Die Stadt Gräfenberg will gemeinsam mit fünf Gemeinden für 25 000 Euro eine gebrauchte Drehleiter kaufen.
Die Stadt Gräfenberg steht der Gründung eines Zweckverbands mit den Gemeinden Igensdorf, Weißenohe, Hiltpoltstein, Egloffstein und Obertrubach positiv gegenüber. Der Zweckverband hat das Ziel, für 25 000 Euro eine gebrauchte Drehleiter von der Stadt Forchheim zu kaufen. Anschließend soll die Leiter im Bedarfsfall von allen am Zweckverband beteiligten Städten und Gemeinden genutzt werden.
Gräfenbergs Bürgermeister Werner Wolf (FW) machte seine Zusage allerdings davon abhängig, dass sich die fünf Oberlandkommunen an der Finanzierung gemäß ihrer Einwohnerzahlen beteiligen.
Schließlich sei diese erste gemeinsame Anschaffung nur in Zusammenhang mit dem absehbaren Kauf einer dann neuen Drehleiter im Jahr 2021 zu sehen. "Das treibt uns angesichts der Finanznöte unserer Stadt heute schon die Sorgenfalten auf die Stirn", sagte Wolf.
Viele hohe Gebäude Die Zahlen und Fakten des Kreisfeuerwehrverbands, die Kreisbrandmeister Thomas Windisch zusammen mit Kreisbrandinspektor Markus Wolf im Rathaussaal präsentierten, sprechen allerdings eine deutliche Sprache.
Nach ihren Darstellungen gibt es im Forchheimer Oberland genügend hohe Gebäude, die im Brandfall den Einsatz einer Drehleiter nötig machen würden. Eine Drehleiter benötigten die Feuerwehrleute zudem nicht nur, um selbst an den Brandort zu kommen, sondern auch, um Menschen in Gefahr zu bergen.
Längere Anfahrtszeiten Bisher musste von der integrierten Rettungsleitstelle in Bamberg in solchen Fällen die Drehleiter der Eschenauer Wehr alarmiert werden.
War die gerade im Einsatz oder bei der Überholung, mussten die Drehleiter aus Forchheim oder Ebermannstadt verständigt werden. Dies war aber zwingend mit längeren Anfahrtszeiten verbunden. Deshalb soll nun nach den Standorten Forchheim und Ebermannstadt auch im Oberland eine Drehleiter stationiert werden.
An der Anschaffung würde der Landkreis nach Abzug der staatlichen Zuschüsse die Hälfte der Kosten beteiligen. Anschließend würde die Drehleiter in Gräfenberg stationiert werden. Das bestätigte der örtliche Kommandant Thomas Müller.
Nekolla moniert Zeitdruck Dafür müsste nur der Waschplatz am Feuerwehrhaus mit einer Einhausung versehen werden. Die Stadt Gräfenberg müsste 6400 Euro der insgesamt 30 000 Euro hohen Baukosten übernehmen. Im Gegenzug müsste sich die Stadt nicht mehr an dem Kauf der Drehleiter beteiligen.
Obwohl Gräfenbergs Zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) monierte, für eine gute Lösung auch einmal zwei oder drei Wochen Zeit zum Überlegen zu benötigen, folgte der Stadtrat am Ende dem Vorschlag von Wolf.