Das berechnete Streufeld eines Meteoriten bei Heiligenstadt im Kreis Bamberg ist eine bei Wanderern beliebte Gegend. Doch die Restmasse ist gering.
Am 30. Juni war international der "Asteroid Day", also der Tag der Asteroiden und der 110. Jahrestag der sogenannten Tunguska-Katastrophe. 1908 explodierte über dem Tunguska-Fluss in Sibirien vermutlich ein Asteroid. Das löste eine Druckwelle aus, die ein riesiges Waldgebiet vernichtete.
In der Nacht zum 30. Juni gab es um 3.34 Uhr nun einen sehr kleinen Meteoritenfall bei
Heiligenstadt (Kreis Bamberg). Und keiner vor Ort hat es bemerkt. Beobachtet worden war das Phänomen von Pavel Spurny in Ondrejov, Tschechien. Dieser hatte die Information an Dieter Heinlein vom Feuerkugelnetz beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weitergeleitet. "Unsere Kamera 71 in Suhl wäre ja ganz nah dran gewesen an diesem Meteor. Aber dämmerungs- und mondbedingt konnte sie nur im Intervall von 21.30 Uhr bis 0.30 Uhr belichten und somit diese Feuerkugel leider nicht erfassen", erklärt Heinlein.
Sternwarte Feuerstein nicht in Betrieb
Und auch an der Sternwarte am Feuerstein bei Ebermannstadt gab es keine Aufnahmen. "Unsere Kameras waren in der Zeit nicht in Betrieb", sagt Frank Fleischmann, Leiter der Sternwarte.
Das berechnete Streufeld des kleinen Meteoriten, der zwischen zehn und 50 Gramm wiegen könnte, liegt in einer Schneise von Veilbronn Richtung Reckendorf bei Heiligenstadt, links und rechts von der Staatsstraße. Die ist eine bei Wanderern beliebte Gegend. "Das könnte schon sein, dass man da was findet. Denn da ist weißer Kalkstein. Wenn dort abgeerntet ist und der Meteorit dunkel ist, dann könnte er schon auffallen", meint der Heiligenstadter Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit). Allerdings war er selbst auch von der Nachricht eines Meteoritenfalls überrascht gewesen. Im Rathaus oder beim Bauhof hat sich niemand gemeldet, der etwas Außergewöhnliches beobachtet hatte.
Restmasse sehr klein
"Leider ist die Restmasse mit maximal 50 Gramm sehr klein. Eine systematische Suche lohnt sich hier bei der derzeitigen Vegetation wohl nicht. Aber es wäre durchaus sinnvoll, wenn die Bevölkerung der Orte Heiligenstadt und Traindorf und eventuell auch von Reckendorf bis Veilbronn die Augen offen halten würde, ob sie etwas Meteoriten-Verdächtiges finden könnte", meint Dieter Heinlein. Er bittet Bürger, die etwas finden, dieses zu fotografieren und das Bild an ihn zu senden. "Das Stück bleibt natürlich Eigentum des Finders, aber wir würden es gern untersuchen", sagt er.
Gehen Viertklässler auf Suche?
Am Dienstagmorgen waren auf der Strecke noch keine Suchenden unterwegs. "Wir sind hier mit dem Hund spazieren gegangen und waren alleine", berichtet Marcus Müller aus Veilbronn. Bürgermeister Helmut Krämer will nun mit der Leiterin der Grundschule, Christine Weiniger, besprechen, ob man für die Viertklässler nicht eine Unterrichtsstunde über Asteroiden und Meteoriten einplanen und sich mit den Kindern auf Suche begeben könnte.
bestimmt finden das wanderer, wer denn sonst, das ding ist ja nicht zu übersehen