Kindergarten Wiesenthau: Spielplatz muss weichen, Wald wird gerodet

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Der Spielplatz (im Hintergrund der Kindergarten) muss der künftigen Erweiterung weichen. Foto: Franz Galster
Der Spielplatz (im Hintergrund der Kindergarten) muss der künftigen Erweiterung weichen.  Foto: Franz Galster

Das Baugebiet "Binzig" und die Erweiterung des Kindergartens standen im Fokus der Gemeinderatssitzung in Wiesenthau.

Die Bauleitplanung für das Baugebiet "Binzig" in Wiesenthau geht in die letzte Runde. Ein weiteres großes Thema bildete in der Gemeinderatssitzung die Erweiterung der Kindertagesstätte. Nicht weniger als 25 Bürger verfolgten daher die Sitzung.

Dies betraf vor allem "Binzig", wo Interessenten und Anlieger gleichermaßen den Ausführungen der Planer folgten. Bereits vor zwei Sitzungen gab es eine intensive Aussprache mit Max Brust und Rüdiger Hellmich vom Planungsbüro Weyrauther (Bamberg). Jetzt lagen die letzten gewünschten Änderungen und Ergänzungen vor.

Anregungen der Anwohner wurden aufgenommen, die Baugrenze noch leicht angepasst. Beim Immissionsschutz sind Ergänzungen wie eine kleine begrünte Lärmschutzwand zwischen Wertstoffhof und Baugebiet noch einzubringen. Für das beschleunigte Verfahren sind die sonst üblichen Ausgleichsflächen nicht erforderlich, allerdings artenschutzrechtliche Vorgaben zu berücksichtigen. Hecken, die entfernt werden, müssen an anderer Stelle in der Nähe ergänzt werden.

Ein Experte stellte fest, dass die Zauneidechse das Baugebiet ihr Zuhause nennt. "Sie muss umgesiedelt und überzeugt werden, dass sie nun woanders wohnt und soll auf jeden Fall nicht zurückkommen", teilte Bürgermeister Bernd Drummer (FW) mit. Die Bauplanung kann jetzt den Weg zur Beteiligung öffentlicher Belange und der weiteren Genehmigungsprozedur gehen.

Die Planung der Gemeinde sieht vor, dass die Erschließung bis Frühjahr oder Sommer 2019 erfolgen kann. Dann ist ab Herbst 2019 der Beginn der Bebauung vorgesehen. Die Gemeinderäte stimmten bei einer Gegenstimme aus Schlaifhausen der Vorgehensweise zu.


Kindertagesstätte wird erweitert

Herbert Amtmann vom gleichnamigen Planungsbüro in Forchheim stellte die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte vor. Bürgermeister Drummer betonte den erhöhten Bedarf. Aktuell ist die Kindertagesstätte mit 56 und 24 Kindern in der Krippe voll belegt. Verschiedene Entwürfe standen ursprünglich zur Debatte. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. Dazukommen sollen eine Krippengruppe mit zwölf Plätzen sowie eine altersgemischte Gruppe mit 16 Kindern.

Behindertengerechte Toiletten und Schlafräume Größe gehören dazu. Dazu kommen Bistro und Räume für das Personal. "Der Anbau kann immer nur ein Kompromiss sein", sagte Drummer. Gegebenheiten wie das schmale Grundstück seien zu berücksichtigen. Das ebenerdige Bauen verlange eine große, zusätzliche Fläche von rund 400 Quadratmetern. Dafür ist als einzige Möglichkeit der bisheriger Spielplatz vorgesehen zur Straße hin, Richtung Süden.


Ein neuer Spielplatz

Konsequenterweise ist ein neuer Spielplatz zu schaffen. Eine Waldfläche auf der Rückseite des Grundstücks ist dafür vorgesehen und muss gerodet werden. Gemeinderat Christian Weisel (JB) fragte nach der Vertretbarkeit dieser Lösung und ob dies mit Förster und Fachaufsicht so besprochen worden sei. "Sie haben es wohlwollend zur Kenntnis genommen", meinte der Bürgermeister, der wie die meisten Räte von der Rodung auch nicht begeistert ist.

Rund 1,6 Millionen Euro muss die Kommune für eine der größten Einzelbaumaßnahmen ihrer Geschichte dafür in die Hand nehmen. Rund 700.000 Euro fließen als Fördergelder in die Gemeindekasse zurück. Überlegungen zum künftigen Personal sind noch anzustellen. Das Gemeindegremium verabschiedete den Plan für die Erweiterung, der jetzt zur Genehmigung an das Landratsamt Forchheim weitergereicht wird. Parallel geht es jetzt an technische Einzelplanungen wie Heizung und Sanitär. Baubeginn soll Frühjahr 2019 sein.


Radweg nach Schlaifhausen

Der Radweg Dietzhof nach Schlaifhausen geht seiner Vollendung entgegen, die Querungshilfe am Ortseingang von Schlaifhausen und der Ende des Radweges sind fertiggestellt. Von hier aus in der Fortsetzung auf gleicher Seite gibt es aufgrund der räumlichen Enge nur noch einen Fußweg bis zum Ortsabzweig. Der aber ist als Schotterweg noch nicht entsprechend ausgebaut, was von den Räten moniert wird. Bürgermeister Drummer merkte an, dass dies laut Landratsamt noch erledigt werden soll. Die Querungshilfe dient ausschließlich den Radlern, die aus Wiesenthau/Schlaifhausen kommend auf den Radweg auf der anderen Seite gelangen wollen.


Antrag für Grundschule

Drummer informierte zum kommunalen Investitionsprogramm. Wiesenthau stellte für die Grundschule einen entsprechenden Antrag. In diesem Rahmen erfolgt die energetische Sanierung des Gebäudes, der Heizung und die Renovierung im Eingangsbereich. Die Kosten hierfür werden auf rund 380.000 Euro veranschlagt. 90 Prozent fließen als Fördermittel. Der Antrag ist bis spätestens 28. Februar mit einer Detailplanung einzureichen.

Drummer ging auch auf die interkommunale Gemeinderatssitzung vor einigen Tagen in Ebermannstadt ein. Demnach soll unter anderen ein Allianzmanager für die ILE-Projekte für zwölf Gemeinden eingestellt werden, sozusagen ein Kümmerer und Manager.

Noch keine Entscheidung gibt es zum Elternwunsch, die Betreuungszeiten der Grundschule in Wiesenthau zu erweitern. So wünschen Eltern eine Betreuung vor Unterrichtsbeginn ab 7 Uhr statt 7.30 Uhr und teilweise eine Verlängerung. Eine Prüfung wird auch in Anbetracht des damit notwendigen Personals noch erfolgen.