Heroldsbach kassiert erste Niederlage

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Der Hausener Florian Büttner (l.) geht in den Luftkampf mit Heroldsbachs Manuel Baumer (r.). Am Ende triumphierte Hausen mit 2:1 und fügte den Gästen die erste Saisonniederlage zu. Foto: herzopress
Der Hausener Florian Büttner (l.) geht in den Luftkampf mit Heroldsbachs Manuel Baumer (r.). Am Ende triumphierte Hausen mit 2:1 und fügte den Gästen die erste Saisonniederlage zu. Foto: herzopress
 
 
 
 
 

Die weiße Weste ist nun besudelt: Die SpVgg Heroldsbach hat bei der SpVgg Hausen ihre erste Saisonniederlage einstecken müssen. Wieder war es Felix Hüttner, der vor dem Tor den Unterschied ausmachte. Der Hausener Torjäger traf beim 2:1-Sieg doppelt.

Das Hirtenbach-Derby aus der Kreisklasse 1 zwischen Hausen und Heroldsbach begann träge und hatte anfangs Freundschaftsspiel-Charakter. Die Akteure schienen erst zu warten, bis sich die Zuschauerzahl nach dem Friedhofsgang an Allerheiligen auf 315 nahezu verdoppelte, um dann die Gruselmasken fallen zu lassen. Im nach der Pause offenen Schlagabtausch kassierten die Gäste durch Felix Hüttner doppelt Saures - und kehrten ohne Süßigkeiten im Beutel, dafür mit der ersten Saisonniederlage, aus dem Nachbarort Hausen heim.

Die Partie lief bereits und bekam erst allmählich die erwartete Kulisse, doch am Rasen wurde über weite Strecken noch auf Sparflamme gekocht. Beide Reihen versuchten zunächst, dem Gegner keinen Raum zu bieten und agierten dermaßen passiv, dass es fast schon ängstlich wirkte. Der Eindruck entstand, die Geister der Halloween-Nacht zuvor steckten noch in allen Gliedern.
Mit einer Doppelchance ließ Hausen den Vorhang fallen (19./20.). Erst blockte Thomas Marquardt gegen Florian Büttner zur Ecke, nach dieser scheiterte Felix Hüttner am in die kurze Ecke abtauchenden Torhüter Tobias Gügel. Gästeakteur Manuel Baumer zog aus 22 Metern ab, der Kürbis flutschte ebenso knapp am Pfosten vorbei wie der Freistoß von Stefan Schleicher kurz danach (26./29.). Nach einem Zuspiel von Büttner tauchte Hüttner plötzlich vor Keeper Gügel auf, jedoch parierte dieser - das hätte die Führung sein müssen (34.). Aber auch die Gäste beherrschten den Doppelpass und hebelten fast mit der Kombination zwischen Hannes Feeß und Dominik Stelkens, der die Direktabnahme verzog, die Abwehr der Hausherren aus. Nach Feeß` Freistoßheber auf den Kopf von Alessandro Brunner ging es torlos in die Pause. Der Spielaufbau der Gastgeber war zu stark auf hohe und weite Bälle angelegt, die Gäste wirkten gefälliger, aber unter dem Strich ebenso ergebnislos bis dahin.


Hütte brennt durch Hüttner

Zunächst kam Heroldsbach besser aus der Kabine, Alexander Vogt ließ drei Hausener stehen und visierte nur knapp über die Querstange (49.). Zudem fügte sich der angeschlagene und von Hiltl noch geschonte Philipp Götz direkt nach seiner Einwechslung prima ein, er prüfte Torhüter Steffen Frank, der die Kirsche mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte (58.). Eine Stunde war gespielt und "Felix, der Unglückliche" verwandelte sich in den Glücklichen. Denn Hüttner machte genau das, was Trainer Michael Rödl von ihm erwartet: Tore. Über die linke Seite mustergültig von Alexander Mayer vorbereitet stand der Torjäger, nachdem in der Mitte Stefan Sloboda verpasste, instinktiv am zweiten Pfosten und netzte zur 1:0-Führung ein.

Die Partie gewann an Fahrt, Kampf und Nickligkeiten erhöhten sich, aber Referee Karl-Heinz Kratz fand die richtige Spur. Ein Ballverlust beim Aufbauspiel der Gäste, die mehr Räume gaben, brachte Hausen auf die Siegerstraße. Wieder bediente Mayer in die Gasse Hüttner, der schlug einen Haken und spitzelte vor dem Rettungsversuch von Torhüter Gügel zum 2:0 ins Eck (74.). Mayer machte es aber noch mal spannend. In seine zu kurze Rückgabe sprintete Brunner und erzielte den 1:2-Anschlusstreffer (81.), bei dem sich Torwart Frank schwer am Knie verletzte und ausgetauscht werden musste. Mit Ersatzkeeper Philipp Klemm zwischen den Pfosten gelang es den Gastgebern, die Führung und den Derby-Sieg über die Zeit zu bringen, die Gäste schwächten sich zudem mit der Ampelkarte für Feeß (86.).

Michael Rödl blieb äußerlich gelassen, grinste dann doch wie ein ausgehöhlter Honig-Kürbis: "Überragend, was meine Leute als Team geleistet haben, es war ein Sieg des Kollektivs. Sie haben sich eingeschworen, Heroldsbach die erste Niederlage zuzufügen und haben auf dem Platz ihr Wort gehalten. Super."

Zerknirscht stand Gästetrainer Stefan Hiltl Rede und Antwort: "Wir haben vieles vermissen lassen, was wir zuletzt deutlich besser machten. Kaum Chancen herausgespielt, den Gegner zu wenig unter Druck gesetzt, vor allem fehlte der Teamgeist untereinander. Wenn ein Spiel auf Messers Schneide steht, sind es solche Dinge, die den Unterschied ausmachen. Darüber müssen wir uns unterhalten."