In der Marktgemeinde Heiligenstadt im Kreis Bamberg gibt es zwei Coronafälle. Dies wurde am Sonntag bekannt.
Kurz nach 7 Uhr am Sonntagmorgen informierte der Heiligenstadter Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) alle relevanten Einrichtungen und wichtige Persönlichkeiten darüber, dass das Coronavirus mittlerweile auch Heiligenstadt erreicht hat. "Ja, es wurden zwei Fälle in der Marktgemeinde Heiligenstadt festgestellt", bestätigte Krämer am Telefon. Die beiden Infizierten aus zwei Heiligenstadter Gemeindeteilen stehen daheim unter Quarantäne und sind in Kontakt mit dem Gesundheitsamt Bamberg.
Kontaktpersonen ermittelt
Die Kontaktpersonen wurden bereits ermittelt, die Liste mit den Namen wurde am Sonntag um 9 Uhr dem Gesundheitsamt übergeben. Die dortigen Mitarbeiter riefen ab 10 Uhr die betreffenden Bürger an und klärten ab, ob diese ebenfalls in der Anlaufstelle in Scheßlitz getestet werden müssen. "Ich war heute Morgen schon unterwegs und habe alle Wahllokale abgeklappert", berichtete der Bürgermeister. Diese wurden desinfiziert und die Wahlvorsteher wurden angewiesen, dass sie darauf achten, dass sich die Wähler nicht auf den Tischen abstützen. "Die Türgriffe wurden ebenfalls desinfiziert. Meistens lassen wir die Türen aber gleich offen, damit sie nicht angefasst werden müssen", sagte Krämer. Außerdem konnten die Bürger zwischen 9 und 15 Uhr noch Briefwahlunterlagen am Fenster des Bürgerbüros abholen. Bis Freitag waren bereits 1500 Briefwahlunterlagen angefordert worden. Heiligenstadt hat 2800 registrierte Wähler.
Gemeinderatssitzung wird abgesagt
Die für Donnerstag geplante Marktgemeinderatssitzung wurde abgesagt. "Wir machen keine Zusammenkünfte mehr. Bei Eilentscheidungen treffen sich die vier Fraktionsvorsitzenden", erklärte Helmut Krämer. Ärzte, Pflegeheime, Apotheke, Schule, Kindertagesstätte und sonstige wichtige Einrichtungen hatte Krämer schon vor Bekanntwerden der ersten Fälle über geplante Maßnahmen informiert. Das Pflegeheim lässt seit Sonntag keine Besuche mehr zu. Mit Verweis auf die Homepage der Marktgemeinde sagte Krämer: "Es wäre gut, wenn jetzt jeder seine Verantwortung erkennen und wahrnehmen würde."
Weniger Gäste in Wirtshäusern
Auswirkungen der Coronakrise merkt auch Gastronom und CSU-Bürgermeisterkandidat Marcus Müller. "Ich habe gerade für eine Seniorin Essen für eine Woche gekocht und einzeln vakuumiert", erzählte er. Es kommen weniger Gäste zum Essen, stattdessen hat er viele Vorbestellungen für Essen zum Abholen. Und er erwartet, dass auch in der Fränkischen Schweiz bald die Gaststätten wegen des Virus geschlossen werden müssen.
Aktuelle Zahlen
In Stadt und Landkreis Bamberg gibt es bisher 13 bestätigte Corona-Infektionen, fünf aus dem Stadtgebiet und acht aus dem Landkreis. Fünf der 13 Fälle sind Frauen, wie das Landratsamt am Sonntag mitteilte.