby aufeinander.
Eigentlich müssen beide Teams auswärts ran. Doch sowohl Bayernligist SpVgg Jahn Forchheim als auch der Baiersdorfer SV in der Landesliga Nordwest haben am Wochenende so etwas wie Heimspiele. Der SV Buckenhofen wittert trotz des Rückschlags unter der Woche beim Vorletzten der Bezirksliga den ersten Dreier der Saison.
Bayernliga Nord FSV Erlangen-Bruck - Jahn Forchheim
Beim Jahn hatte er seine schönsten und erfolgreichsten Jahre, sagt Nuhi Sylejmani über die Zeit von 2009 bis 2012. Am Sonntag (16 Uhr) trifft er mit Erlangen-Bruck auf seine Forchheimer Ex-Kollegen. "Für mich ist es ein ganz besonderes, sehr emotionales Spiel", sagt Sylejmani. Der Jahn sei immer die Fußball-Adresse schlechthin gewesen und habe auch heute noch diesen Stellenwert.
"Es ist schon Wahnsinn, was die Verantwortlichen dort in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben", schwärmt der 30-jährige Flügelflitzer. Mit Blick auf die Tabelle seien die Gäste zwar klarer Favorit, doch in dem Derby entscheide die Einstellung, weil in dieser Liga ohnehin jeder jeden schlagen könne. "Uns ist keiner böse, wenn wir gegen den Spitzenreiter verlieren", glaubt Sylejmani. Dennoch benötige der 13. der Bayernliga die Punkte.
Freunde kennt der Kosovo-Albaner für 90 Minuten jedenfalls nicht, obwohl er mit Adem Selmani nicht nur auf einen Ex-Brucker, sondern auch auf seinen Landsmann trifft. "Er ist für mich wie ein Bruder. Für ihn wird es sicher genauso emotional wie für mich", erklärt Sylejmani: "Ich bin heiß auf das Spiel."
Landesliga Nordwest TSV Karlburg - Baiersdorfer SV
Den Weg nach Unterfranken kennen die Baiersdorfer mittlerweile fast so gut wie den Frankenschnellweg vor der eigenen Sportheimtür. In Karlburg hat der Aufsteiger am Samstag um 16 Uhr daher so etwas wie ein Heimspiel. "Wir haben gefühlt immer ein Heimspiel, weil wir auswärts genauso wenige Zuschauer haben wie in Baiersdorf", scherzt BSV-Coach Helmut Wolff.
Daher sei es auf fremden Plätzen meist sogar interessanter. "Wir freuen uns aber auf jedes Spiel in der Landesliga", sagt Wolff. Allerdings will er daraus auch etwas Zählbares mitnehmen. "Die großen Mannschaften haben wir hinter uns. Jetzt können wir punkten", erklärt der Trainer. Gepunktet hat der BSV zuletzt auch schon. Seit fünf Partien ist der Bezirksligameister ungeschlagen. Doch nur mit Unentschieden hat noch keine Mannschaft die Klasse gehalten. Zu viel versprechen will Wolff aber nicht: "Vom Sieg über ein Remis bis zur Niederlage ist alles drin."
Bezirksliga Mittelfranken 1 FC Stein - SV Buckenhofen
Plattitüden gäbe es für dieses Spiel genug: Not gegen Elend, Abstiegs-Gipfel, Duell der Sieglosen und so weiter. Und es stimmt ja auch: Für den FC Stein (zwei Punkte) und den SV Buckenhofen (ein Punkt) ist die Saison bislang eine ziemliche Enttäuschung. Ein Sieg käme da wie gerufen. "Für uns wäre es wichtig, ein Zeichen zu setzen, zu zeigen, dass wir noch da sind", sagte Florian Poesdorf mit etwas angeschlagener Stimme vor dem Spiel am Sonntag (15 Uhr). Der Spielertrainer hofft auf seinen eigenen Einsatz, auch Simon Kupfer wird wieder mitspielen können. Angesichts der Ausgangslage erwartet Poesdorf ein heißes Spiel mit kämpferischen Elementen: "Die Leidenschaft und der Wille werden entscheidend sein. Wir müssen uns reinbeißen, nicht irgendwann, sondern von Beginn an."