Die Oesdorfer Bürgerinitiative "B470" verstärkt ihre Anstrengungen, um das Verkehrsaufkommen in ihrer Ortschaft zu drosseln. Nach ersten Erfolgserlebnissen machen den Oesdorfern jetzt auch Spitzenpolitiker Hoffnung.
Die Menschen in den Ortschaften entlang der Bundesstraße 470 fühlen sich vom Straßenverkehr zunehmend belastet. In Oesdorf, wo die Bundesstraße quer durch den Ort führt, hat sich Anfang des Jahres eine Bürgerinitiative (BI) gegründet.
Ihre Forderungen: Tempo 70 vor der Ortschaft, Tempo 30 an den Bushaltestellen, mehr Geschwindigkeitskontrollen, die Schilder "Freiwillig 30" an den Ortseinfahrten, eine Bedarfsampel und langfristig bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung. Alternativ wäre in Vorstellungen auch eine Ortsumgehung für Oesdorf und Wimmelbach möglich.
"Massiv verschärft" Eine weitere Forderung der BI bezüglich des Kaufs von zwei Geschwindigkeitsdisplays ist bereits realisiert worden. Die BI sieht das Hirtenbachtal einem Verkehrkollaps entgegenstrudeln.
Das Problem des zunehmenden Verkehrs wird durch "wie Pilze aus dem Boden schießende Gewerbe- und Industriegebiete massiv verschärft", illustrierte Peter Münch jetzt bei einer bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung im Oesdorfer Schützenhaus . Münch ist einer der Sprecher der BI.
Mit den beiden Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn (CSU) und Andreas Schwarz (SPD) sowie den Landtagsabgeordneten Michael Hofmann (CSU) und Thorsten Glauber (Freie Wähler) waren hochrangige Volksvertreter der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt. Von den Grünen war Kreisrat Karl Waldmann vertreten. Heroldsbachs Bürgermeister Edgar Büttner (SPD) hatte auch ohne Einladung den Weg ins Schützenheim gefunden.
Silberhorn gibt Ratschläge Bei der Fragerunde mit den Politikern lobten diese quer durch die Parteien hinweg die gute Aufbereitung der Unterlagen sowie die sachliche Behandlung des zweifellos emotionalen Themas. Thomas Silberhorn beispielsweise wurde nach seiner Meinung zu einer Maut für Lkws auch auf Bundestraßen gefragt.
Er sei Befürworter einer solchen Steuer, doch in Oesdorf sehe er die Probleme nicht im Fern- oder Mautausweichverkehr. "Die Quelle der Lkws sind die Gewerbe- und Industriebetriebe von Adelsdorf bis Forchheim", sagte der CSU-Bundes-tagsabgeordnete.
Silberhorn gab der BI auch wichtige Hinweise, wie sie ihre Forderungen realisieren können. "Der nächste Schritt muss sein: Ein nächstes Treffen und dann mit den beteiligten Behörden, dem staatlichen Bauamt Bamberg und der Polizei." Dies sahen auch alle anderen geladenen Gäste so. "Silberhorns Vorschlag ist der einzig gangbare Weg", pflichtet Andreas Schwarz seinem Kollegen bei, "obwohl wir noch nicht in der Goßen Koalition sind."
Seit März beschäftigt sich MdL Thorsten Glauber (FW) nach seiner Aussage intensiv mit der Problematik in Oesdorf. Damals sollten die Geschwindigkeitsbegrenzung "70 km/h" aufgebaut werden. Sein Vater und Landrat Reinhardt Glauber (FW) hatte dies veranlasst. "Die Anordnung wurde aber von der Regierung kassiert. So eine Unverschämtheit habe ich selten gesehen", äußerte Glauber seinen Unmut. Er habe der Regierung schließlich "Beine gemacht" und will diese Woche jetzt auch "Nägel mit Köpfen" machen, wann und wo die Schilder aufgestellt werden.
MdL Michael Hofmann (CSU) konnte den Oesdorfern und Wimmelbachern im Schützenheim konkrete Informationen verkünden. "Die Anordnung für ein Tempolimit auf 70 km/h liegt vor. Für beide Ortschaften."
Die Installation werde demnächst erfolgen, für die gewünschte Bedarfsampel innerhalb von Oesdorf sieht Hofmann gute Chancen. "Geben sie die neuesten Zahlen des Verkehrszählgerätes an die Ämter weiter", riet er den Verantwortlichen der BI.
In Bezug auf die gewünschte Ortsumgehung wollte er dagegen keine leeren Versprechungen abgeben: "Das zu erarbeiten und umzusetzen wird steinig und schwer." Doch Peter Münch hat die Befürchtung, dass man dabei schnell ins Hintertreffen geraten könnte. Denn gerade ist seitens der Gemeinde ein großes Gewerbegebiet am "Zeckerner Kreuz" in Planung.
Mit einer Größe von den Ausmaßen der Ortschaft Oesdorfs. "Gerade dort sollte die Trassenführung vorbeigehen. Wir müssen Flächen dafür bereits heute vorsehen, auch wenn eine Umgehung erst in 25 oder 30 Jahren kommt", argumentierte er.
Pragmatische Lösung? Bürgermeister Büttner sagte der BI zu, dass man "die paar Quadratmeter" für eine Straße freilassen könnte. Auch für die gewünschte Bedarfsampel hatte er eine pragmatische Lösung parat. Wenn dies über das Sonder baulastprogramm mit einer Be zuschussung von 80 Prozent bis 85 Prozent möglich ist, könnte die Gemeinde dies durchführen.
Die BI möchte aber auf Anraten von Silberhorn zunächst doch den normalen Weg gehen. Denn es sei nun mal der Freistaat für das Aufstellen der gewünschten Bedarfsampel für eine sichere Querung der Straße verantwortlich. Und mit den neuesten Fakten - auch da waren sich alle Politiker einig - haben die Oesdorfer gute Chancen.
bauen wir immer weiter neue Industriegebiete, schließlich will sich jede Gemeinde die Taschen füllen. Ob wie am Zeckerner Kreuz ganze Wälder (>10ha) abgeholzt werden müssen spielt dabei keine Rolle. Ausgleichsflächen wirds schon irgendwoher geben... Die Belastung der Bevölkerung und die Zerstörung von Naherholungsgebieten spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Wollt ihr das Eure Kinder zwischen Industrie und Straßenlärm aufwachsen? Für solche Sachen sitzt der Geldbeutel der Gemeinde Heroldsbach locker - aber wehe man braucht ein paar Euro zur Erhaltung und Renovierung von Spielplätzen, Freizeiteinrichtungen, etc.
Da denkt man das Deutschlands Spitzenpolitiker gerade in Berlin an der großen Koalition herum zimmern, dabei sitzen sie im Oesdorfer Sportheim herum und machen Hoffnung.