Herrmann: "Wir kriegen das hin"

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Das besondere Flair des ehemaligen Klosters erfühlte Bauminister Joachim Herrmann (rechts) bei einer eingehenden Besichtigung der Räumlichkeiten. Fotos: Barbara Herbst
Das besondere Flair des ehemaligen Klosters erfühlte Bauminister Joachim Herrmann (rechts) bei einer eingehenden Besichtigung der Räumlichkeiten. Fotos: Barbara Herbst
Die Delegation der prominenten Unterstützer der Chorakademie
Die Delegation der prominenten Unterstützer der Chorakademie
 
Ein Blick in einen Treppenaufgang zeigt, was für ein Juwel die künftige Chorakademie baulich ist.
Ein Blick in einen Treppenaufgang zeigt, was für ein Juwel die künftige Chorakademie baulich ist.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Privat hat sich der bayerische Innenministervom Fortschritt der Chorakademie in Weißenohe informiert.

"Um Missverständnisse auszuschließen: Wir kriegen das hin", sagte Innenminister Joachim Herrmann im ehemaligen Benediktinerkloster in Weißenohe, wo künftig die Chorakademie ihre Räume finden soll. Das war der Satz, den alle Interessierten, Initiatoren, die fast vollzählig anwesenden Gemeinderäte und die Unterstützer hören wollten.

Zahlreiche politische Vertreter der teilnehmenden Landkreise und Gemeinden und der Regierung von Oberfranken kamen ins Kloster. Bürgermeister Rudolf Braun konnte Petra Greßel, die leitende Baudirektorin der Regierung von Oberfranken, MdL Michael Hofmann, die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus, Bezirksrat Franz Stumpf, den ehemaligen Erlanger Oberbürgermeister Siegfried Balleis, den Vorsitzenden des Fränkischen Sängerbunds Peter Jacoby und den Kreischorleiter Gerald Fink begrüßen: Je mehr Unterstützer, desto besser für das Leuchtturmprojekt, das
in der Gemeinde umgesetzt werden soll.

Wie das aussehen wird, erklärte Hausherr Herbert Meier. 2008 begann man ein Nutzungskonzept für das Kloster zu entwickeln. 2013 erwarb die gegründete GmbH die Immobilie für einen Euro. Verschiedene Wirtschaftlichkeitsrechnungen wurden erstellt, modifiziert und allen war trotzdem klar, dass allein durch die Seminareinnahmen nicht kostendeckend gearbeitet werden kann. Eine Lücke von 100 000 Euro jährlich blieb.

Der Landkreis Forchheim hat einen großzügigen jährlichen Betrag zugesagt. Um den Vorgaben des Brandschutzes gerecht zu werden, wurde ein neues Konzept erstellt, denn in dem Gebäude selbst darf nicht übernachtet werden.

Dementsprechend sollen in dem Prälatenbau nur Seminare und der Gastronomiebetrieb stattfinden, für Übernachtungen ein separates Bettenhaus errichtet werden.

Die GmbH wird das errichten, aber an einen professionellen Betreiber verpachteten. Neben den Veranstaltungen des Sängerbundes und den Seminaren könne der Betreiber die Betten während der Zeiten ohne Chorbetrieb am freien Markt vergeben, beispielsweise für Messegäste, wie Meier erläuterte.

"2008 waren die ersten Überlegungen. Nun sind die sieben mageren Jahre um. 2016 soll der Beginn der sieben fetten Jahre sein. Wir werden dann ein Juwel haben, das weit über Forchheim hinaus strahlt", so Meier. Anfragen, wann Seminare möglich seien, gingen schon ein.


Von Anfang an dafür

"Ich finde, es ist ein tolles Projekt und habe es von Anfang an gern unterstützt, auch wenn es nicht einfach ist. Das muss allen klar sein", sagte Herrmann.

Dass Weißenohe eine schöne Gemeinde ist, davon müsse er nicht überzeugt werden. Schon allein wegen des guten Biers sei er schon öfter privat in Weißenohe gewesen und habe sich vom Fortschritt vor Ort überzeugt.
Nicht nur der Ort habe eine große Tradition. "Man spürt die Bausubstanz", sagte Herrmann, der sich die einzelnen Räume zeigen ließ. Auch die Ornamente. Herrmanns Blick nach oben fiel auf einen Vogel, eine Taube. "Das ist der Heilige Geist", erklärten die Verantwortlichen lachend dieses Ornament.



Architektonische Schätze

Und doch ist es die noch beachtliche vorhandene Bausubstanz, der wertvolle Schatz, den dieses Kloster birgt, das neben dem Konzept und den Ideen, ein großes Ganzes daraus werden lässt. "Es wird nicht alles gleich realisiert werden können, sondern braucht mehrere Bauabschnitte. Trotzdem ist es richtig, dass man ein Gesamtkonzept hat", sagte Herrmann.

Das Gesamtkonzept schließt auch die angrenzende Klosterbrauerei und den Biergarten mit ein. Auch sie werden sich bei der Umfeldverschönerung beteiligen. "Es lohnt sich, dafür zu arbeiten", findet Herrmann. "Weißenohe ist jetzt schon eine schöne Gemeinde. Es wird dem Ruhm des Biers keinen Abbruch tun, wenn die Leute nicht nur deswegen an Weißenohe denken, sondern auch an den neugestalteten Klosterbau."

Herrmann versprach, sich einzusetzen, um das bestmögliche an städtebaulichen Mitteln zu erhalten. Das Ergebnis des Architektenwettbewerbs anzuschauen, um dann diesen Vorschlag voranzubringen, sei der nächste Schritt. Eduard Nöth, an dessen Geburtstag der Innenminister den Besuch in Weißenohe abstattete, freute sich, auch die Gemeinde Kleinsendelbach und Monika Hohlmeier als jüngste Mitglieder der Chorakademie zu nennen. All das hebe vor allem die interkommunale Solidarität hervor. Zustimmend betonte der bayerische Innenminister die Wichtigkeit, dass alle an einem Strang ziehen würden. Zum Schluss überraschte Bürgermeister Rudolf Braun mit einem Geschenkkorb für den Innenminister, in dem von jeder Weißenoher Biersorte eine Flasche lag, daneben flüssiges Obst, aber auch Wurstspezialitäten.


Mitbringsel für Münchner

"Ihr müsst mich nicht von den Vorzügen Weißenohes überzeugen. Aber ich nehme es mit nach München und gebe es der obersten Baubehörde. Da kennen manche Weißenohe nur vom Papier", sagte Herrmann und fügte an: "Um Missverständnisse auszuschließen: Wir kriegen das hin."