Pfarrer und Politiker auf heißem Stuhl

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Der heiße Stuhl mit (von links) Bürgermeister Stefan Förtsch und den Pfarrern Michael Maul (Affalterthal), Carina Knoke (Egloffstein) und Martin Kühn (Thuisbrunn) Foto: Reinhard Löwisch
Der heiße Stuhl mit (von links) Bürgermeister Stefan Förtsch und den Pfarrern Michael Maul (Affalterthal), Carina Knoke (Egloffstein) und Martin Kühn (Thuisbrunn) Foto: Reinhard Löwisch
Der Affalterthaler Kirchenchor "Sing and Pray" Foto: Reinhard Löwisch
Der Affalterthaler Kirchenchor "Sing and Pray" Foto: Reinhard Löwisch
 

Ein Bürgermeister und drei Pfarrer standen Rede und Antwort - die Leute hatten mehr und weniger ernst gemeinte Fragen parat.

"Auf dem heißen Stuhl" saßen drei Pfarrer und ein Bürgermeister im Mehrzweckhaus von Affalterthal. Sie mussten Fragen beantworten, die die Kirchengemeinde vorher auf Zetteln notiert hatte. Der Grund für die Aktion war die "Pro-Christ-Glaubenswoche", das Motto an diesem Abend lautete: "Wer wird Millionär".


Traumberufe und Geschenke

Bevor der Referent, "Reiseevangelist" Matthias Rapsch aus Fürth, zu Wort kam, gab es die Fragerunde mit den Pfarrern Michael Maul aus Affalterthal, Carina Knoke (Egloffstein) und Martin Kühn (Thuisbrunn) sowie dem gastgebenden Bürgermeister Stefan Förtsch. Das Mehrzweckhaus war mit rund 150 Menschen voll besetzt und alle warteten gespannt auf die Fragen - und vor allem auf die Antworten. Moderiert von Carmen Herder und Katja Neumann wurden beispielsweise die Pfarrer gefragt, ob sie ihren Traumberuf gefunden haben. Maul wollte zuerst Lehrer werden.
Erst nach dem Abitur kam der Wandel zum Glauben und heute weiß er: "Der Beruf Pfarrer ist der einzige für mich."

Knoke, die nach eigenem Bekunden "nicht aus einer besonders gläubigen Familie stammt", ist "mit 14 religiös geworden" und hatte mit 18 Jahren die Erkenntnis gewonnen: "Das ist mein Traumberuf."
Kühn wuchs schon religiös auf, war mit 13 Jahren Gründungsmitglied des Forchheimer CVJM und versuchte sich als Laienpriester. "Irgendwann reifte dann der Entschluss, diese Arbeit beruflich zu machen", erinnerte er sich.

Die Frage an alle, ob sie gerne Weihnachtsgeschenke bekommen, wurde zur Hälfte positiv beschieden. Maul und Knoke freuen sich über Geschenke unterm Weihnachtsbaum, "weil es dazu gehört", Förtsch und Kühn wollen "nichts Materielles", freuen sich aber, wenn an diesem Abend die ganze Familie zusammenkommt und feiert.
Zum Lachen gab es auch einiges: Sven, der Ehemann von Carina Knoke, fragte sie auf diese Weise, wo sie seine grauen Socken hingelegt habe und Kühn antwortete auf die Frage nach seinen Hobbys, dass er einige Bienenvölker besitze und nebenbei gerne Bus und mit dem Fahrrad fahre. Seine Empfehlung: "Lernt Pfarrer, dann könnt ihr eure Zeit selber einteilen und es bleibt Zeit für Hobbys."

Die Frage nach Mitarbeit in der Küche beantwortete Ortspfarrer Michael Maul in nachdenklichen Worten: "Zur Zeit habe ich wenig Luft für solche Dinge." Nachdenklich deshalb, weil seine Frau Anne mit dem dritten Kind schwanger ist und sie bald Hilfe im Haushalt gut gebrauchen kann.

Nachdem der Affalterthaler Kirchenchor "Sing and Pray" unter Leitung von Andreas Deuerlein am Keyboard mit bekannten kirchlichen Liedern auf den Vortrag des Abends eingestimmt hatte, kam Matthias Rapsch zu Wort, der seit 1. Oktober als frisch gebackener Evangelist bei der deutschen Zeltmission arbeitet. Damit kehrt Rapsch gewissermaßen zu seinen kirchlichen Wurzeln zurück: Er kam als Jugendlicher in einem Zeltlager zum Glauben.
Seine Aussagen zum Thema "Wer wird Millionär" standen unter dem Spruch Jesu: "Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in den Himmel kommt."

Ergänzt wurde das Programm durch gemeinsam gesungene Lieder und durch einen Videoclip, der einerseits meditative Bilder zeigte und andererseits die Melodie und den Text eines bekannten Kirchenliedes einblendete.
Nach dem besinnlichen wie auch unterhaltsamen offiziellen Teil gab es Gesprächsrunden in kleinem Kreis und es bestand die Möglichkeit, mit Aktiven von "Pro Christ live" sowie dem Reiseevangelisten zu diskutieren.