Seit Montag ist eine Kindertagesstätte in Forchheim geschlossen. Ein Kind ist mit Covid-19 infiziert. Aber es kann bereits Entwarnung gegeben werden.
Am 1. Juli sollte es soweit sein, alle Kinder in Bayern dürfen zurück in die Betreuungseinrichtungen. Spielen, lachen, malen: Endlich haben die Kinder wieder offiziell die Möglichkeit, mit anderen Kindern anstatt mit ihren Eltern den Tag zu verbringen.
Dieser Alltag ist für eine Kindertagesstätte im Forchheimer Stadtgebiet momentan nicht mehr vorhanden. Ein Corona-Fall in der Einrichtung zwang die Leiterin zum Schließen. "Am Sonntagmorgen beim Frühstück wurde ich von der Nachricht überrascht", sagt sie im Gespräch mit dem Fränkischen Tag. "Daraufhin habe ich alle Eltern benachrichtigt, die Namen ans Gesundheitsamt gegeben und wir wurden alle getestet."
Am Mittwochmorgen kann sie bestätigen, dass es nur ein infiziertes Kind ist. Das gesamte Personal und alle anderen Kinder wurden negativ getestet. Die Ergebnisse einer zweiten Testreihe stehen noch aus. "Wir und auch das Gesundheitsamt sind aber optimistisch, dass die zweiten Tests auch negativ ausfallen werden." Wenn dem so ist, können ab Montag viele Kinder wieder zurück in die Einrichtung. "Die Gruppe mit dem infizierten Kind bleibt allerdings zwei Wochen geschlossen", erklärt die Einrichtungsleiterin.
Kinder sollen nicht stigmatisiert werden
Sie möchte auch nicht, dass ihr Name oder der der Einrichtung genannt werden. "Die Kinder, die mit der Sache nichts zu tun haben und nachweislich negativ getestet werden, werden sonst stigmatisiert", sagt sie.
Man sei sehr zuversichtlich, dass es bald wieder normal weiter gehe. "Es zeigt sich, dass sich unser Hygienekonzept bewährt hat", erklärt sie. Die Gruppen bleiben unter sich, bei den Eltern wird auf Abstand geachtet, die Kinder hingegen würden natürlich miteinander spielen.
Der Pressesprecher des Landratsamtes Forchheim, Holger Strehl, erklärt am Mittwochmorgen, dass es aktuell tatsächlich einen Corona-Fall im Landkreis gebe. Dieses Kind habe Symptome gezeigt, weswegen es getestet wurde. Sowohl die Eltern als auch die Geschwister seien negativ getestet worden. Man wisse daher nicht, wo sich das Kind angesteckt habe.
„Die testende Ärztin hat auch erklärt, dass Kinder ein geringeres Atemvolumen haben und daher auch weniger Viren weitergeben“, sagt Strehl. Deshalb sei es nicht unwahrscheinlich, dass sich tatsächlich niemand angesteckt habe.