Der Gemeinderat Leutenbach hat ein geplantes Baugebiet in Ortspitz auf Eis gelegt. Hohe Kosten und wenige Bewerber schreckten ab.
Nach diversen Anstrengungen und Diskussionen im Gemeinderat
Leutenbach ist die Bauleitplanung für das Baugebiet in Ortspitz-West bis auf Weiteres zu den Akten gelegt worden. Es scheitert letztlich aufgrund der geologischen Verhältnisse an den extrem hohen Erschließungskosten, die in einer ersten Schätzung 784.000 Euro betragen und nach momentanen Erfahrungen eher noch höher ausfallen können.
Es war nochmals ein Aufruf im gemeindlichen Mitteilungsblatt hinsichtlich Bauinteressenten vorausgegangen. Es meldete sich konkret ein Bauwerber. Dazu kommen zwei oder drei Bewerber, die auf längere Sicht Bauabsichten bekundeten. Bei einem Baugebiet von rund 7500 Quadratmetern und bis zu geschätzten acht bis zwölf Bauplätzen erschien diese Anzahl als zu gering, zumal der Quadratmeterpreis in der Größenordnung von 140 Euro liegen würde. Eine Vermarktung ist dabei mit Fragezeichen behaftet und die Kommune würde auf den Kosten für Erwerb und Erschließung für das gesamte Gebiet erst einmal sitzen bleiben.
Erschließungsbeiträge
Bürgermeister Florian Kraft (FW) machte zudem klar, dass die satzungsmäßigen Erschließungsbeiträge für Haus und Grund für Kanal, Wasser und Abwasser bei Weitem nicht die tatsächlichen Kosten abdecken würden und im Zweifelsfall letztlich auf die gesamte Bürgerschaft zurückfallen würden. Zudem seien vorgeschriebene Ausgleichsflächen noch gar nicht berücksichtigt.
Gemeinderat Reinhard Weber (CSU, Ortspitz), der selbst sein Interesse an zwei Bauplätzen bekundete, regte nachdrücklich an, den Ortsbereich entsprechend dem vorgesehenen Gebiet in einem Bauleitplan zu erweitern, ohne tatsächliche Erschließung. Dann könnten Interessierte eventuell individuell bauen. Einem solchen Ansinnen gab Bürgermeister Kraft keine Aussicht auf Erfolg im Landratsamt Forchheim.
Gemeinderat Konrad Alt (WOS, ebenfalls Ortspitz) verwies darauf, dass im Gemeinderat klar das Ziel vereinbart wurde, eine einheitliche Gesamtlösung zu finden. Schließlich folgte die Versammlung dem Vorschlag des Bürgermeisters, das Projekt auf Eis zu legen. Bei der Diskussion war außerdem klar ein Interessenkonflikt erkennbar, der aber nicht weiter störte. Schließlich diskutierten und stimmten Mitglieder mit ab, die unmittelbar betroffen sind oder entsprechende Interessen hatten. Die Aussprache selbst verlief sachlich.
Urnenbestattungen
Nähertreten wollen die Leutenbacher auch der Planung für Urnenbestattungen. In einer rollenden Sitzung hatten sich die Gemeinderäte in anderen Kommunen Anregungen geholt. Zur Debatte stehen dabei die Friedhöfe in Leutenbach, Mittel- und Oberehrenbach. Urnenwände, Stelen mit Namensschildern oder Urnengräber standen zur Debatte. Der Trend ging eindeutig in Richtung Urnengräber und Stelen. Jetzt sollen Angebote von Fachfirmen eingeholt werden.
Trinkwasser
Vergeben hat der Rat die Abdichtungsarbeiten an den Trinkwasserbehältern in Mittel- und Oberehrenbach mit einem Auftragswert von 10.550 Euro. Als letzter Bereich in der Gemeinde sollen die Kanäle in Ortspitz und Seidmar sowie der Verbindungssammler befahren werden. Damit wären dann alle Kanäle in der Gemeinde ordentlich erfasst und überprüft. Ein entsprechender Auftrag über 63.130 Euro wurde erteilt.
Straßensanierung
Zur Straßensanierung beitragen soll auch das Vergießen von Teer-Rissen in Gemeindestraßen. Ein entsprechender Auftrag für 5000 Meter Länge mit einem Betrag um die 7200 Euro wurde vergeben. Geschont vor Schwerlastverkehr soll künftig die Gemeindeverbindungsstraße Leutenbach/Mittelehrenbach - Ortspitz werden: Künftig sollen nur noch Fahrzeuge bis zu 7,5 Tonnen Gewicht darauf fahren dürfen. Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind ausgenommen. Betroffen werden künftig auch die Autos der Müllabfuhr sein, die aber bereits bisher im Winter diese Strecke nicht nutzen können.