Der Bund Naturschutz beklagt Naturfrevel in der Fränkischen Schweiz. Dem Landratsamt Forchheim sind die Fälle bekannt. Es laufen Verfahren.
"Hier bei uns rufen aktuell viel mehr Menschen an und melden Verstöße, deshalb haben wir eine Pressemitteilung verfasst, als Appell, damit unsere schöne Natur nicht kaputt gemacht wird", sagt Christian Kiehr, Vorsitzender der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Ebermannstadt-Wiesenttal. In der Mitteilung schreibt er, dass Regeln und Vorgaben zum Schutz der Natur zunehmend ignoriert und missachtet würden. "Die Leute sind sensibler geworden, gerade in der aktuellen Zeit und wegen der Ausgangsbeschränkungen. Deshalb rufen sie auch vermehrt an, wenn sie auf den Spaziergängen etwas bemerken", meint Kiehr.
Er zeigt einige Verstöße auf, die jetzt von den Behörden aufbereitet und geahndet werden sollen. Kiehr beschreibt eine biotopkartierte Hecke zwischen Ebermannstadt und Rüssenbach, die während der Vogelbrutzeit "unfachmännisch abrasiert und weggeschlegelt" worden sei. Ebenso sei es einer biotopkartierten Wacholderhecke in der Nähe der Burg Feuerstein ergangen. "Armdicke Wacholder, die immer weniger häufig in der Fränkischen Schweiz vorzufinden sind, fielen der Zerstörungswut zum Opfer", schreibt Kiehr.
Erdaushub an der Wiesent, Hecken abrasiert: Bund Naturschutz ärgert "Zerstörungswut"
Auch dürfe man nicht direkt am Ufer der Wiesent Erdaushub ablagern und einplanieren oder Rodungsmaßnahmen während der Vegetationszeit vornehmen. "Das ist zwischen Ebermannstadt und Pretzfeld geschehen. Das ist illegal und strafbar", meint Kiehr und erklärt, dass die Ufervegetation, die die Wiesent vor Sedimenteinträgen schützen soll, völlig zerstört worden sei. Die Auflage, einen gesetzlich festgeschriebenen Abstand in Form eines Gewässerrandstreifens zum Schutz von Fischen und Lebewesen am Fluss einzuhalten, sei hier missachtet worden.