In der Musik lebt Hofmann weiter

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Foto: Erlwein
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Der Hallerndorfer Anton Hofmann hat unzählige Jugendliche an den Instrumenten ausgebildet. 31 Jahre nach seinem Tod haben sich 130 seiner ehemaligen Schüler getroffen.

Was haben die folgenden Instrumente gemeinsam: Schlagzeug, Klavier, Geige, Trompete und Flügelhorn,Tenorhorn, Tuba, Bariton, Klarinette und Saxophon?

Antwort: Sie alle hat Anton Hofmann unterrichtet. Der Musik- und Kapellmeister hatte unzählige Schüler, eine ganze Region lernte bei ihm das Musizieren. Im Jahr 1982 ist Hofmann gestorben. Viele von denen, die er unterrichtet hatte, haben sich jetzt zu seinen Ehren in einer Hallerndorfer Brauereigaststätte versammelt.
An die 200 Einladungen haben die Organisatoren versandt. 130 ehemalige Musikschüler sind am Ende auch gekommen. Es hatte beinahe etwas von einem Klassentreffen. Erinnerungen wurden ausgetauscht und alte Bilder herumgereicht.

Ein echter Vollblutmusiker

Aber die meisten Gedanken kreisten um Hofmann, der 1903 in Hallerndorf auf die Welt gekommen ist.
Das Talent ist ihm in die Wiege gelegt worden und hat ihn Zeit seines Lebens nicht mehr verlassen, sagte Günther Vollmayer. Er hielt eine Laudatio auf den Vollblutmusiker.

Im Jahr 1921 trat Hofmann mit einer eigenen 14-Mann-Kapelle auf, nachdem er die Bamberger Musikschule und ein Studium am Konservatorium in Nürnberg mit Erfolg absolviert hatte. Diese Kapelle leitete er unter Einsatz persönlicher und finanzieller Mittel bis zum Kriegsausbruch 1939. Er wurde Militärmusiker bei der Luftwaffe und übernahm nach Kriegsende die Forchheimer Stadtkapelle zwischen den Jahren 1952 bis 1956.

Musikalische Talente

Hofmann erkannte bald, dass gerade im Aisch- und Regnitzgrund unter den Jugendlichen viele musikalische Talente schlummerten.

Deshalb widmete er sich bis zu seinem Tod der Ausbildung und Förderung junger Musiker an den verschiedensten Instrumenten. Aus den umliegenden Dörfern strömten nach und nach die Jungen und Mädchen herbei und ließen sich von ihm unterrichten.

Um dieses kulturelle Gut nicht verkümmern zu lassen, reifte in Hofmann der Entschluss, eine Jugendkapelle zu gründen. Er setzte dies in die Tat um und nannte sie die "Aischgrund-Frösche". Als Mitbegründer und Mäzen hatte er Zahnarzt Bräun aus Adelsdorf gewonnen. Die jungen Musikanten trugen durch Spendenaufkommen eine grüne Uniform und traten schon 1957 erstmals auf dem Kreuzbergfest öffentlich auf.

Die Leitung und Führung einer solchen Jugendkapelle erforderte neben einer straffen Organisation auch die Unterstützung von Sponsoren. Deshalb kam Hofmann 1961 mit der aufstrebenden Gemeinde Adelsdorf überein, den offiziellen Sitz der Kapelle dorthin zu verlegen und ihr den Namen "Adelsdorfer Knabenkapelle" zu geben. Damit verbunden waren jährliche Förderungszuschüsse von Gemeinde und Landkreis.

Zu jener Zeit spielten rund 40 Jungen und bis zu 14 Mädchen in der Kapelle. Die wöchentlichen Proben wurden fleißig besucht, ganz gleich ob sie in Adelsdorf, Hallerndorf, Altendorf, Drosendorf oder Schirnaidel abgehalten wurden. Die Kapelle hatte Auftritte auf dem Oktoberfest, einer ganzen Reihe von deutschen Städten, in Italien, Österreich und Frankreich. Eine geplante Reise nach Übersee scheiterte am Ende an den zu hohen Reisekosten.

Die Krönung seines Lebens

Die Krönung seines Engagements war für Anton Hofmann 1978 die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Landrat Otto Amon. In der Verleihungsurkunde heißt es unter anderem: "Anton Hofmann hat an der Erhaltung der Volksmusik und Brauchtum wesentlichen Anteil. Die Verdienstmedaille wird ihm zuerkannt."

Im September 1981 formierte sich die Jugendkapelle Hallern-dorf nochmals neu unter dem Namen "Aischtaler Musikanten". Diese Blaskapelle bestand anfangs im Wesentlichen aus Mitgliedern der früheren Kapellen, die insgesamt 25 Jahre unter der Leitung von Anton Hofmann gespielt hatten. Das Ensemble, das sich mittlerweile mit weiteren erfahrenen Musikanten des Umlandes mischte, zeigte bei den musikalischen Einlagen in Hallerndorf, dass sie nichts von dem verlernt haben, was Hofmann ihnen einst beigebracht hat.

Die Kapelle wird seit dem Tod von Anton Hofmann als Stimmungs- und Unterhaltungskapelle von seinem Sohn Edmund Hofmann geleitet. Sie spielt eine schlagkräftige Blas- und Stimmungsmusik und führt die musikalische Tradition seines Vaters weiter.

Edmund Hofmann, ein jung gebliebener Kapellenleiter, der selbst als Sänger, Klarinettist, Trompeter und Saxophonist aktiv ist, führte die "Aischtaler Musikanten" zu erfolgreichen Auftritten in In- und Ausland. Mit der bis heute aktiven Blaskapelle schließt sich der musikalische Kreis von 55 Jahren: von den Aischgrund-Fröschen, der Knabenkapelle Adelsdorf, der Jugendkapelle Hallerndorf bis hin zu den heutigen Aischtaler Musikanten.

Anton Hofmann hat sein Musik-Gen auch an seine acht Kinder weitergegeben. Neben Sohn Edmund sind besonders auch der bereits verstorbene Regionalkantor Ernst Hofmann, die Tochter Hermine Bauernschmitt, die mittlerweile schon 70 Jahre als Organistin in der Pfarrei tätig ist, und Tochter Irmgard Seitz zu erwähnen.
Gemeinsam mit Resi Hofmann ist sie als Gesangsduo "Irmgard und Resi" recht bekannt.