Die Adventsaktion des Fränkischen Tags unterstützt in diesem Jahr das Hilfe- und Beratungszentrum in Forchheim.
Zwischen 70 und 80 Ratsuchende kommen jährlich in die Paul-Keller-Straße zu Thilo Schmitt und seiner Kollegin Silke Bürger-Raab in das Hilfe- und Beratungszentrum (HBZ) des Diakonischen Werks Bamberg-Forchheim. Das HBZ wird von den beiden Forchheimer ev. Kirchengemeinden Christuskirche und St. Johannis, dem Verein Diakonie-in-Forchheim, dem ev.-luth. Dekanat Forchheim und der Carl-Gottlieb-Hornschuch'sche Wohltätigkeitsstiftung gefördert.
Wenn die Hilfesuchenden dann kommen, nehmen sich die beiden Sozialpädagogen Zeit für die Menschen, die oft von einem Spektrum an Problemen geplagt werden."Überschuldung ist oft auch ein Teil der Probleme", sagt Thilo Schmitt. Er findet, die Prävention müsse hier schon in der Schule anfangen. "Leider haben wir dann immer erst den Kontakt zu den Menschen, wenn sie schon überschuldet sind. Oft können wir sie auch nur noch zur Schuldnerberatung schicken, dafür gibt es die Spezialisten." Ein Teil des Jobs sei es eben auch, zu erkennen, wo Fachstellen gebraucht werden.
Schulden sind nur Teil der Probleme
Doch auch wenn die großen Schulden meist nur ein Teil der Probleme sind: Aus existenziellen Gründen wie fehlenden Lebensmitteln, Stromkostennachzahlungen und dem drohenden Abstellen der Heizung kommen viele Menschen in die Beratungsstelle. "Wir versuchen dann schnelle, unkomplizierte Hilfe zu leisten. Und helfen auch bei der Vorbeugung, zum Beispiel dabei, Anträge für Heizkostenzuschüsse zu stellen."
Die Beratungsstelle des Diakonischen Werks hat aber auch ein seelsorgerisches Element. Ein wichtiger Kooperationspartner sind deshalb die Kirchengemeinden Christuskirche und St. Johannis. Aber auch mit dem Bürgerzentrum Forchheim-Nord und ökumenischen Sozialladen wird zusammengearbeitet. Hierfür kann das HBZ nach einer Prüfung auch eine "Einkaufskarte" ausstellen. Auch an andere Fachstellen wird bei Bedarf weitervermittelt. "Es ist uns wichtig, ganzheitliche Hilfe anzubieten und den Ratsuchenden dann auch einfach zu zeigen, wo es sonst noch Hilfe in Stadt und Landkreis Forchheim gibt", so Schmitt.
Die meisten der Klienten treten zuerst einmal telefonisch an das HBZ heran. Allein 41 Mal konnten die Pädagogen in diesem Jahr übers Telefon weiterhelfen, so dass kein großes Beratungsgespräch vor Ort notwendig war.
Mehr als 100 Beratungsgespräche
Mehr als die Hälfte der Ratsuchenden kommen aber zur mehrmaligen Beratung ins HBZ. Bis Ende November waren es über 100 Beratungsgespräche. Über 60 Prozent der Klienten sind dabei weiblich. Auch Altersarmut ist ein häufig auftretendes Problem.
Damit das HBZ auch weiterhin helfen kann, "wenn's klemmt", können die FT-Leser etwas Gutes tun: Mit der Aktion "Franken Helfen Franken" unterstützt der Fränkische Tag Forchheim das Hilfe- und Beratungszentrum und freut sich über viele kleine oder große Spenden, die dann vor Ort, ganz konkret in Forchheim den Menschen helfen.