Affalterthal liegt idyllisch, doch viel Infrastruktur im Dorf gibt es nicht. Dass hier trotzdem vielfältiges Leben herrscht, will ein Fernsehfilm zeigen.
"Mythos Dorf - leben und sterben lassen" ist das Motto einer Beitragsreihe des Bayerischen Rundfunks (BR), die im Rahmen der Fernsehsendung "Stationen" ausgestrahlt wird. Dieses Mal war der BR zu Gast in Affalterthal. Zu verdanken ist das der Redakteurin Linda Hofmeier aus Waischenfeld, die schon vor einigen Jahren die Idee hatte, eine Reportage über den kleinen Ort mit seinen vielen Obstbäumen zu drehen. Jetzt hat es geklappt.
Affalterthal, ein Ort bei Egloffstein. Er liegt idyllisch zwischen vielen Obstbäumen in einer Senke. Aber beim ersten Anblick denkt man, da gibt es nichts Besonderes: keinen Bäcker und Metzger mehr, nur noch ein Wirtshaus, kein Supermarkt, die Schule geschlossen. Dass trotzdem vielfältiges Leben hier herrscht, merkt man beispielsweise donnerstags, wenn der Posaunenchor probt, wenn das Johannisfeuer abgebrannt wird oder die Kerwaburschen den Kirchweihbaum aufstellen und die Soldatenkameraden das Eicher-Traktorentreffen abhalten. Es sind die Menschen, die das Dorf zum Leben erwecken und das Leben im Dorf erhalten - und das will der Film zeigen.
Ein 96-Jähriger
Da gibt es den 96-jährigen Hans Häfner, der immer noch gerne Körbe bindet und verschenkt und seine etwas jüngeren Freundinnen, Erna Backof, eine ehemalige Mesnerin, und Marga Prütting, die noch heute mit einem Eicher-Traktor unterwegs ist. Sie kommen ihn oft besuchen im schattigen Hof, um über alte Zeiten zu plaudern. Da gibt es die Familie Deuerlein, die jetzt tagtäglich in der Kirschenplantage mit den Kindern die Bäume aberntet, und da gibt es Neubürger, die sich gerne im Dorf ehrenamtlich engagieren. Aus dem Leben dieser Menschen, die exemplarisch für alle Ehrenamtlichen in Affalterthal stehen, berichtet der kurze Film (Kameramann Jochen Schlawne) am Mittwoch, 17. Juli, um 19 Uhr im Bayerischen Fernsehen.