Eine klare Sache: Der ATSV Forchheim triumphiert in der A-Klasse 3 mit 6:0 beim TSV Gosberg. Die Hausherren hadern mit dem Schiedsrichter.
Dass das Duell zweier erster Mannschaften so klar ausgehen würde, war nach dem 0:2-Pausenstand noch nicht abzusehen. Die deutliche Packung, die sich die Heimelf vor allem mit drei Toren in den letzten Minuten einhandelte, machte deren Anhang aber auch an Referee Lukas Herzig fest. Nach ihrer Meinung legte der Schiedsrichter zweierlei Maß an und benachteiligte den TSV in entscheidenden Momenten. Direkt nach Anpfiff setzte die Gäste-Elf den TSV unter Druck, der sich zunächst notgedrungen in die eigene Hälfte zurückziehen musste. Trotz des Pressings wirkte das Kurzpassspiel des ATSV manchmal übertrieben. Eine Flanke von Fabian Waas aus dem Halbfeld wurde lang und länger und klatschte über Gästekeeper Armin Braune an die Querstange (14.). Gegenüber konnte sich Alexander Eckhoff im Gosberger Kasten erstmals auszeichnen, als er gegen Marc Baumann klärte.
Nach einer guten Chance für Stefan Derfuss, und gerade als Gosberg sich zu befreien schien, kam die kalte Dusche, da Stein in die Mitte passte und Baumann kurz vor Michael Derfuss zum 1:0 ins Netz spitzelte. Die Heimelf, deren Lager den Passgeber im Abseits wähnte, schien noch abgelenkt und ließ Philipp Heublein kurz darauf zu viel Platz. Dieser bedankte sich mit einem Strich aus 22 Metern zum 0:2-Pausenstand.
Direkt nach Wiederanpfiff vergab Hopkins die Chance, den Deckel drauf zu machen - für den TSV war es das Signal, um das Spiel zu kämpfen. Gosberg legte, trotz der Gefahr, einen Konter zu fangen, alles in die Waagschale. Der TSV versuchte alles, sogar Alfred Seeberger, der gemeinsam mit Bruder Bernd gleichberechtigt in Gosberg coacht, hüpfte an der Linie mit hoch, als Stefan Derfuss bei einer Kopfballchance um Zentimeter nicht herankam.
Die Gäste nutzten die Lücke über Hopkins, der in den Pass von Andeson sprintete und auch um Eckhoff herum, vom Innenpfosten tropfte der Ball zum 0:3 ins Netz. Klappe zu, Affe tot? Als Stefan Derfuss bei einer vermeintlichen Attacke gegen ihn und dem ausgebliebenen Elfer-Pfiff reklamierte, erhielt er binnen Sekunden zwei Verwarnungen, also die Ampelkarte (80.). Ab da resignierte der TSV, fast jeder Gästeangriff brachte ein Tor. Erst enteilte Baumann beim 0:4 (83.), dann knallte Heublein ein Pfund ins rechte untere Eck zum 0:5 (85.). Der Schlusspunkt gegen bis dahin wacker kämpfende Gosberger gelang Tim Köhn, der den etwas zu hohen Gästesieg mit dem 0:6 eintütete.
Alfred Seeberger erkannte den Gästesieg an, die Entstehung wurmte ihn aber: "In der ersten Halbzeit waren wir auf Augenhöhe. Mit etwas Glück hätten wir sogar durch den Lattentreffer in Führung gehen können. Am Ende wurden wir unter Wert geschlagen, woran auch der Referee beteiligt war."
ATSV-Trainer Peter Heublein bilanzierte knapp: "Am Sieg gibt es nichts zu rütteln, er war aber sicher ein, zwei Tore zu hoch. Teilweise wurde sehr hart gespielt."