Vielerorts ist sie eine Unglückszahl, die SpVgg Jahn Forchheim strahlt angesichts ihrer 13 Neuzugänge aber viel Optimismus vor der neuen Bayernliga-Saison aus. Heute steht mit dem Toto-Pokal in Ammerthal der erste Härtetest an.
Nun ist er also endgültig komplett, der Kader der SpVgg Jahn Forchheim für die neue Saison. Am Mittwoch stellte der Fußball-Bayernligist seine runderneuerte Truppe vor, den 13 Abgängen steht die gleiche Anzahl an Neuzugängen gegenüber. Und Uwe Schüttinger, der wahrlich keine leichten Wochen nach dem personellen Umbruch hinter sich hat, geht mit einem guten Gefühl in die Spielzeit. "Wir haben die Abgänge gut kompensieren können, insgesamt haben wir mehr als elf gestandene Bayernliga-Spieler im Kader. Ein einstelliger Tabellenplatz ist für uns sicherlich ein realistisches Szenario", sagte der Sportvorstand der SpVgg.
Der Großteil der Neuzugänge präsentierte sich am Mittwoch auch der Öffentlichkeit, nur der erkrankte Tim Basener sowie Firat Güngör (beruflich verhindert) und Tobias Dietrich (im Urlaub) fehlten.
Fakten hat der Jahn inzwischen auch bei Torhüter Tugay Akbakla geschaffen, den sein bisheriger Klub FSV Erlangen-Bruck nicht freigeben wollte. "Wir konnten uns nicht einigen und haben ihn jetzt zum Vertragsamateur gemacht. Er fühlt sich hier wohl und will nicht mehr zurück", sagte Schüttinger über den 19-Jährigen, der sich mit dem vom FC Eintracht Bamberg gekommenen Michael Kraut um den Platz im Jahn-Kasten duelliert. Aufgrund der bis vor Kurzem noch ungeklärten Transfer-Frage stand in den Testspielen jeweils Michael Kraut im Kasten, heute im Toto-Pokal-Spiel bei der DJK Ammerthal wird aber Tugay Akbakla seine Chance bekommen. "Der Kampf ist völlig offen, beide machen im Training einen sehr guten Eindruck.
Es kann auch sein, dass wir auf der Torhüterposition während der Saison rotieren werden", sagte Trainer Michael Hutzler.
Hassa ist fester Bestandteil Interessant gestaltet sich die Situation auf der linken Verteidiger-Seite. Dort hat der Jahn mit Firat Güngör vom VfL Frohnlach eine "richtige Granate" (O-Ton Schüttinger) im Kader, ergänzt um Hendrik Hassa. Der 24-Jährige ist den Jahn-Zuschauern kein Unbekannter, in der Saison 2011/2012 brillierte der Blondschopf im damaligen Landesliga-Team.
Nach drei Berufsjahren in München ist Hassa nun wieder in Franken angesiedelt und will es fußballerisch nochmal wissen. Der kleine Haken: Während seiner Zeit in München trat Hassa kaum gegen den Ball, entsprechend gering ist die Spielpraxis. Diese holte er sich aber seit dem Winter in der nun abgemeldeten zweiten Mannschaft des Jahn.
"Er ist eine gute Ergänzung für Firat, kann aber auch offensiver spielen. Beide würden auch ein gutes Duo für die linke Seite abgeben", sagte Schüttinger.
Zerschlagen hat sich dagegen die Hoffnung auf eine weitere Offensivkraft vom Typ Strafraumstürmer. Auch deswegen durfte der wechselwillige Thomas Roas den Verein nicht verlassen. Dominik Zametzer und der vom Baiersdorfer SV gekommene Senad Bajric sind die einzigen nominellen Stürmer im Kader, allerdings unterstützt von einem spielstarken Mittelfeld um den erwähnten Roas. "Tim Basener und Genc Bajrami setzen offensiv ebenfalls Akzente. Stürmer brauchen Bälle, und die kriegen sie aus dem Mittelfeld", sagte Schüttinger.
Eine ordnende Struktur in der Defensive soll dagegen Bastian Leikam einnehmen, der 31-Jährige war zuletzt Kapitän bei Bayernliga-Absteiger DJK Ammerthal - und trifft heute (18.30 Uhr) im ersten Pflichtspiel für den Jahn
gleich wieder auf seinen alten Klub. Für Leikam ist es gewiss ein besonderes Spiel, für Schüttinger eher nicht. "Nunja, der Pokal. Wir sehen das als ernstzunehmendes Testspiel an, mehr ist es aber nicht. Denn sind wir mal ehrlich: Über den Toto-Pokal in den DFB-Pokal einzuziehen, ist bei dieser Struktur fast unmöglich."