Die Negativ-Bilanz des Klinikums Fränkische Schweiz für 2012 "macht besorgt", sagt Landrat Reinhardt Glauber. Aber auch der Aufsichtsrat ist zuversichtlich, dass der Sanierungsplan des neuen Geschäftsführers Uwe Möller-Ühlken greifen wird.
Ein Defizit sei zu erwarten gewesen, sagte Landrat Reinhardt Glauber (FW) gestern. Aber dass die Klinik Fränkische Schweiz im Jahr 2012 ein Minus von 1,9 Millionen Euro erwirtschaften würde - "das macht mich schon besorgt." Nachdem die Klinik GmbH vergangene Woche die Geschäftsbilanz 2012 an den Forchheimer Streckerplatz geschickt hatte, trommelte Glauber am Freitag kurzfristig seinen Aufsichtsrat zusammen.
Die Klinik sei weder zahlungsunfähig, noch fehlten liquide Mittel, betont Glauber. Aber: Um die Geschäfte weiter betreiben zu können, benötige das Haus vom Landkreis eine Bürgschaft über 500.000 Euro. Die soll der Kreisausschuss am Donnerstag befürworten.
Vergangenes Jahr sind die Erlöse in Ebermannstadt von 17,7 Millionen auf 16,4 Millionen Euro gesunken. Dieses Einnahme-Minus von 1,3 Millionen Euro ist bedingt durch sinkende Leistungen der Krankenkassen.
Aber auch die Belegungszahlen sind gesunken; alleine im Dezember riss die schlechte Belegung ein Loch von 450.000 Euro. Eine Erklärung dafür: Der Chefarzt Volker Schibgilla war abgewandert - und mit ihm viele zahlungskräftige Kunden.
Möller-Ühlken lässt hoffen Die Hoffnungen auf einem Umschwung ruhen nun auf dem Sanierungsplan von Uwe Möller-Ühlken. Am Montag wollte der neue Geschäftsführer (seit Januar) die Situation im Hause noch nicht bewerten. Aber Landrat Glauber zitiert Möller-Ühlken mit diesem Satz: "Die Klinik ist gut aufgestellt." In vielleicht drei Jahren könne die Klinik wieder schwarze Zahlen schreiben, davon geht Glauber aus.
"Es wird einem nichts übrig bleiben als optimistisch zu sein", sagt der Kreisrat Rainer Herrnleben, der für die SPD im Aufsichtsrat sitzt.
Er spricht aber von einer "ganz schwierigen Kiste" und "schweren Zeiten für die Klinik". Doch Möller-Ühlken mache "einen guten Eindruck". Diese Einschätzung teilt auch der Kreisrat Manfred Fluhrer, der die Grünen im Aufsichtsrat vertritt. "Der Sanierungsplan zum wirtschaftlichen Defizit entspricht meinen Vorstellungen. Ich bin zuversichtlich, dass es diesem Geschäftsführer gelingen kann", sagt Fluhrer.
Landrat Glauber betont, dass sich aus der aktuell schwierigen Situation nicht zwangsläufig folgern lasse, dass es nun zur Fusion mit Forchheim komme. Gespräche würden geführt; auch mit Bamberg und Erlangen. Aber die Pläne für eine eigenständige Klinik Fränkische Schweiz würden ebenso verfolgt.
Für undenkbar hält Glauber lediglich eine Privatisierung.
Für Manfred Fluhrer ergibt sich nach der Aufsichtsratssitzung vom Freitag ein etwas anderes Bild: "Meine Logik ist es schon, dass es eine enge Kooperation mit Forchheim geben muss, die in einer Fusion enden sollte". Angesichts der "Gesamtsituation der Kliniken in Bayern" sei das gar nicht anders möglich, meint der Grüne Kreisrat.
Aufsichtsrat entsprießt aus Beaufsichtigung.
Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, die Geschäftsführung – also den Vorstand – zu überwachen.
Eine Überwachung fand hier niemals statt. Was ist das für eine Pflichterfüllung von den Herrn Aufsichtsräten
der FW, SPD, Grünen usw.
Nun soll es der Steuerzahler wieder richten !!!