Die Abschlussklassen der Berufsschulen dürfen nun den Unterricht wieder aufnehmen. Für die anstehenden Gesellenprüfungen sind die Schüler und ihre Meister gut gerüstet.
Es ist nicht mehr lange, bis zum 22. Juni. Der 22. Juni ist für Florian Popp der Stichtag. Dann findet seine theoretische Gesellenprüfung statt. "Es sieht so aus, als würden die Termine beibehalten", sagt der 22-Jährige, der gerade bei der Firma Holzbau Blümlein seine Ausbildung zum Zimmerer macht. Dass der Termin beibehalten wird, ist nicht selbstverständlich in Zeiten von Corona. Die letzten Wochen konnte nämlich keine Berufsschule stattfinden.
"Ich denke aber, wir sind trotzdem gut vorbereitet", sagt Popp, "wir haben von unseren Lehrern Material bekommen. Auch wenn der Stoff in der Schule natürlich anders vermittelt wird." Da die Themen, die in den letzten Wochen auf dem Plan gestanden waren, nur ein Bruchteil seines Prüfungstoffes sei, sieht er der Prüfung trotzdem relativ gelassen entgegen.
Zudem seien die Lehrer gut organisiert gewesen. "An sich ist der Alltag auch normal, wir waren nur eben in der Firma anstatt in der Schule." Dort lerne er schließlich auch und die praktische Prüfung folgt am 8. August.
Auch Zwischenprüfung ist wichtig
"Sämtliche Prüfungen sollten - Stand heute - stattfinden", betont der Forchheimer Kreishandwerksmeister Werner Oppel. Auch die Zwischenprüfungen, die immerhin 30 Prozent zum Abschluss zählen, werden durchgeführt, so Oppel. Die erste finde schon Mitte Mai statt. "Allerdings werden wir natürlich auf den Abstand achten und vieles wird in kleineren Gruppen stattfinden", erklärt er.
Grundsätzlich, so Oppel, sei in seinem Betrieb nicht viel von der Corona-Krise zu spüren. Bisher sehe es nicht nach Umsatzeinbußen aus und insgesamt sei im Handwerk auch jetzt viel zu tun.
Sorgen um finanzielle Einbußen müssen sich laut Oppel auch die Auszubildenden nicht machen. Es habe zwar keine große Freisprechungsfeier gegeben, aber die, die im Januar, Februar und März ihre Gesellenprüfungen abgelegt haben, seien mit einem Schreiben und der Urkunde per Post in den Gesellenstand erhoben worden. Auch die anstehenden Gesellenprüfungen sollten seiner Meinung nach kein Problem werden.
Überbetriebliche Ausbildung
"Das einzige, was passieren kann ist, dass die Prüfungen sich ziehen, da wir nicht so viele gleichzeitig abnehmen können." Oppel weiß auch, dass die Berufsschule flächendeckend über Homeschooling ersetzt wurde. "Unsere Lehrlinge lernen so freitags immer zu Hause", erklärt er.