Aus "privaten Gründen" verabschiedet sich Stefan Schick aus dem Forchheimer Stadtrat, dem er seit 2002 die meiste Zeit als CSU-Rat angehörte. Bis im Jahr 2015 die Asylpolitik das Leben des 50-Jährigen durcheinandergewirbelt hat.
Für einen Blick zurück im Zorn hätte er gute Gründe. Denn in dem "Haifischbecken", für das Stefan Schick die Politik hält, wurden auch ihm einige Verletzungen zugefügt. Dennoch verlässt er die politische Bühne der Stadt mit großer Gelassenheit. Es sei nicht seine Art, abzurechnen, sagt der 50-Jährige, der Forchheim verbunden bleiben wird - als Geschäftsmann und als Vorsitzender des ASB.
Wer den Stadtrat und die städtischen Ausschüsse besucht, dem dürfte nicht entgangen sein, dass sich der FDP-Stadtrat zuletzt rar gemacht hatte. Warum er die politische Arbeit nach 18 Jahren in der CSU und in der FDP aufgibt? "Private Gründe", sagt Stefan Schick.
Immer war es Teil seines Selbstbildes, ein "Macher" zu sein. Diesen Ruf erwarb sich Stefan Schick vor allem durch seine Auftritte in der Werbegemeinschaft, aber auch in der Handball-Szene oder bei den Rotariern.
Die Brötchentaste, die das halbstündige kostenlose Parken ermöglicht, ist eine dieser Schick-Ideen, die Spuren im City-Management hinterlassenen hat. Und vor allem das von der Werbegemeinschaft initiierte Altstadtfest, das in seinen Glanzzeiten 30 000 Besucher in die die Stadt lockte.
Der Werbegemeinschaft gehörte er 20 Jahre an, die meiste Zeit als Vorsitzender. Aber egal ob Verbandsarbeit oder Politik, sagt Schick: "Nach zwei Jahrzehnten verbrauchen sich die Ideen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr offen bin für Neues."
Sein großes politisches Aha-Erlebnis hatte Stefan Schick Ende der 90er Jahre. Der damals 28-jährige Geschäftsmann stand seiner Heimatstadt äußerst kritisch gegenüber, weil seiner Meinung nach nichts voran ging. Da die Familien Schick und Stumpf gute Beziehungen pflegten, wandte sich Stefan Schick mit seinen Beschwerden an den damaligen Oberbürgermeister Franz Stumpf (WUO/CSU). Dessen kurz angebundene Reaktion sei wie ein Weckruf gewesen, erinnert sich Stefan Schick. "Wenn dir was nicht passt, dann engagiere dich", hatte ihm Franz Stumpf gesagt.
Im Jahr 2000 trat Stefan Schick dann der CSU bei, 2002 wurde er in den Stadtrat gewählt. Von da an hatte er das befriedigende Gefühl, "Einfluss nehmen zu können". Entscheidend sei, ein Netzwerk aufzubauen: "Man muss kommunikativ sein und überzeugen."