Im Kloster der Redemptoristen in Forchheim soll eine Wohnanlage entstehen. Doch die ersten Ideen für die Umgestaltung des Klosters stießen im Bauausschuss der Stadt auf heftige Ablehnung. Der Bau einer Tiefgarage könnte die Kirche St. Anton beschädigen, lautet eine der Befürchtungen.
Ein "wunderbarer Aufenthaltsort" sei der Klostergarten, sagt Manfred Mauser. Und was dort nun geplant sei, "das tut einem als alten Forchheimer einfach weh". Der FBF-Stadtrat ist nicht der einzige, der großes Unbehagen empfindet: Geschlossen lehnte der Bauausschuss am Montag die ersten Planungen in der Klosterstraße ab.
Wobei Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) hervorhob, dass es das "große Ziel" bleibe, das Wohnen in der Innenstadt voranzubringen. Daher sei er "froh, dass sich so schnell ein Bauträger für das Gelände in der Klosterstraße gefunden hat". Doch die vorgelegte Planung müsse überarbeitet werden.
Wie berichtet, haben die Redemptoristen ihr Kloster verkauft. Der Erlanger Bauträger Sontowski & Partner will das alte Gemäuer und den Garten in eine Wohnanlage umgestalten.
"Doch die Planung ist überzogen", kritisierte Gerhard Zedler (Chef des Bauamtes). Und empfahl dem Bauausschuss, die Sache in dieser Form abzulehnen. Sonst würde der Klosterhof "mit einem Gebäudekomplex vollgestopft". Das heißt: Der Bauträger hat die Wohnungen im Klosterhof so dicht geplant, "dass die Abstandsflächen untereinander nicht eingehalten werden", monierte Zedler.
Weite Teile des Klosters sind denkmalgeschützt und bleiben erhalten. Nur der mehrfach umgebaute Westteil der Anlage wird weichen. Im Klostergarten entstehen neue, viergeschossige Gebäude. Insgesamt sind aktuell 58 Wohnungen geplant. Und eine Tiefgarage mit 58 Stellplätzen.
Klosterkirche gefährdet? Diese Garage (Zufahrt über die Dreikirchenstraße) ist für das Landesamt für Denkmalschutz Grund, das Projekt abzulehnen.
Die Denkmalschützer befürchten, dass die Rammarbeiten beim Bau der Tiefgarage so starke Erschütterungen auslösen könnten, dass die nahe Klosterkirche beschädigt wird.
Der fraktionslose Peter Kaiser zeigte sich "entsetzt, wie wir mit unserer Geschichte umgehen". Er wehrte sich, das Kulturgut Kloster "so schnell abzuhandeln". Kaiser empfahl, "das Baurecht deutlich zu nutzen" und dem Bauträger entsprechende Vorschriften zu machen. Christa Gerdes (SPD) vertrat die Auffassung, dass "die Planung auf das Besondere des Geländes nicht eingeht". Udo Schönfelder (CSU) forderte "Nachbesserungen", plädierte aber dafür, die "Linie der Planung" im Sinne einer Wohnbebauung beizubehalten.
"Es tut mir Leid, dass es mit dem Klosterhof so zu Ende geht", sagte auch Thomas Schuster (CSU). Und fragte an, ob beim Umbau des Westflügels oder bei der Bebauung des Gartens möglicherweise nicht auch "wertvolle Fundamente" zerstört würden.
All diese Bedenken gaben die Forchheimer Stadträte dem Bauherrn aus Erlangen mit auf den Weg. Und forderten ihn auf, "gemeinsam mit dem Stadtbauamt eine städtebaulich verträgliche Lösung der Bebauung zu erarbeiten".