Wir lieben unsere Kirche. Wir wollen sie nicht verlassen, sondern von innen heraus verändern und verbessern, damit es wieder eine lebendige Kirche wird.
Wie wird sich der Kirchenstreik auf die Gottesdienste auswirken?
Wir Frauen in Heroldsbach gestalten den Streik aktiv und laden zu einem gemeinsamen Gottesdienst am Sonntag, 12.Mai, um 10 Uhr auf dem Dorfplatz mit dem Thema "Frauen in der Kirche" ein. Wir wollen keinen Streik, sondern miteinander reden und auf das Thema aufmerksam machen. Unter der Woche fallen die Gottesdienste in den Kirchen in Oesdorf, Wimmelbach und Poppendorf aus. In Oesdorf fallen die Gottesdienste beispielsweise aus, weil es dann keine Mesnerin und Lektorin gibt. Das Gespräch führte Franziska Rieger.
Das Diakonat weiblich besetzen
Wenn Frauen in der Kirche aufbegehren, kommt das nicht immer gut an. Klaus Weigand, der Pfarrer der Pfarrei St. Michael Heroldsbach, unterstützt die Aktion der Frauen. Genauso wie Stefanie Heller sagt er, gehe es dabei nicht um den Streik, sondern um den Dialog. "Es geht nicht um das Anprangern", sagt Weigand. Frauen würden schließlich wichtige Aufgaben in der Kirche übernehmen.
Und dazu sollte auch gehören, dass das Diakonat weiblich besetzt werden sollte. Nicht nur die Gleichstellung der Frau, sondern auch der Priestermangel sprächen dafür. "Frauen sollen aber nicht die Lückenbüßer sein", betont Weigand.
Auch höhere Weiheämter als das Diakonat könnte sich Weigand in Frauenhand vorstellen. Doch dafür sei es noch zu früh. "Man muss erst einmal einen Anfang machen", so Weigand.
Beim Erzbistum in Bamberg ist die Aktion der Heroldsbacher bekannt, wie Pressesprecher Harry Luck berichtet. Von anderen Pfarreien, in denen gestreikt wird, wisse man nichts. Weil die Aktion nicht zentral organisiert wird, könnten aber noch spontan Pfarreien dazukommen, vermutet er.
Mit der Forderung, dass Frauen in der Kirche gleichberechtigt sein sollen, laufe man offene Türen ein. Im Seelsorgebereich, als Pastoral- oder Gemeindereferent seien Frauen bereits tätig. Im Ordinariat des Erzbistums Bamberg gebe es beispielsweise eine Personalchefin. Unter Papst Franziskus sei außerdem eine Kommission zur Untersuchung des Frauendiakonats in der katholischen Kirche errichtet worden. "Wo es bislang nicht möglich ist, sind Weiheämter. Das ist Männern vorbehalten", so Luck.fr
Endlich mal tut sich was und die Frauen rühren sich. Ich bin katholisch und ich finde das gut. Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein - sicher! Aber wenn diesem Bespiel viele folgen, könnte das ein Anfang sein. Leider ist es in der katholischen Kirche so, dass der frische Wind, der vielerorts an der Basis weht, nicht die Hierarchie bis ganz oben (sprich Rom) erreicht und irgendwo im nirgendwo als laues Lüftchen verpufft. Trotzdem - Heroldsbacher Frauen weiter so!