Im Leutenbacher werden die Stellvertreterposten vergeben. Auch über deren finanzielle Entschädigungen wird entschieden.
Im Rathaus der Gemeinde Leutenbach hat der 33-jährige Florian Kraft von den Freien Wählern Leutenbach-Dietzhof (FW) mit seiner Arbeit als Bürgermeister begonnen.
Mit Raimund Dörfler von der Wählervereinigung Ehrenbach (WVE) fiel dem ältesten Mitglied des 13-köpfigen Gremiums die Aufgabe zu, das neue Gemeindeoberhaupt auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und die Verfassung des Freistaates Bayern zu vereidigen.
In seiner Antrittsrede bedankte sich Kraft bei den Bürgern seiner Gemeinde für das "starke Votum", das ihm einen Stimmenanteil von nahezu 70 Prozent beschert hatte. Er versprach, sich künftig fair und gerecht allen Bürgern gegenüber für die Belange der Gemeinde Leutenbach einzusetzen. Dabei werde er sich aber auch intensiv mit dem Vereinsleben in den Ortsteilen befassen und das ehrenamtliche Engagement der Bürger unterstützen.
Vor allem aber werde er sich Aufgaben wie dem Hochwasserschutz und dem Breitbandausbau in allen Ortsteilen mit ganzer Kraft stellen.
Nachdem mit Otto Siebenhaar auch dessen beiden Stellvertreter Oswald Pieger und Reinhold Kraft zum Ende der Legislaturperiode ihren Dienst quittiert hatten, waren die fünf neuen Gemeinderatsmitglieder Igor Lamprecht (FW), Erich Kohler und Jürgen Stöhr (CSU), Markus Breun (WvO) und Konrad Alt (WGOS) nach ihrer Vereidigung dazu aufgerufen, zwei neue Stellvertreter des Bürgermeisters zu wählen.
Weber verliert gleich zwei Mal Bei der Wahl des Zweiten Bürgermeisters behielt Wilhelm Sponsel (WvO) mit 9:4 Stimmen die Oberhand über Reinhard Weber (CSU).
Auch bei der Wahl um den Posten des Dritten Bürgermeisters hatte Weber das Nachsehen.
Er unterlag mit 7:6 Stimmen für Richard Dorsch (FW).
Weiter ging es im Leutenbacher Rathaus mit Hilfe von VG-Geschäftsleiter Klemens Denzler mit der Besetzung der Ausschüsse und Verbände. In der VG-Verbandsversammlung in Kirchehrenbach, der neben Leutenbach die Gemeinden Kirchehrenbach und Weilersbach angehören, werden künftig Kraft und seine beiden Stellvertreter Sponsel und Richard Dorsch selbst die gemeindlichen Interessen vertreten.
Am Ende der konstituierenden Sitzung musste sich der neu formierte Gemeinderat noch über die Höhen der Entschädigungen für die drei Bürgermeister einigen. Demnach wird Florian Kraft ein Salär in Höhe von monatlich 3133 Euro und eine Fahrkostenpauschale von 150 Euro erhalten. Sponsel wurden 240 Euro und dem Dritten Bürgermeister Dorsch 100 Euro zugewiesen.
Florian Kraft ist ein sympathischer, neuer Bürgermeister dessen junger Elan der Gemeinde Leutenbach mit Sicherheit gut zu Gesicht stehen wird. Vorallem Fairness und Gerechtigkeit kann die Gemeinde angesichts der Leutenbacher Vetternwirtschaft, wie sie unter Amtsvorgänger Otto Siebenhaar oft kritisiert wurde, gut gebrauchen. Großen Worten sollte man allerdings auch große Taten folgen lassen.
Meine Wenigkeit findet es daher äußerst erstaunlich, dass der frisch konstituierte Gemeinderat eine kommunale Persönlichkeit wie Reinhardt Weber, die sich um die Gemeinde in mehrfacher Hinsicht mehr als verdient gemacht hat, bei der Wahl des Zweiten und Dritten Bürgermeisters links liegen lässt. Richard Dorsch und Wilhelm Sponsel zu wählen ist ein Zeichen dafür das kritische Stimmen in Leutenbach nicht erwünscht sind. Anstatt auch die Arbeit und das Engagement der politischen Konkurrenz zu ehren, zeigt man ihr die kalte Schulter. Dies ist jedenfalls ein Vorgang der zurecht zweifeln lässt, an der Gerechtigkeit und Fairnesss der kommenden Legislaturperiode. Es scheint so als würde Otto Siebenhaars Schatten auch heute noch über der Gemeinde Leutenbach liegen. Hoffentlich geht Bürgermeister Kraft seinen eigenen Weg. Das hierbei gezeigte Verhalten im Gemeinderat war jedenfalls unterste Schublade.