Im Alter von 80 Jahren ist der Naturschützer und Lokalpolitiker Heinrich Kattenbeck gestorben. Der Kirchehrenbacher war ein Freigeist und setzte sich zeit seines Lebens für die Natur im Wiesenttal ein.
Als leidenschaftlichen Kämpfer für die Natur kannten die Menschen in der Region Forchheim Heinrich Kattenbeck. Der bekannte Naturschützer und Kreistagsmitglied aus Kirchehrenbach ist am Mittwoch plötzlich verstorben. Kattenbeck wurde 80 Jahre alt.
Seinen politischen Höhepunkt erreichte der Lokalpolitiker aus Kirchehrenbach im Sommer 2018, als er für die Wählerinitiative Landkreis Forchheim (WLF) in den Kreistag nachrückte. Zudem war Kattenbeck als engagierter und streitbarer Aktivist bei der Bürgerinitiative pro Wiesenttal ohne Ostspange (BIWO) und beim Bund Naturschutz (BN) aktiv.
Von Jugend an engagiert
Heinrich Kattenbeck war schon von Jugend an engagiert. Der gebürtige Forchheimer und gläubige Katholik und war Jungkolpingführer und Sanitäter. Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Forchheim, bevor er ab 1954 von den Benediktinermönchen in Münsterschwarzach unterrichtet wurde.
Nach der Schule begann Kattenbeck eine Lehre in der Folienfabrik in Forchheim, die er 1961 als Betriebswirt und Systemanalytiker verließ. Seine Berufskarriere setzte er bei Philipps in Fürth fort. Anschließend fand er seine Berufung als Verwaltungsleiter der Erler-Klinik in Nürnberg, der missionsärztlichen Klinik in Würzburg und des St.-Hedwig-Krankenhauses in Berlin-Spandau, ehe er 1994 in den Ruhestand ging.
Liebe im Krankenhaus gefunden
Ehrenamtlich bildete er beim Roten Kreuz und der Wasserwacht den Nachwuchs aus. So lernte er seine Frau Renate kennen: Als Kattenbeck nach einem Unfall einen Patienten ins Krankenhaus geliefert hatte, traf er dort in einem Zimmer seine zukünftige Ehefrau. Seit 57 Jahren waren sie glücklich verheiratet. 1996 baute er mit seiner Frau ein Haus in Kirchehrenbach.
Kattenbeck war nicht nur Freigeist und Kämpfer für die Natur, sondern immer auch politisch aktiv. 1966 gründete er in Kirchehrenbach die Junge Union, 1970 übernahm er deren Kreisvorsitz. Weil er für die CSU bald zu "progressiv" wurde, schloss er sich den Freien Wählern an und kandidierte erfolgreich für den Gemeinderat. 18 Jahre lang bestimmte er die Geschicke in Kirchehrenbach mit.
Kandidat für die Grünen
Bei der Wählerinitiative Landkreis Forchheim (WLF), die sich im vergangenen Jahr aufgelöst hat, war er Sprecher für das Thema Verkehr. Als WLF-Kreistagsmitglied war er im Ausschuss für Umwelt und Natur und dem Personalausschuss tätig. Kattenbeck kandidierte bei der Kommunalwahl am 15. März für die Kreistagsliste der Grünen auf Listenplatz 14.