Firma fordert fast 500 000 Euro von Ebermannstadt

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Die Kanalisation in Wolkenstein ist seit Jahren abgeschlossen, die Abwicklung der Abrechnung zieht sich hin. Foto: Josef Hofbauer
Die Kanalisation in Wolkenstein ist seit Jahren abgeschlossen, die Abwicklung der Abrechnung zieht sich hin.  Foto: Josef Hofbauer
Bürgermeister Kraus
Bürgermeister Kraus
 

Die Stadt Ebermannstadt will die Forderung des Unternehmens, das die Kanalisation in Wolkenstein gebaut hat, nicht anerkennen. "Was der verlangt, ist total utopisch", betont Bürgermeister Franz Josef Kraus.

Drei Jahre nach Abschluss der Kanalisation in Wolkenstein flatterte der Stadt Ebermannstadt eine Rechnung über knapp eine halbe Million Euro ins Haus. Eine Forderung "jenseits von Gut und Böse" kommentierte Bürgermeister Franz Josef Kraus (CSU), der deshalb vor Gericht zieht. "Wir gehen davon aus, dass der Unternehmer aus Nordsachsen keine Forderungen mehr an uns hat", bekräftigte Geschäftsstellenleiter Herbert Herlitz.

Ausgeschrieben waren die Kanalbauarbeiten in Wolkenstein für etwas mehr als eine halbe Million. Die erbrachten Leistungen summierten sich laut Bürgermeister Franz Josef Kraus auf rund 450 000 Euro.

Die wurden bezahlt, ehe die Geschäftsbeziehung zwischen der Stadt und dem Erdbau-Unternehmen aus Wermschen, etwa 50 Kilometer östlich von Leipzig, beendet wurden. "Weil er die vereinbarten Leistungen nicht erbracht hat" erklärt Bürgermeister Kraus.
Bereits im Herbst 2009 mahnte die Stadt den schleppenden Fortgang der Arbeiten an. Da war das Unternehmen RSG bereits in zeitlichem Verzug. Im Herbst 2010 wurde die Firma rechtmäßig gekündigt.

Gasseldorfer Firma sprang ein

Die noch ausstehenden Arbeiten - zwei fehlende Erdklärbecken in Richtung Urspring - wurden von der Gasseldorfer Firma Geck gebaut. Die Rechnungen an das ostdeutsche Unternehmen wurden überwiesen. "Rund 500 000 Euro", erinnert sich Bürgermeister Kraus.

Die Rechnung der Firma RSG sei "jenseits von Gut und Böse" gewesen, wiederholte der Bürgermeister in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses.
Mehr als 850 000 Euro hatte der Unternehmer gefordert, obwohl die Ausschreibungen dafür keinen Anhaltspunkt geboten hätten.

Im Clinch mit Leipzig

Diese Forderung sei nie anerkannt worden. Auch habe sich seither nichts mehr getan. Erst Ende vergangenen Jahres wurde die Stadt Ebermannstzadt aufgefordert, die Frist für die Zahlung der Differenz zwischen der bezahlten und der geforderten Summe zu verlängern. "Das kam für uns nicht in Frage, denn das wäre einem Schuleingeständnis gleich gekommen", betont Bürgermeister Franz Josef Kraus. Stattdessen zieht er nun gegen den Mahnbescheid vor Gericht.

"Wir gehen davon aus, dass die Forderung total überhöht ist", erklärte Bürgermeister Kraus den Mitgliedern des Bauausschusses.
Der Unternehmer muss nun beweisen, dass seine Forderung zurecht besteht. "Das dürfte ihm schwer fallen", findet Kraus, der inzwischen heraus-gefunden hat, dass Ebermannstadt nicht die einzige Kommune ist, mit der das Unternehmen aus der Nähe von Leipzig im Clinch liegt.