Die Zerstörungswut französischer und österreichischer Armeen erfasste im Jahr 1796 auch die Orte Langensendelbach, Hetzles und Effeltrich.
Im Jahre 1796 war ziemlich viel los in den Gemeinden rund um das Walberla und in Neunkirchen am Brand. Die Franzosen besetzten Franken und durchstreiften plündernd das Gebiet; auf dem Weg nach Wien. Zuerst zogen sie siegreich von Schlacht zu Schlacht, bis sie in Amberg von zwei österreichischen Heeren in die Zange genommen und geschlagen wurde. Nun kamen die Franzosen wieder nach Franken, diesmal auf der Flucht vor den Österreichern.
In Neunkirchen kamen zuerst die Österreicher am 2. August an, auf der Flucht vor den Franzosen, die von Frankfurt kommend, schon am 21. Juli in Franken einfielen. Sie blieben bis zum 9. August und nach ihnen kamen gleich die Franzosen mit General Levebre an der Spitze eines Kürassier-Regiment (mit Lederpanzern ausgestattete schwere Reiterei).
Er wurde vom Amtsvogt Heinrich Gieger am Forchheimer Tor empfangen: Die Reiterei verhielt sich erwartungsgemäß "sehr genügsam", so steht es in der Chronik, die Infanterie dagegen stürmte alle Häuser, plünderte und schleppte fort, was sie nehmen konnten. Drei Tage lang dauerte der Zustand, dann zogen die Franzosen weiter Richtung Oberpfalz. In Amberg wurde die Franzosen am 24. August von zwei kaiserlichen Armeen unter Erzherzog Karl und General Wartensleben in die Zange genommen und fürchterlich besiegt, so dass die Franzosen in heilloser Flucht den Rückzug durch Franken antraten.
An der Wiesent zwischen Forchheim und Ebermannstadt stellte sich die gesamte französische Armee auf, man erwartete einen Generalangriff der Österreicher am 30. August, doch jene umgingen die Blockade und zogen von der Seite über Neunkirchen und Forchheim gegen den Feind.
Für Neunkirchen bedeutete das: "Zwei Tage lang, Tag und Nacht zog die Hauptarmee des Erzherzogs Karl durch den Ort auf den Weg nach Baiersdorf. Das ging nicht ohne Schäden voran.
So ist in der Chronik nachzulesen: "Alle Feldfrüchte waren zertreten, alle Fruchtbäume abgehauen und verbrannt, aller Vorrath von Getränken und Lebensmitteln theils verzehrt, theils zerstört". Zu diesem katastrophalen Umstand kam noch ein anderer, für die hiesigen Bewohner unheilvoller Schaden. Die Franzosen brachten die Rinderseuche mit, "welches beinahe alles Vieh hinwegraffte".
So wie den Neunkirchnern ging es auch den andren Orten ringsum: Langensendelbach, Hetzles, Effeltrich. Sie alle waren betroffen von den Gewaltmärschen der verfeindeten Armeen. Das Weingartser Tal war sogar Kriegsschauplatz.
Nachdem am 8. August der französische Marschall Bernadotte die Österreicher bei Höchstadt schlug, flohen die Geschlagenen über die Regnitz und Wiesent und besetzten die Höhen von Gaiganz und Kunreuth, Wiesenthau. Die nacheilenden Franzosen lagerten mit 15 000 Mann bei Baiersdorf und mit 3 000 Mann unter General Mortier an der Wiesent. Mortier suchte die Österreicher zu umfassen und marschierte durch das Trubachtal über Pretzfeld nach Egloffstein. Dort lagerte er bei Höfles mit seinen Truppen.
Am 10. August eröffneten die Franzosen im Weingartser Tal eine Kanonade auf die Österreicher. Daraufhin zog die 30 000 Mann starke österreichische Truppe durch Weingarts auf die Regensberger Höhe und weiter in die Oberpfalz, wo sich die kaiserliche Armee mit der von Erzherzog Karl vereinte und gemeinsame die Franzosen schlugen. In Weingarts waren auch Franzosen einquartiert, berichtet die Chronik: Zuerst ein Sergeant und 25 Soldaten, dann ein Kapitän, drei Leutnants und 33 Soldaten. Und alle mussten verpflegt werden. Der Kapitän bekam sogar zwei Liter Wein täglich, die Leutnants einen Liter. Insgesamt, so vermeldet die Chronik, musste Weingarts 986 Mahlzeiten ausgeben und bezahlen.
Ein Franzose kam beim Plündern ums Leben; er wurde erwischt und erschlagen und vor Ort begraben. Nach Abzug der Franzosen pflanzte man auf das Grab einen Birnbaum. Im Volksmund nannte man die Früchte ,,Franzosenbirnen". Während eines Gewitters schlug später einmal der Blitz ein und vernichtete den Obstbaum - so die Sage.