Im Streit um die Zukunft des Schulverbands soll nun ein Gremium eine Lösung finden.
Ein weiteres Mal nahm die Mittelschule Baiersdorf einen breiten Raum in der Gemeinderatssitzung Poxdorf ein. Bürgermeister Paul Steins (CSU) hatte von der jüngsten Sitzung des Schulverbands in Baiersdorf in der vergangenen Woche zu berichten.
Da in Erwägung gezogen werde, dass der Schulverband die Schule von den bisherigen Eigentümern - den Gemeinden Baiersdorf, Möhrendorf und Bubenreuth übernehme - sei über den Restwert der Schule debattiert worden, den die Eigentümer bei 2,7 Millionen Euro ansetzten. Steins selbst hatte dafür als "politischen Preis" einen Euro veranschlagt, was die Eigentümer jedoch kategorisch ablehnen.
Da eine Sanierung der Schule mit insbesondere völlig maroden Außenanlagen 6,7 Millionen Euro koste, könne nach Ansicht Steins ein "derart hoher Kaufpreis" nicht verlangt werden. Die Errichtung der Schule hatte ursprünglich einmal neun Millionen Euro gekostet.
Auch die Umlagen pro Schüler in Höhe von nahezu 4000 Euro hält die Gemeinde Poxdorf bei weitem für zu hoch. Vergleichbare Schulen in benachbarten Orten berechneten demzufolge nur halb so viel.
Ferner nennt Steins die Mietkosten - seit 2009 wurden rund 2,3 Millionen gezahlt - deutlich zu hoch, zumal der Eigentümer das Geld nicht für notwendige Investitionen und Reparaturen verwende. Dazu kämen noch überhöhte Mietkosten für die angegliederte Turn- und Mehrzweckhalle. Entgegen dem Mietvertrag aus dem Jahre 1978 seien nach Sanierung der Halle die Miete von 39 000 Euro jährlich auf durchschnittlich 80000 Euro stark erhöht worden, ohne jedoch den bestehenden Vertrag zu kündigen.
Gemeinsames Gremium
"So lange die Gemeinden Baiersdorf, Möhrendorf und Bubenreuth als Eigentümer nicht bereit sind, einen Schritt zu tun, kommen wir nicht weiter", konstatiert Steins.
Ein Gremium mit Bürgermeister Thomas Fischer aus Möhrendorf als Vertreter der Eigentümer einerseits, den Bürgermeistern Kathrin Heimann aus Effeltrich und Paul Steins aus Poxdorf andererseits sowie Bürgermeister Oswald Siebenhaar als Schiedsrichter soll nun ein für alle Seiten vertretbares Ergebnis herbeiführen.
Oswald Siebenhaar werde als stellvertretender Vorsitzender des Schulverbandes allerdings auch die juristischen Voraussetzungen klären, so dass gegebenenfalls die Stadt Baiersdorf verklagt werde. Er werde den Gemeinderat weiterhin informieren, kündigte Steins an und fügte hinzu: "Wir kommen sonst aus der Nummer nicht raus."