Forchheim: Arbeit im Postquartier hat begonnen

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Blick vom Bahnhofsgebäude auf das neue Quartier: Links das revitalisierte Postgebäude und rechts das neue Posthotel. Urheber: RKW Architektur+/ Quelle: Sontowski & Partner Group
Blick vom Bahnhofsgebäude auf das neue Quartier: Links das revitalisierte Postgebäude und rechts das neue Posthotel. Urheber: RKW Architektur+/ Quelle: Sontowski & Partner Group
Das alte Postgebäude wird revitalisiert, direkt daneben entsteht das Posthotel (siehe Grafik oben). Foto: Josef Hofbauer
Das alte Postgebäude wird revitalisiert, direkt daneben entsteht das Posthotel (siehe Grafik oben). Foto: Josef Hofbauer
 

Am Mittwoch rollten die ersten Bagger, in spätestens 18 Monaten soll das neue Postquartier fertig sein. Dieses erste sogenannte "urbane Gebiet" Forchheims ist ein Modell, das auch bayernweit Vorzeige-Charakter hat.

Mit diesem Bauprojekt betreten die Forchheimer Bürger Neuland: Ab 2021 werden sich Bewohner, Büroangestellte, Gewerbetreibende und Hotelgäste ein Quartier teilen. Die Planung des neuen Postquartiers durch die Sontowski & Partner Group ist seit 2017 im Gespräch. Seit Dienstag steht der Satzungsbeschluss und gestern begann der Rückbau auf dem ehemaligen etwa 6000 Quadratmeter großen Postquartiers.

Johannes Pohl, Architekt und Sontowski-Geschäftsführer, erläuterte den Stadträten im Planungsausschuss die Einwände, die es gegen das Projekt gegeben hatte. Sie seien sämtlich lösbar gewesen, lediglich werde sich das Straßenbauamt noch einmal zur Verkehrssituation äußern.

Denn durch den künftigen Betrieb im Postquartier (wo 150 Hotelzimmer und 41 Mietwohnungen gebaut werden) entsteht ein erhebliches Verkehrsaufkommen an der Kreuzung Bahnhofsplatz/Theodor Heuss Allee. Doch die Polizei habe bereits die "gute Leistungsfähigkeit" der Kreuzung bestätigt, betonte Pohl. Allerdings, merkte Ludwig Preusch (FW) an, dass das Straßenbauamt die Verkehrssituation "zwei Qualitätsstufen schlechter" beurteile als die Polizei.

Betriebsam wie zu Post-Zeiten

Trotz dieser Kritik überwiegt im Stadtrat die Begeisterung. Auch die Grünen sind einverstanden: FGL-Rätin Edith Fießer sagte, sie freue sich auf das "erste urbane Gebiet in unserer Stadt" auch deshalb, weil "mehr als drei Bäume neu gepflanzt" würden. Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) betonte, dass es eines der "ersten urbanen Wohngebiete bayernweit" sei.

Das Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen sei "genau hier", an der ehemaligen Post, wie an keinem anderen Standort der Stadt geeignet. Urban bedeute ja, erinnerte Reinhold Otzelberger (CSU), dass Beeinträchtigungen bewusst in Kauf genommen würden, etwa was den Lärm betreffe. Gleichzeitig relativierte Otzelberger die Befürchtung, das urbane Quartier könnte den Bürgern zur Last werden: "Das neue Hotel schirmt auch Lärm ab. Vorher war hier die Hauptpoststelle, das rein und raus der Autos gehörte dazu. " Die Betriebsamkeit werde also keinesfalls neu sein.

"Wir gehen davon aus, dass wir im Laufe des Sommers die Verbau- und Erdarbeiten abschließen und dann mit dem eigentlichen Bau beginnen können. Wir werden dann zunächst mit dem Bau des Hotels starten und etwas zeitversetzt mit der Wohnbebauung beginnen", erläutert Projektleiter Helmut Stähr von Sontowski und Partner. Im ersten Quartal 2012 soll das 30 Millionen-Euro-Projekt dann fertiggestellt sein, kündigte Johannes Pohl an.

Und wie CSU-Rat Reinhold Otzelberger weist Matthias Hubert, geschäftsführender Gesellschafter bei Sontowski & Partner, auf den "aufwertenden" Effekt des Projektes hin: Vom Bahnhof kommend, werde man ein ganz anderes Bild vor Augen haben, sagt Hubert: "Der Nutzungsmix aus neuem Wohnraum, Hotelangebot und Gewerbe schafft darüber hinaus ein Angebot, das auf das sich stark entwickelnde Forchheim sehr gut zugeschnitten ist. Dabei wird mit urbanem Hotel und revitalisiertem Postgebäude auch der Verbindung aus Moderne und Tradition Rechnung getragen."