Nikolausjagd mit großem Halali

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Die Jagdhornbläser geben Signal zur Nikolausjagd.Fotos: Franz Galster
Die Jagdhornbläser  geben Signal zur Nikolausjagd.Fotos: Franz Galster
Jägerromantik pur: Im Schein der Fackeln versammeln sich die Teilnehmer vor den zur Strecke gebrachten Sauen und Rehen.
Jägerromantik pur: Im Schein der Fackeln versammeln sich die Teilnehmer vor den zur Strecke gebrachten Sauen und  Rehen.
 
50 Rehe und 25 Sauen wurden zur Strecke gebracht.
50 Rehe und 25 Sauen wurden zur Strecke gebracht.
 

Rehe und Wildschweine im Visier hatten 200 Grünröcke, darunter die Bayerische Waldkönigin.. 25 Sauen und 50 Stück Rehwild wurden zur Strecke gebracht.

Auch dieses Jahr fand im Forstbetrieb Forchheim, Staatsjagdrevier Oesdorf der Bayerischen Staatsforsten die Nikolausjagd statt. Es handelt sich dabei um zwei Jagden der Unteren Mark und der Adelsdorfer Mark im Bereich Oesdorf/Wimmelbach bis zur Landkreisgrenze Höchstadt mit einer Fläche von 2000 Hektar. Bei der die Reviere übergreifende Drückjagd werden Rehe und Wildschweine gejagt, wie vom Gesetzgeber gefordert.

Revierleiter Erich Daum begrüßte am Ausgangspunkt, dem Vorplatz am Feuerwehrhaus in Wimmelbach, die rund 200 Jäger, aufgeteilt in 17 Gruppen. Als nicht jagende Ehrengäste entboten am Ausgangspunkt Landrat Hermann Ulm und Bürgermeister Gerd Zimmer aus Hausen kurze Grußworte.

Stephan Keilholz vom Forstbetrieb Forchheim der Bayerischen Staatsforsten und Dr. Hans Dittmann, Vorsitzender des BJV Forchheim, nahmen aktiv an der Drückjagd teil.

Holla, die Waldfee

Als besonderer Gast freute sich Daum, die Bayerische Waldkönigin, Forstanwärterin Johanna Gierl, aus Niederbayern, als Teilnehmerin begrüßen zu dürfen. Insgesamt 27 weitere Jägerinnen unterstützten die männlichen Kollegen.

Kreisjagdberater Erich Fiedler unterstrich die logistische Herausforderung bei der Ausrichtung. Zweimal wurde vormittags und nachmittags je knapp zwei Stunden getrieben. Hunde versuchen dabei die Rotten zu sprengen. Sicherheit, Kugelfang, Windrichtung sind nur einige von vielen zu beachtenden Aspekten.

Große Organisationsleistung

Erich Daum organisierte generalstabsmäßig Einsatzstellen wie Polizei, Feuerwehr, Tierärzte, Rettungsketten oder Aufbrechteam. Die Aunjetzkikrankheit des Schweines, tödlich für den Hund, sind ebenso Gefahrenherde wie Trichinen oder die gefürchtete Schweinepest. "200 Jäger habe ich nicht jeden Tag, das ist eindrucksvoll und gibt mir doch ein flaues Gefühl", meinte Stephan Keilholz vor der versammelten Mannschaft. Er mahnte, sich zur Sicherheit an die Zeichen und Regularien zu halten.

"Wir machen unsere Wälder zukunftsfähig und halten am Waldpakt fest", unterstrich Erich Daum. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Waldbauern und Jägern sei unabdingbar. "Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zeigt sich unter anderem daran, dass nicht nur mehrere Reviernachbarn bei uns mit jagen, sondern dass auch von den 200 geladenen Gästen etwa 80 Prozent private Jäger sind", so Daum. Die Jagd verfolge daher das Ziel, den behördlich vorgegebenen Abschussplan beim Rehwild zu erfüllen und im Hinblick auf die für die heimischen Ställe gefährliche Afrikanische Schweinepest den Bestand an Wildschweinen zu reduzieren.

Mehr Rehe als Sauen erlegt

Aktuell stehen 470 Rehe auf dem dreijährigen Abschussplan in der Unteren Mark. Nach zwei Jahren wurden, so Daum, 320 erlegt. Man liegt also für das dritte Jahr gut im Soll.

Als der Tag zu Ende ging, waren 25 Sauen und 50 Rehe zur Strecke gebracht. Vor einem Jahr war das Verhältnis genau umgekehrt mit 65 Sauen und 35 Rehen. Füchse und Hasen waren von der Jagd jeweils ausgeschlossen. Damit lag Daum zwar mit seiner Schätzung von 60 Sauen und 40 Rehen ziemlich daneben, freute sich aber über eine erfolgreiche Jagd.

In der Mittagspause kamen auch Kinder des Kindergartens Wimmelbach mit ihren Eltern, um das zwischenzeitlich erlegte Wild zu sehen. Auch das ist eben ein Teil der Realität, mit der man sich befassen will.

Die Bayerischen Staatsforsten haben um "die Wälder zukunftsfähig" zu machen, zu einer "Tannenoffensive" im Staatsforst aufgerufen.

"Wir sind stolz darauf, dass sich durch unsere engagierte Bejagung der Rehe im Revier Oesdorf auch Tannen, Eichen und Elsbeeren ohne Schutz vermehren", sieht Erich Daum einen weiteren Sinn des zurückliegenden Tages. Stephan Keilholz dankte abschließend für die gezeigte Disziplin und den reibungslosen Ablauf.