Seit fünf Jahrzehnten versorgt der Wasserzweckverband Leithenberg-Gruppe umliegenden Gemeinden mit Wasser. Seine Bedeutung kann vielleicht nur ermessen, der noch andere Zeiten kennt.
Die Menschen von insgesamt neun Ortschaften im Landkreis Forchheim erhalten ihr Wasser vom Zweckverband der Leithenberg-Gruppe. Dieser gemeinnützige Verband, der über fünf Tiefbrunnen verfügt und pro Jahr rund 400 000 Kubikmeter Wasser für etwa 8500 Abnehmer entnimmt, feiert sein 50. Jubiläum.
Das Wasser: es kommt aus der Leitung, man kann es unbesorgt trinken und es fließt zuverlässig. Nicht einmal bei großer Trockenheit muss man Sorge haben, dass es versiegt. All das betrachten die meisten heutzutage als selbstverständlich.
Nur die Älteren erinnern sich noch an Dorfbrunnen und Pumpen, an Wassermangel und Wasserschleppen, und sogar an Zeiten, in denen das kostbare Nass verseucht war. Diese schwierigen Zeiten wollten die Menschen hinter sich lassen. Aus diesem Grund haben sie am 15. Februar 1963 den Zweckverband zur Wasserversorgung der Leithenberg-Gruppe gegründet.
Regelmäßige Stichproben Das Herz des Zweckverbands - die Geschäftsstelle, das Maschinenhaus und die Arsenaufbereitungsanlage - befinden sich in der Poxdorfer Straße in Kersbach. Von dort aus werden fünf Tiefbrunnen und drei Hochbehälter für die Speicherung per Computer überwacht und gesteuert.
Der Verband beschäftigt drei Angestellte: eine Geschäftsführerin und zwei Wasserwarte. Für sie hat es Priorität, dass das Wasser hohe Qualität hat: "Unser Wasser ist nicht gechlort", darauf legt Wasserwart Josef Schirner Wert. Und Geschäftsführerin Petra Schubert betont, dass die Qualität zweimal im Jahr durch das Wasserwirtschaftsamt Kronach und das Gesundheitsamt des Landkreises kontrolliert werde. Außerdem gebe es immer mal wieder Stichproben.
Dass der Zweckverband verhältnismäßig klein ist, deuten die Verantwortlichen sogar als Vorteil. "Wir sind klein, wir sind preisgünstig, wir sind flexibel und wir sind schnell", sagt Schirner. Seit 1986 ist er beim Zweckverband dabei. "Wir kennen unsere Kunden persönlich. Wenn jemand anruft, fahren wir sofort raus, auch abends. Wir tun, was wir können, um zu helfen! Und wir machen unsere Arbeit gern", sagt er. Der Zweckverband hat nicht das Ziel, Gewinne zu machen.
Der Kubikmeterpreis wird alle vier Jahre neu festgesetzt und so kalkuliert, dass die anfallenden Kosten, etwa für Unterhalt und Modernisierung der Anlagen, für die Erschließung von Neubaugebieten oder für technische Investitionen, abgedeckt sind.
Aktuell liegt der Kubikmeterpreis des Zweckverbandes bei 97 Cent. Der Durchschnittspreis in Bayern liegt bei 1,50 Euro und der in Deutschland bei 1,95 Euro.
Mitglieder Stadtteile Kersbach und Ortsteil Sigritzau (Stadt Forchheim); die Stadtteile Hagenau und Igelsdorf (Stadt Baiersdorf); Ortsteil Gaiganz (Gemeinde Effeltrich); Poxdorf; Ortsteil Pommer (Markt Igensdorf); Ortsteil Ermreus (Gemeinde Kunreuth). Weingarts und Hetzles werden unregelmäßig ebenfalls vom Zweckverband mit Wasser versorgt.
Feier Am Samstag, 13. Juli, begeht der Zweckverband seinen 50. Geburtstag ab 10 Uhr mit einem Tag der offen Tür.