Ganze Sache am halben Weg in Forchheim

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An der Autobahnauffahrt Süd: Das alte Haus, links im Hintergrund, wird abgerissen. Stattdessen wird hier ein kleines Gewerbegebiet entstehen. Foto: Andreas Oswald
An der Autobahnauffahrt Süd: Das alte Haus, links im Hintergrund, wird abgerissen. Stattdessen wird hier ein kleines Gewerbegebiet entstehen. Foto: Andreas Oswald

Zwischen Autobahn und Kersbacher Kreuz sollen eine Tankstelle , ein LKW-Parkplatz und ein Fast-Food-Restaurant entstehen.

Schon Mitte des Jahres könnte beim Autobahnanschlussstück Forchheim-Süd, am so genannten "halben Weg", eine ganze Sache entstehen: Denn auf dem bisher nur als Pendlerparkplatz genutzten Flächendreieck soll neben einem Brummi-Rastplatz eine Tankstelle und ein Fast-Food-Restaurant entstehen. Sonstiger Einzelhandel soll allerdings in diesem Gewerbegebiet ausgeschlossen werden.

Was da genau gewhoppert wird, deutete Wirtschaftsförderer Viktor Naumann vor dem Planungsausschuss nur verklausuliert an: Es gebe eine Anfrage von einem Fast-Food-Hersteller, der ein "Global-Player" sei und ein "Komplementärbetrieb" zu dem bestehenden, gegenüberliegenden McDonalds-Restaurant sei. Nennen wir's einfach mal beim Namen: Bekanntlich ist Burger-King der größte Konkurrent auf diesem Markt.

Lärmschutz ist ein "Muss"

Stadtplaner Alexander Dworschak machte deutlich, dass diese Fläche kein ganz einfaches Gebiet sei - für das man einige Regeln habe aufstellen müssen. Ein Thema sei der Lärmschutz gewesen. Dabei seien zwei Fragen wichtig gewesen: Wieviel Lärm geht raus - und wieviel Lärm geht von der Umgebung hinein in das Gebiet?

Wer sich dort ansiedeln wolle, der müsse damit rechnen, dass es laut werde, machte der Stadtplaner mit Blick auf die nahegelegene Autobahn und das Kersbacher Kreuz deutlich. Lärmschutzfenster für Arbeitsräume sind ein "Muss". Bei der Frage, ob die Nutzung des kleinen Gewerbegebietes Auswirkungen auf die nächstliegende Wohnbebauung am Augraben habe, erklärte Alexander Dworschak: "Der Lärm durch den Straßenverkehr ist weitaus größer als der Gewerbelärm."

Eidechsen werden evakuiert

Der zweite Aspekt der Neuaufstellung des Bebabungsplanes ist der Naturschutz. Das Überleben der dort ansässigen Eidechsen sei zu sichern, betonte Dworschak. Eine Evakuierung der Echsen ist geplant. Dazu werden schwarze Planen ausgelegt, die von der Sonne aufgeheizt, die wärmeliebenden Tiere anlocken sollen. So eingesackt, werden die Eidechsen dann in ihrem neuen Lebensraum, auf den Sandflächen südlich des Obi-Marktes , ausgesiedelt. "In der Hoffnung, dass die dort bleiben", so SPD-Stadtrat Albert Dorn trocken.

Haus wird platt gemacht

Das heruntergekommene Haus auf dem künftigen Gewerbegebiet wird definitiv abgerissen. Die Zahl der vorhandenen Pendlerparkplätze soll gleich bleiben. Die Bedenken der grünen Stadträtin Edith Fießer, es sei ein "Autohof" mit 50 LKW-Stellplätzen geplant, konnte Alexander Dworschak zerstreuen. Es werde kein Autohof kommen, versicherte er. Dies sei ein Missverständnis, das aus der Beschilderungstechnik herrühre. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) fügte an, das die konkrete Planung zwölf Lastwagenparkplätze vorsehe.

CSU-Stadtrat Stefan Schick gab zu bedenken, dass es bei Neuansiedlungen oft woanders zu Leerständen käme. Die Marktwirtschaft könne diesbezüglich auch ein Fluch sein. Allerdings zeigte er als Geschäftsmann auch Verständnis für den Ansiedlungswunsch des Tankstellenbetreibers und Fast-Food-Unternehmens an solche einem attraktiven Standort.

Der Planungsausschuss nahm Kenntnis von den Beurteilungen der verschiedensten Behörden und billigte den Entwurf der Neuaufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes.

Wie geht es weiter? Zunächst wird die Planung von Ende März bis Ende April öffentlich ausgelegt. Wenn danach der Stadtrat grünes Licht gebe, so erklärte Bauamtsleiter Zedler, seien bis Mitte des Jahres die planungsrechtlichen Grundlagen gegeben, so dass der Bauherr dann die Sache angehen könne.